Lückstedt
Lückstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Altmärkische Höhe im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.
Lückstedt Gemeinde Altmärkische Höhe | ||
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Höhe: | 34 m | |
Fläche: | 13,38 km² | |
Einwohner: | 236 (214)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 39606 | |
Vorwahl: | 039391 | |
Lage von Lückstedt in Sachsen-Anhalt | ||
Kirche Lückstedt |
Geografie
Lückstedt, ein Straßendorf mit Kirche,[2] liegt in der nördlichen Altmark zwischen den Städten Osterburg (Altmark), Seehausen (Altmark) und Arendsee (Altmark), die zwischen 13 und 15 Kilometer entfernt sind.[3]
Geschichte
Im Jahre 1338 wurde ein Petro Lucstede in Salzwedel erwähnt.[4]
Die erste Erwähnung von Lückstedt stammt aus dem Jahre 1350 als villa Lucstede.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Luͤkstede aufgeführt.[6] Von den 12 Hufen waren 6 wüst. Weitere Nennungen sind 1600 Lückstedte und 1687 Lückstede.[2]
Am östlichen Ortsausgang in Richtung Dewitz stand eine Windmühle, die schon 1745 genannt wurde.[2] Etwas weiter außerhalb lag der Haltepunkt Lückstedt-Dewitz der Bahnstrecke Stendal–Arendsee.
Herkunft des Ortsnamens
Die erste Silbe des Namens wird als Eigenname „Luka“ oder als eine Pflanzenbezeichnung gedeutet.[7]
Schule
Bereits 1842 gab es ein Schulhaus mit einem Lehrer im Dorf.[8] Bis 1945 war die Schule einklassig, dann bis 1950 zweiklassig. Später unter Einbeziehung der Nachbarorte mehrklassig. 1953/54 wurden vier Klassenräume neu gebaut. 1983/84 kam noch ein Neubau hinzu, so dass fast alle Schüler bis zur 10. Klasse unterrichtet werden konnten. Die Sekundarschule Lückstedt wurde im Jahre 2005 geschlossen.[9]
Landwirtschaft
Bei der Bodenreform im Jahre 1945 wurden 48 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 404 Hektar erfasst. Zwei Kirchenbesitzungen hatten zusammen 2 Hektar und eine Gemeindebesitzung 2 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Erst im Jahre 1960 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ I die LPG „Klein Berlin“. Sie wurde 1974 an LPG an die LPG Typ III „Altmark“ in Bretsch angeschlossen.[2] Später wurde diese Genossenschaft in die Großbetriebe LPG Pflanzenproduktion „Fortschritt“ und LPG Tierproduktion „Altmärkische Höhe“ überführt. Die Betriebe wurden nach 1990 aufgelöst. Die Flächen bewirtschaftet heute die Agrargenossenschaft Lückstedt.[9]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Lückstedt aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. April 1974 wurden die Gemeinden Stapel und Wohlenberg aus dem gleichen Kreis aufgelöst und in die Gemeinde Lückstedt eingemeindet. Am 1. Juli 1994 kam die Gemeinde Lückstedt zum heutigen Landkreis Stendal.[10]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Lückstedt eine selbständige Gemeinde mit den Ortsteilen Stapel und Wohlenberg und gehörte der jetzt aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Seehausen (Altmark) an, die von 1992 bis 2004 ihren Sitz im Lückstedt hatte.[9]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Boock (am 20. Mai 2009), Bretsch (am 30. Juni 2009), Gagel (am 12. Januar 2009), Heiligenfelde (am 21. Januar 2009), Kossebau (am 16. Juni 2009), Losse (am 23. Januar 2009) und Lückstedt (am 12. Januar 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Höhe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11]
Somit kamen am 1. Januar 2010 die Ortsteile Lückstedt, Stapel und Wohlenberg zur neuen Gemeinde Altmärkische Höhe.
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 2006 wenn nicht angegeben:[2]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Lückstedt gehörte früher zur Pfarrei Kossebau.[14] Die Kirchengemeinde gehört heute zum Pfarrbereich Kossebau[15] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Lückstedt war Paul Wolf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Lückstedt, ein im Ursprung spätromanischer Feldsteinbau, stammt aus den Jahren zwischen 1120 und 1150, einer Zeit als Albrecht der Bär Markgraf in Salzwedel war. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg beschädigt. 1648 wurde sie im Fachwerkstil wiederaufgebaut.[17] Die Kirche war früher St. Georg geweiht, wie aus einem Lehnbrief für die von Jagow hervorgeht.[2]
- An der Kirche in Lückstedt steht ein Denkmal für die Kriegstoten beider Weltkriege, eine Säule mit Adler.[18]
- Die Altmarkhalle, die Einfeldsporthalle der früheren Schule aus dem Jahre 2000, wird für Veranstaltungen genutzt.
Vereine
Im Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal wurden 2019 aufgeführt:[19]
- Rassegeflügelzuchtverein „Altmark“ Lückstedt und Umgebung e. V.
- Turn- und Sportverein Lückstedt 76 e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Der Konsum Lückstedt ist ein Laden zur Nahversorgung.[20] Er war im Jahre 1955 im Saal der Gaststätte als Landwarenhaus entstanden.[9]
- Der bedeutendste landwirtschaftliche Betrieb ist die Agrargenossenschaft Lückstedt.
Verkehrsanbindung
- Von Lückstedt aus bestehen Straßenverbindungen in die umliegenden Städte Salzwedel, Seehausen (Altmark), Arendsee (Altmark) und Osterburg (Altmark).
- Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[21]
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1395–1398, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 182.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 377, 91. Lückstedt (Digitalisat).
Weblinks
- Lückstedt auf seehausen-altmark.de.
- Lückstedt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1395–1398, doi:10.35998/9783830522355.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 438.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 95 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 381 (archiviert auf archive.org (Memento vom 7. April 2019 im Internet Archive)).
- Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (Hrsg.): Gemeinde Kossebau mit dem Ortsteil Rathsleben (= Das Wissen der Region. Band 3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB 994253249, S. 246.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 377, 91. Lückstedt (Digitalisat).
- Paul Wolf: Ein Dorf wird vorgestellt. Hrsg.: Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (= Das Wissen der Region. Band 3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB 994253249, S. 247–253.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346.
- Landkreis Stendal: Öffentliche Bekanntmachung Gebietsänderungsvertrag. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 207–210 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 19. April 2020]).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 182.
- Andreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 105 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Kossebau. Abgerufen am 30. Mai 2021.
- Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 30. Mai 2021.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 307.
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Lückstedt auf www.denkmalprojekt.org. 1. Januar 2021, abgerufen am 30. Mai 2021.
- Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal auf handelsregister.de. Abgerufen am 3. August 2019.
- Konsum Seehausen. Abgerufen am 30. Mai 2021.
- Fahrplan der Linie 956. In: Stendalbus. Abgerufen am 30. Mai 2021.