Spörcken (Adelsgeschlecht)

Spörcken (auch Spoercken) i​st der Name e​ines Lüneburger Uradelsgeschlechts.

Wappen derer von Spörcken

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1308 mit Fredericus Sporeke[1] und später mit dem Famulus Johannes Sporeke, der am 20. Dezember 1352 urkundlich siegelt.[2] Schon im Jahr 1367 war das Geschlecht nachweislich mit dem herzoglich braunschweigischen Erb-Pütkeramt (im Fürstentum Lüneburg) beliehen.[3]

Von 1360 b​is 1827 w​ar das Rittergut Langlingen b​ei Celle i​m Besitz d​er Familie, s​eit Mitte d​es 17. Jahrhunderts a​uch Dahlenburg. Das Rittergut Lüdersburg b​ei Lüneburg befindet s​ich seit d​em 18. Jahrhundert b​is heute i​n ihrem Besitz.

Ernst Wilhelm v​on Spörken a​uf Langlingen, d​er kurfürstlich braunschweigisch-lüneburgischen Geheimrat u​nd Landschaftsdirektor, w​urde am 16. September 1717 i​n den Reichsfreiherrenstand m​it Wappenbesserung erhoben.

Am 7. April (anno?) erfolgte d​ie Aufnahme d​es Obersten u​nd Generaladjutanten Adolf Ludwig v​on Spörcken a​uf Rubow i​n Mecklenburg, Molzen, Dahlenburg, Süschendorf usw. i​n die Mecklenburgische Ritterschaft.

Wappen

Das Stammwappen z​eigt in Gold e​inen schräggestellten schwarzen Kesselhaken (Bratenbock; a​uch als verzierte Haspe gedeutet[4]). Auf d​em Helm m​it schwarz-goldenen Helmdecken e​in von Schwarz u​nd Gold übereck geteilter offener Flug. Das Wappen v​on 1717 i​st das Stammwappen, erweitert u​m zwei goldene Löwen a​ls Schildhalter.

Personen

Friedrich von Spörcken (1698–1776), Feldmarschall
  • Alexander Freiherr von Spoercken, Präsident des europäischen Golfunternehmer-Verbandes
  • Dorothea von Spörcken, 1549–†1565 Äbtissin von Wienhausen[5]
  • Elisabeth von Spörcken aus dem Hause Dahlenburg (1560–1633), erst Priorin, dann 1625–1633 Domina von Kloster Ebstorf[6]
  • Ernst Wilhelm von Spörcken (1665–1726), Kurhannoverscher Geheimer Rat, Direktor der Land- und Ritterschaft im Fürstentum Celle, Direktor der Ritterakademie zu St. Michael in Lüneburg, kaiserlicher Subdelegierter im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin
  • Friedrich von Spörcken (1698–1776), kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Feldmarschall und kommandierender General im Siebenjährigen Krieg
  • Adolf Ludwig von Spörcken, Vater von:
    • August Otto Ludwig von Spörcken, hannoverscher Ober-Stallmeister und Kammerherr und sein Bruder
    • Friedrich Freiherr von Spörcken, königlich hannoverscher Landstallmeister in Celle (1839–1867) mit enormem Einfluss auf die Hannoveraner-Pferdezucht und die bauliche Entwicklung des Landgestüts Celle; Friedrich von Spörken soll aus Protest gegen die preußische Annexion Hannovers zurückgetreten sein, war aber 1867 noch im Amt.
  • Johann von Spörcken (1486–1581), Herr auf Dahlenburg, Molzen und Süschendorf, herzoglich braunschweig-lüneburgischer Land- und Schatzrat[7]
  • Katharina von Spörcken aus dem Hause Dahlenburg, seit 1581 Gemahlin des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg (1551–1612)[4]
  • Otto Friedrich Ernst von Spoercken (1849–1938), deutscher Offizier

Literatur

Commons: Spörcken family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lüneburger Urkundenbuch, 5. Abt., Archiv des Klosters Mutter Maria zu Isenhagen, Hannover 1870, Nr. 82
  2. Lüneburger Urkundenbuch, 7. Abt., Archiv des Klosters St. Michaelis zu Lüneburg, Celle 1861, Nr. 521
  3. Historische Nachrichten von den Erb-Land-Hof-Ämtern, 1746, S. 39, Von des Post-Rechts und der heutigen Posten Beschaffenheit, 1748, S. 918, Geschlechts-Geschichte des Hochadelichen Hauses von Campe auf Isenbüttel, 1783, S. 208
  4. Grosses vollständiges Universal Lexikon, Band 39, 1744, S. 310
  5. Vaterländisches Archiv des Historischen Vereins für Niedersachsen, Hannover 1820, S. 312, Friedrich Lisch, Das Kloster Wienhausen, 1860, S. 11
  6. Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster
  7. RootsWeb's WorldConnect Project: Johann von Spörcken
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