Kynda-Klasse
Projekt 58, von der NATO als Kynda-Klasse bezeichnet, war eine Kreuzerklasse der sowjetischen und russischen Marine. Als CG (engl. Cruiser Guided-missiles) klassifiziert, gehörten diese Schiffe zu den ersten ihrer Klasse.
Projekt 58 Kreuzer Grosny | ||||||||||||||
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Geschichte
Mit der Entwicklung von Projekt 58 wurde 1956 parallel zum Auftrag im OKB 52 begonnen, die SS-N 3 zu entwickeln, welche die Hauptbewaffnung des Projekts 58 darstellen sollte. Die vier Einheiten wurden 1960–1961 auf Kiel gelegt.
Konstruktion
Bewaffnung
Projekt 58 war die erste sowjetische Raketenkreuzerklasse und eine der ersten Schiffsklassen, welche für die Seezielbekämpfung durch SSM ausgelegt war. Die acht SS-N 3 bildeten die Hauptbewaffnung der Kynda-Klasse. Die Luftraumsicherheit wurde im Höhenbereich 100 m bis 25 km und bis auf eine Entfernung von 25 km von Luftabwehrraketen des Typs SA-N-1 Goa sichergestellt. Gegen Schiffs-, Land- und Luftziele im Bereich bis max. 15 km konnten zwei doppelläufige AK-726 (76 mm) eingesetzt werden. Für den ASW-Einsatz waren zwei RBU-6000 sowie zwei dreirohrige Torpedostarter (533 mm) vorhanden. Die Torpedos konnten auch gegen Schiffsziele eingesetzt werden.
Abmessungen und Antrieb
Projekt 58 war mit 142 m Länge, 16 m Breite und 5 m Tiefgang zwar größer als Schiffe der ausgemusterten Fletcher-Klasse, oder sonstige Zerstörer und Fregatten, jedoch etwas kleiner als die amerikanische Arleigh-Burke- und Ticonderoga-Klasse. Angetrieben wurden die Schiffe der Kynda-Klasse von insgesamt vier Kesseln und zwei Turbinen, welche eine ungefähre Leistung von 100.000 PS erbringen und die Schiffe auf eine maximale Geschwindigkeit von 35 kn beschleunigen konnten.
Elektroniksysteme
Auf den Schiffen der Kynda-Klasse waren: zwei Head Net A und/oder C (Luftraumüberwachung), zwei Scoop Pair (SS-N-3 Shaddock Lenkung), ein Peel Group (SA-N-1 Goa Lenkung), ein Owl Screech (Feuerleitung), zwei Bass Tilt (Feuerleitung, nur auf Grosny und Warjag), und zwei Don-2-Radars (Navigation) installiert. Optische Systeme zur Zielauffassung, Identifikation und Navigation: zwei Tee Plinth o Plinth Net. Sonar: ein Wolf Paw. ECM/ESM: zwei Watch Dog, ein Bell Clout, ein Bell Slam, ein Bell Tap, und vier Top Hat,
Schiffe des Projekts 58
Grosny
Die Grosny (russisch: „Грозный“) wurde am 23. Februar 1960 in Leningrad mit der Baunummer 780 auf Kiel gelegt und lief am 26. März 1960 vom Stapel. Sie leistete ihren Dienst in der Baltischen Flotte und wurde 1991 außer Dienst gestellt und 1993 abgebrochen.
Admiral Fokin
Unter dem Namen Stereguschtschi (russisch: „Стерегущий“) wurde das Schiff am 5. Oktober 1960 mit der Baunummer 781 auf Kiel gelegt und lief am 19. November des nächsten Jahres vom Stapel. Sie war Teil der sowjetischen Pazifikflotte und wurde 1962 zunächst in Wladiwostok (russisch: „Владивосто́к“) umbenannt und 1964, anlässlich dessen Todestages, auf den Namen des ersten Kommandeurs der sowjetischen Pazifikflotte Admiral Fokin (russisch: „Адмирал Фокин“) getauft. Sie wurde 1993 abgebrochen.
Admiral Golowko
Unter der Baunummer 782 wurde sie in Leningrad am 29. April 1961 auf Kiel gelegt und lief am 18. Juli 1962 vom Stapel. Sie trug zunächst den Namen Doblestny (russisch: „Доблестный“), wurde aber bereits im Dezember 1962 in Admiral Golowko (russisch: „Адмирал Головко“) umbenannt. Sie war Teil der Schwarzmeerflotte, bevor sie 2002 außer Dienst gestellt wurde.
Warjag
Die Warjag (russisch: „Варяг“) wurde am 13. Oktober 1961 unter der Baunummer 783 auf Kiel gelegt und lief am 7. April 1963 vom Stapel. Sie trug zunächst den Namen Soobrasitelny (russisch: „Сообразительный“), wurde aber noch vor ihrer Indienststellung in Warjag umbenannt. Sie diente in der Pazifikflotte, bevor sie 1990 außer Dienst gestellt wurde.
Belege und Verweise
Literatur
- С.С. Бережной: Советский ВМФ 1945–1995 Крейсера – большие противолодочные корабли, эсминцы. (etwa: Berezhnoi S.S.: Sowjetische Marine 1945–1995 Kreuzer, große U-Jagdschiffe, Zerstörer), Moskau 1995.
Weblinks
- Kynda-Klasse auf fas.org (englisch)
- Kynda-Klasse und Schwarzmeerflotte auf flot.sevastopol.info (englisch)