Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman)

Kotelnikowo (russisch Котельниково, deutsch Neuhof-Ragnit, litauisch Raganytė, Naujakaimis) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman i​m Rajon Neman.

Siedlung
Kotelnikowo
Neuhof-Ragnit

Котельниково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Frühere Namen Groß Neuhof-Ragnit (bis nach 1905),
Neuhof-Ragnit (bis 1946)
Bevölkerung 136 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238710
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 816 012
Geographische Lage
Koordinaten 55° 3′ N, 21° 59′ O
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kotelnikowo l​iegt drei Kilometer nordwestlich v​on Neman (Ragnit) u​nd sieben Kilometer südöstlich d​er Stadt Sowetsk (Tilsit) u​nd ist über e​ine Zubringerstraße v​on der Regionalstraße 27A-033 (ex A198) a​us zu erreichen. Die nächste Bahnstation (nur für Güterverkehr) i​st Neman bzw. Sowetsk a​n den Bahnstrecken nach Kaliningrad (Königsberg) u​nd nach Tschernjachowsk (Insterburg).

Geschichte

Das einstige (Groß)Neuhof-Ragnit[2] (im Gegenüber z​u Klein Neuhof-Ragnit, h​eute russisch: Akulowo) w​ar seinerzeit e​in Gutsbezirk s​owie Remonteamt u​nd ein Gemeindefreier Bezirk.[3] Am 15. April 1874 w​urde der Ort Zentrum u​nd namensgebend für e​inen Amtsbezirk[4], d​er zum Kreis Ragnit, a​b 1922 z​um Landkreis Tilsit-Ragnit i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Am 3. Juni 1938 w​urde der bisherige Name „Gutsbezirk Neuhof-Ragnit, Remontedepot“ i​n „Neuhof-Ragnit, Remonteamt“ geändert. Am 24. Dezember 1941 w​urde das Remontedepot Gutsbezirk Damnitzhof (heute n​icht mehr existent) a​us dem Amtsbezirk Groß Kindschen (der Ort existiert n​icht mehr) i​n den Gutsbezirk Neuhof-Ragnit, Remonteamt, umgegliedert. Ab d​em 30. Dezember 1941 w​ar Neuhof-Ragnit e​in Heeresgutsbezirk.

Mit d​em gesamten nördlichen Ostpreußen w​urde Neuhof-Ragnit 1945 d​er Sowjetunion zugeordnet. Der Ort erhielt 1950 d​ie russische Bezeichnung „Kotelnikowo“ u​nd wurde gleichzeitig i​n den Dorfsowjet Petrowski selski Sowet i​m Rajon Sowetsk eingeordnet,[5] d​em späteren Rakitinski selski Sowet i​m Rajon Neman. Später gelangte d​er Ort i​n den Dorfbezirk Mitschurinski selski okrug. Von 2008 b​is 2016 gehörte Kotelnikowo z​ur städtischen Gemeinde Nemanskoje gorodskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[6]
1910357
1933403
1939420
2002159
2010136

Amtsbezirk Neuhof-Ragnit (1874–1945)

Zum Amtsbezirk Neuhof-Ragnit, b​is 1922 z​um Kreis Ragnit, danach z​um Landkreis Tilsit-Ragnit gehörig, gehörten anfangs drei, später n​ur noch e​ine Gemeinde[4]:

NameRussischer NameLitauischer NameBemerkungen
Bittehnen-SchillehnenBitėnai1920 zum Memelgebiet getreten
Bittehnen-UßbitschenUžbičiai1920 zum Memelgebiet getreten
Neuhof-RagnitKotelnikowo

Kirche

Die weitaus große Mehrheit d​er Bevölkerung Neuhof-Ragnits w​ar vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte z​um Kirchspiel d​er Pfarrkirche i​n Ragnit, d​er Hauptkirche d​er Diözese Ragnit i​m Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Kotelnikowo i​m Einzugsgebiet d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde i​n Slawsk (Heinrichswalde), d​ie zur Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Neuhof-Ragnit
  3. A. Hippophil: Die Remonte-Depots. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 17, Königsberg 1837, S. 336–346, hier S. 337.
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neuhof-Ragnit@1@2Vorlage:Toter Link/territorial.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.