Wathlingen
Wathlingen (niederdeutsch Wateln) ist eine Gemeinde im Südosten des niedersächsischen Landkreises Celle und der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Wathlingen. Sie liegt rund 30 km östlich von Hannover. Das im Nordwesten angrenzende Dorf Papenhorst ist ein Ortsteil von Nienhagen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Celle | |
Samtgemeinde: | Wathlingen | |
Höhe: | 43 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,81 km2 | |
Einwohner: | 6188 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 347 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29339 | |
Vorwahl: | 05144 | |
Kfz-Kennzeichen: | CE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 51 021 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Schmiedeberg 1 29339 Wathlingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Torsten Harms (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wathlingen im Landkreis Celle | ||
Geografie
Dicht an Wathlingen vorbei fließt die Fuhse. Überschattet wird die Gemeinde von einem zurzeit noch etwa 110 m hohen Kaliberg. Die Kreisstadt Celle ist etwa 14 km entfernt.
Infrastruktur
Verkehr
In Wathlingen verkehren zwei Buslinien.
Durch die CeBus GmbH & Co. KG wird halbstündlich, immer um --:19 Uhr, ab der Bushaltestelle Spörgenkamp West das Dorf mit der Kreisstadt Celle verbunden. Die Bushaltestelle liegt am Anfang des Ortes und ist unweit von den beiden Supermärkten ALDI und REWE entfernt. Jeweils stündlich, immer um --:44 Uhr, fährt die Linie dann durch das ganze Dorf bis nach Eicklingen. Es gibt Pläne, die Busverbindung um --:19 Uhr bis zur Bushaltestelle „Wathlingen Grundschule“, oder „Wathlingen Schulzentrum“ auszubauen, um den Takt der Linie 600 zu verbessern. Die Verhandlungen mit der CeBus GmbH laufen bereits.
Durch den RegioBus Hannover wird Wathlingen mit der Buslinie 927 vier mal am Tag mit dem Bahnhof in Ehlershausen angefahren. Morgens um 5:42 Uhr, 6:39 Uhr, sowie abends um 15:47 Uhr und 17:17 Uhr. Die Linie startet an der Bushaltestelle Wathlingen, Schulzentrum und führt über Papenhorst, Nienhagen und Nienhorst-Müggenburg nach Ehlershausen. Der Fahrplan der Linie 927 ist mit den Zugabfahrten der S6 und S7 der S-Bahn Hannover so abgestimmt, dass die Fahrgäste nur wenige Minuten auf ihren Zug warten müssen.
Medien
Der Wathlinger Bote das amtliche Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Wathlingen, es wird hergestellt vom MoorVerlag in Großmoor. Er erscheint einmal wöchentlich (sonnabends). Zudem erscheint einmal monatlich das Wathlinger RegionsECHO.
Bildung
In Wathlingen gibt es im Ortskern die Grundschule Wathlingen. Unweit von ihr entfernt steht die Oberschule Wathlingen, die mit einem Haupt- und Realschulzweig auch einen Gymnasialzweig anbietet.
Geschichte
Der älteste Ort der Samtgemeinde Wathlingen ist der Samtgemeindesitz selbst. Wathlingen wurde erstmals am 1. November 1022 genannt, als Bischof Bernward von Hildesheim das Kloster St. Michaelis in Hildesheim stiftete und es mit mehreren Gütern, u. a. „Waditlogon“, ausstattete.[2]
Das Dorf, das jahrhundertelang nur von der Landwirtschaft lebte, erlebte etwa um 1900 mit dem Aufbau des Kaliwerkes einen enormen Wandel hin zum Industriedorf. Die Einwohnerzahl stieg enorm, und es entstand die heutige „Kolonie“ als Siedlung der Bergleute. Der örtliche Bergmannsverein führt heute die Tradition der Grubenleute fort.
- Kali-Abraumhalde südlich von Wathlingen
- Seilscheibe des Schachtes Niedersachsen
- Kalibahn vor der Halde
Im Jahr 1997 feierte die Gemeinde Wathlingen ihren 975. Geburtstag.
Die Wathlinger Kickers feierten 2009 ihr 10-jähriges Bestehen und tragen seit dem 5. Juni 2010 den Titel „Wathlinger Meister 2010“.
Die Grundschule Wathlingen feierte am 27. September 2010 ihr 100. Jubiläum. Bei dieser Gelegenheit wurde die neu sanierte Turnhalle der Grundschule ihrer Bestimmung übergeben.
Gemeindepartnerschaften
Religionen
Die evangelisch-lutherische St.-Marien-Kirche an der Kirchstraße gehört zum Kirchenkreis Celle. Zur Kirchengemeinde gehört auch der innerhalb des Ortes gelegene Friedhof. An der Kantallee befindet sich der 1960 gegründete evangelisch-lutherische Kindergarten Marienkäfer.
Um 1950 entstand eine katholische Gemeinde in Wathlingen. 1960/61 wurde nach Plänen von Josef Fehlig an der Straße nach Hänigsen die St.-Barbara-Kirche errichtet, sie gehört heute zur Pfarrgemeinde St. Ludwig in Celle.
- St.-Marien-Kirche in Wathlingen, erstmals 1322 erwähnt
- St.-Barbara-Kirche
Politik
Der Rat der Gemeinde Wathlingen setzt sich aus 19 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Wahljahr | CDU | SPD | BfW1 | Grüne | FDP | BL-WB2 | Thunich | Linke | Gesamt |
2001 | 10 | 5 | 2 | 2 | 0 | 19 Sitze | |||
2006 | 9 | 6 | 2 | 1 | 1 | 19 Sitze | |||
2011 | 9 | 6 | 0 | 2 | 1 | 1 | 19 Sitze[3] | ||
2016 | 9 | 5 | 0 | 2 | 1 | 1 | 0 | 1 | 19 Sitze[4] |
2021 | 8 | 4 | 0 | 2 | 2 | 3 | 0 | 0 | 19 Sitze[5] |
Die letzte Kommunalwahl fand am 12. September 2021 statt, Wahlbeteiligung 59,8 %.
1824–1831 | Hans Heinrich Behrens |
1831–1854 | Hans Heinrich Timme |
1854–1860 | Dietrich Ebeling |
1860–1878 | Hans Homann |
1878–1890 | Hans Heinrich Engelke („Stummel-Engelke“) |
1890–1896 | Heinrich Kesselhut |
1896–1908 | Hans Heinrich Engelke |
1908–1909 | Hans Schrader |
1909–1918 | Hans Heinrich Brandes |
1918–1931 | Heinrich Meyer |
1931–1933 | Friedrich Oberheide |
1933–1945 | Heinrich Kesselhut |
1945–1946 | Friedrich Oberheide |
1946–1948 | Richard Rieke |
1948–1952 | Ernst Engelke |
1952–1956 | Heinrich Hage |
1956–1961 | Karl Bleckmann |
1961–1964 | Gustav Pfeiffer |
1964–1980 | Heinz Homann |
1980–1996 | Hans-Wilhelm v. Reden |
seit 1996 | Torsten Harms |
Wappen
Blasonierung: „auf grünem Grund unter zwei gekreuzt hängenden Ähren einen dreifüssigen goldenen Grapen; über den Ähren ein gekreuztes silbernes Bergmannsgezäh (Schlägel und Eisen) mit goldenen Stielen“.
Städtepartnerschaften
Seit 1975 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Villeparisis. Außerdem wird eine Partnerschaft mit der Gemeinde Groß Quenstedt in Sachsen-Anhalt gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Rittergut Wathlingen kam über die Familie von Lüneburg im 20. Jahrhundert an die Familie von Reden.
