Langlingen
Langlingen (niederdeutsch Langeln) ist eine Gemeinde im Landkreis Celle in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Celle | |
Samtgemeinde: | Flotwedel | |
Höhe: | 45 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,58 km2 | |
Einwohner: | 2119 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29364 | |
Vorwahl: | 05082 | |
Kfz-Kennzeichen: | CE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 51 017 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Mühlenstr. 5–6 29342 Wienhausen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ernst-Ingolf Angermann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Langlingen im Landkreis Celle | ||
![]() Karte |
Geografie
Geografische Lage
Langlingen liegt südöstlich von Celle an der Aller. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Flotwedel an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Wienhausen hat.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde sind fünf Ortsteile ausgewiesen:
- Wiedenrode (Wienro’e)
- Hohnebostel (Hohnbossel)
- Fernhavekost
- Nienhof (Nienhowwe)
- Neuhaus (Nienhüsen)
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war im Jahr 1257.[2] Von 1360 bis 1827 war das Geschlecht von Spörcken hier begütert.[3]
Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1257 Langelege, 13. Jahrhundert Langlaghe, 1330 bis 1352 to langheleghe, 1330 bis 1352 Kersten van langhlege, 1352 Kerstene van Langhelghe, 1354 Cristiano de langhelghe, 1360 to lanclegen, um 1460 Langelde, 1487/88 Langelege, 1490 Karsten van Langeling und um 1496 tho Langeling. Erst am Ende des 15. Jahrhunderts verändert sich das Zweitglied -lege zu -ling, später zu -lingen.[4]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1968 wurden Nienhof sowie Wiedenrode und am 1. Januar 1973 wurde die Nachbargemeinde Hohnebostel eingegliedert.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Langlingen setzt sich aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Dies ist die gemäß § 46 NKomVG festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2.001 und 3.000 (12+1). Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat ist außerdem der Bürgermeister.
Wahljahr | CDU | SPD | Grüne | FDP | Bock 1 | Gesamt |
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2001 | 8 | 5 | 0 | - | - | 13 Sitze |
2006 | 9 | 3 | 1 | - | - | 13 Sitze |
2011 | 8 | 4 | 1 | - | - | 13 Sitze[6] |
2016 | 7 | 4 | 2 | - | - | 13 Sitze[7] |
2021 | 7 | 4 | 1 | - | 1 | 13 Sitze[8] |
Die letzte Kommunalwahl war am 12. September 2021, Wahlbeteiligung 67,9 %.
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Ernst-Ingolf Angermann trat 2006 die Nachfolge von Wilhelm Linneweh an.
Wappen
Blasonierung: „in Blau eine aufgerichtete silberne Türangel, begleitet unten links von einem silbernen Wagenrad, rechts von einem silbernen Kammrad, oben beiderseits von einer goldenen Ähre“. Die Türangel ist dem Familienwappen der früheren Ortsherren, derer von Spörcken, entlehnt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Bauwerke
- Die Kirche von Langlingen stammt aus dem Mittelalter. Es wird vermutet, dass sie bereits bestanden hatte, als Langlingen in einer zu Wienhausen aufgesetzten Urkunde Herzog Albrechts I. von Braunschweig erstmals urkundlich im Jahre 1257 genannt wurde. Am alten Chor befand sich ein jetzt nicht mehr vorhandener Stein, möglicherweise eine Grabplatte, mit der Jahreszahl MCCCXXXVIII (1338).[9] Bei Renovierungsarbeiten in der St. Johanniskirche (1994–1996) wurden an der Decke einen Himmel voller Engel darstellende Malereien entdeckt und freigelegt.
- Dorfmuseum
- Das Rittergut befand sich von 1360 bis 1827 im Besitz derer von Spörcken. Das Gutshaus wurde von 1723 bis 1725 errichtet. 1827 wurde das Gut an den Pächter Mylius verkauft, dessen Familie es bis heute besitzt.
Baudenkmäler
Naturdenkmäler
- Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 7,00 m (2016).[10]
Verkehr
Langlingen ist über Landstraßen mit den Bundesstraßen B 188 und B 214 an das Verkehrsnetz angebunden. Zudem besaß Langlingen einen Bahnhof am Abschnitt Gifhorn – Celle der Allertalbahn, auf welchem der Schienenpersonenverkehr jedoch 1981 eingestellt wurde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Georg Otto Dietrich König (* 10. Juli 1783; † 5. Mai 1856 in Schwarmstedt), Superintendent in Dransfeld
- Ulrich Beer (* 11. Februar 1932; † 11. Mai 2011 in Eisenbach), Psychologe
- Rainer Robra (* 15. Oktober 1951 in Nienhof), Chef der Staatskanzlei und Europaminister des Landes Sachsen-Anhalt
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Wilfried Hasselmann (* 23. Juli 1924 in Celle; † 9. Januar 2003 in Nienhof) war mehrfacher niedersächsischer Landesminister und Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen. Er lebte von 1950 bis zu seinem Tode in Nienhof.
- Rolf Meyer (* 1951 in Liebenau; † 2014), deutscher Politiker und Landtagsabgeordneter (SPD)
Literatur
- Helmut Schmidt-Harries: Langlingen – Nachrichten aus alter und neuer Zeit aus einem Dorf an der Aller. Celle 2003.
- Matthias Blazek, Günther Bütepage: Dorfgeschichte Wiedenrode. Langlingen 2004.
- Matthias Blazek: Dorfchronik Nienhof. Langlingen 2005.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Heinrich Schmidt: Über Langlingens älteste Urkunde. In: Gemeindeverwaltung Langlingen (Hrsg.): 700 Jahre Langlingen. Geschichte und Entwicklung. Georg Ströher, Celle 1969, S. 3.
- Ernst Ludwig von Lenthe: Archiv für Geschichte und Verfassung des Fürstenthums Lüneburg. Bände 3–4, 1859, S. 469.
- Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 30. Januar 2017; abgerufen am 5. August 2019.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 223.
- Vorläufiges Ergebnis der Kreis- und Gemeindewahlen als PDF-Dokument 2,90 MB (Memento des Originals vom 11. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ergebnis Kommunalwahl 2016
- Ergebnis Kommunalwahl 2021
- Mithoff, Hector Wilhelm Heinrich: Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, 7 Bde., Hannover 1871–1880, Band IV, S. 114.
- Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.