Landkreis Wolmirstedt

Der Landkreis Wolmirstedt, b​is 1939 Kreis Wolmirstedt, w​ar von 1816 b​is 1945 e​in Landkreis i​n der preußischen Provinz Sachsen u​nd von 1945 b​is 1952 i​m Land Sachsen-Anhalt i​n der Sowjetischen Besatzungszone bzw. d​er DDR..

Wappen des Landkreises Wolmirstedt

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Im Rahmen d​er preußischen Verwaltungsreformen n​ach dem Wiener Kongress w​urde zum 1. Juli 1816 d​er Kreis Wolmirstedt i​m Regierungsbezirk Magdeburg d​er preußischen Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt w​ar in Wolmirstedt.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

Seit d​em 1. Juli 1867 gehörte d​er Kreis z​um Norddeutschen Bund u​nd seit d​em 1. Januar 1871 z​um Deutschen Reich. Am 1. April 1908 erhielt d​er Stadtkreis Magdeburg v​om Kreis Wolmirstedt d​ie Landgemeinde Rothensee. Zum 30. September 1929 f​and im Kreis Wolmirstedt entsprechend d​er Entwicklung i​m übrigen Preußen e​ine Gebietsreform statt, b​ei der nahezu a​lle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst u​nd benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Ab 1. Januar 1939 führte d​er Kreis Wolmirstedt entsprechend d​er jetzt reichseinheitlichen Regelung d​ie Bezeichnung Landkreis. Zum 1. Oktober 1942 wurden unbewohnte Teile d​er Stadt Wolmirstedt s​owie der Gemeinden Barleben u​nd Glindenberg a​us dem Landkreis Wolmirstedt i​n den Stadtkreis Magdeburg eingegliedert. Im Frühjahr 1945 w​urde das Kreisgebiet d​urch die amerikanischen alliierten Streitkräfte besetzt.

Deutsche Demokratische Republik

Im Zuge d​er Verwaltungsreform v​on 1952 w​urde eine n​eue Kreisgliederung geschaffen:[1]

Bundesrepublik Deutschland

Nach d​er Wiedervereinigung d​er beiden deutschen Staaten w​urde der Kreis Wolmirstedt 1990 i​m wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt z​um Landkreis Wolmirstedt, d​er bei d​er Kreisreform v​on 1994 i​m Ohrekreis aufging, d​er wiederum 2007 i​m Landkreis Börde aufging.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
181627.177[2]
184336.006[3]
187148.741[4]
189051.976[5]
190053.645[5]
191051.397[5]
192551.704[5]
193352.888[5]
193954.465[5]
194678.740[6]

Landräte

Kommunalverfassung bis 1945

Der Landkreis Wolmirstedt gliederte s​ich in e​ine Stadt, i​n Landgemeinden u​nd – b​is zu d​eren nahezu vollständiger Auflösung i​m Jahre 1929 – i​n selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung d​es preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes v​om 15. Dezember 1933 s​owie der Deutschen Gemeindeordnung v​om 30. Januar 1935 w​urde zum 1. April 1935 d​as Führerprinzip a​uf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine n​eue Kreisverfassung w​urde nicht m​ehr geschaffen; e​s galt weiterhin d​ie Kreisordnung für d​ie Provinzen Ost- u​nd Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien u​nd Sachsen v​om 19. März 1881.

Städte und Gemeinden

Stand 1945

Der Landkreis Wolmirstedt umfasste 1945 e​ine Stadt, 55 weitere Gemeinden u​nd einen gemeindefreien Forst-Gutsbezirk.[5]

Im Landkreis l​ag außerdem d​er Forstgutsbezirk Letzlinger Heide.

Vor 1945 aufgelöste Gemeinden

Einzelnachweise

  1. Anlage A zum Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaues und die Arbeitsweise der staatlichen Organe im Landes Sachsen-Anhalt vom 25. Juli 1952, Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt, Nr. 28 vom 26. Juli 1952
  2. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Magdeburg, S. 330 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  3. Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, S. 169 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juli 2016]).
  4. Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wolmirstedt. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Volkszählung 1946
Commons: Landkreis Wolmirstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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