- Bis 1996 wurde im Schacht Niedersachsen am südlichen Rand der Gemeinde Kalisalz gefördert. Die noch bestehende Abraumhalde, der Kaliberg, ist weithin sichtbar.
- Zur Feier des 975-jährigen Bestehens wurde im Jahr 1997 von den Spenden Wathlinger Bürger und Firmen ein Glockenspiel am alten Schlauchturm neben dem Rathaus angebracht.
- Sehenswert ist auch die evangelisch-lutherische Kirche St. Marien mit Fachwerkturm in Wathlingen. Sie geht auf eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert zurück, wurde im Laufe der Zeit aber stark verändert. So ließ die Familie von Lüneburg von 1696 bis 1704 die Kirche umbauen. Im Inneren befindet sich ein Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert.
Seit 2007 gibt es in Wathlingen den Verein Kleinbahn Wathlingen-Ehlershausen e. V. (KWE), auch die Kalibahn genannt. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bahnstrecken der ehemaligen Grubenanschlussbahn zu den Kaliwerken Niedersachsen und Riedel wieder befahrbar zu machen. Es sollen eines Tages wieder Züge auf den landschaftlich reizvollen Strecken von Ehlershausen (Anschluss an das Streckennetz der DB) nach Wathlingen und weiter nach Hänigsen rollen.
Dabei werden historische, industrielle sowie landschaftliche Landmarken miteinander verbunden. Die Mitglieder des Vereins sind intensiv damit beschäftigt, die Strecken vom Wildwuchs zu befreien, eine 1000 m lange Gleislücke zu schließen (hier wurden von Metalldieben die Schienen gestohlen) sowie ihren Fahrzeugbestand aufzuarbeiten und zu ergänzen.[7]
Baudenkmäler
Persönlichkeiten
- Georg von Lüneburg auf Uetze und Wathlingen (* 7. November 1735 in Wathlingen; † 2. Oktober 1794 in Wathlingen), kurhannoverscher Stall- und Hofjunker 1750, Landschaftsdeputierter 1765, Drost zu Wittenburg 1772–1776, Herr auf Uetze und Wathlingen, 1792 nach dem Aussterben derer v. Appel mit Masendorf bei Uelzen belehnt aufgrund der Exspektanz (Geding) von 1634, die 1792 von Herzog Georg Wilhelm auf ein heimgefallenes Lehen derer v. Dannenberg, v. Weyhe oder v. Appel festgesetzt war, und in dieser Form von Georg II. 1745 bestätigt wurde
- Martin Hose (* 1961), Altphilologe
Literatur
- Heinrich Pröve: Wathlingen – Geschichte eines niedersächsischen Dorfes. Wathlingen 1925/1985.
- Jürgen Gedicke: Wathlingen – Geschichte eines niedersächsischen Dorfes, Band 2. Wathlingen 1987.
- Matthias Blazek: Wathlingen – Geschichte eines niedersächsischen Dorfes, Band 3. Wathlingen 2009, ISBN 978-3-00-027770-2.
- Matthias Blazek: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Wathlingen, Heft 1–8. Wathlingen 2005 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Matthias Blazek: „Viele neue Erkenntnisse in alten Schriften: Geschichte reicht bis ins Hochmittelalter zurück – Wathlingen wird demnächst tausend Jahre alt / Erstmalig am 1. November 1022 genannt“ In: Sachsenspiegel 46, Cellesche Zeitung. 14. November 2009.
- Vorläufiges Ergebnis der Kreis- und Gemeindewahlen als PDF-Dokument 2,90 MB (Memento vom 11. Januar 2016 im Internet Archive)
- Samtgemeinde Wathlingen - Parlament. Abgerufen am 25. November 2019.
- Ergebnis Kommunalwahl 2021, wahl.landkreis-celle.de
- Auflistung entnommen aus Gedicke (1987), S. 247. Dort auch Auflistung der Vorgänger.
- Kalibahn.de.