Scharnosin
Scharnosin, polnisch Czarnocin (schlesisch Czarnożyniy[1]) ist ein Dorf in der zweisprachigen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Oppeln.
Scharnosin Czarnocin | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Strzelce Opolskie | ||
Gmina: | Leschnitz | ||
Geographische Lage: | 50° 26′ N, 18° 14′ O | ||
Einwohner: | 164 () | ||
Postleitzahl: | 47-150 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OST | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | A4 Opole–Katowice | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geografie
Scharnosin liegt rund 35 Kilometer südöstlich von Oppeln und 5 Kilometer nordöstlich von Leschnitz an den Talhängen des Lenkauer Wassers (Łącka Woda). In der Nähe befinden sich der Buchwald und Quellen. Die Umgebung des Dorfes ist als Schlesische Schweiz bekannt.
Geschichte
Das Dorf Scharnosin wurde 1485 als Czarnozeme erstmals erwähnt. Spätere Kirchendokumente aus dem 17. Jahrhundert nennen es Czarnozenie und Czanozenie. Scharnosin gehörte damals zur Pfarrei Leschnitz. 1783 gehörte Scharnosin dem Grafen Colonna. In der Ortsbezeichnung Schlesiens von 1845 wurde Scharnosin als Czarnosin und polnisch als Czarnosień erwähnt. Im Ort gab es zu dieser Zeit vier Mühlen und eine Spiritusbrennerei. 1861 übten elf Personen ein Handwerk aus. Es gab ein Gasthaus.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten 115 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 117 für Polen. Scharnosin verblieb aber wie der gesamte Stimmkreis Groß-Strehlitz beim Deutschen Reich.[2]
1945 fiel der Ort als Czarnocin an Polen.
2006 führte die Gemeinde Leschnitz, der Scharnosin als Ortsteil angehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahre 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Scharnosin (inkl. Gutsbezirk):[3]
Jahr | Einwohner |
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1720 | 97 |
1844 | 382 |
1855 | 329 |
1861 | 361 |
1910 | 374 |
1933 | 323 |
1939 | 272 |
1996 | 164 |
Fußnoten
- Czarnożyniy (n, Genitiv: do Czarnożynioŭ); R. Olesch: Der Wortschatz der polnischen Mundart von Sankt Annaberg. Wiesbaden 1958, Seite 123
- Scharnosin, Dorf: 51 Stimmen für Deutschland und 72 für Polen
Scharnosin, Gutsbezirk: 64 Stimmen für Deutschland und 45 für Polen
Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 17. Oktober 2009 - Quellen der Einwohnerzahlen: