Kustowo (Kaliningrad)

Kustowo (russisch Кустово, deutsch Klein Lenkeningken, 1938 b​is 1945 Kleinlenkenau, litauisch Mažieji Lenkininkai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman i​m Rajon Neman.

Siedlung
Kustowo
Klein Lenkeningken (Klein Lenkenau)

Кустово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Gegründet 1837
Frühere Namen Klein Lenkeningken (bis 1938),
Kleinlenkenau (bis 1946)
Bevölkerung 49 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 29 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238702
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 802 004
Geographische Lage
Koordinaten 55° 0′ N, 22° 10′ O
Kustowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kustowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kustowo l​iegt zehn Kilometer östlich d​er Kreisstadt Neman (Ragnit) nördlich d​er Regionalstraße 27A-025 (ex R508) i​n Richtung Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das einstige Klein Lenkeningken[2] w​urde im Jahre 1837 a​ls Forstkolonie gegründet. Es w​ar das zweitjüngste a​ller Dörfer d​es Kirchspiels Groß Lenkeningken (1938 b​is 1946: Großlenkenau) u​nd bestand v​or 1945 a​us vielen verstreutliegenden kleinen Höfen.

Im Jahre 1874 wurde Klein Lenkeningken in den neu errichteten Amtsbezirk Ober Eißeln[3] (er hieß ab 1939 „Amtsbezirk Obereißeln“) eingegliedert, der bis 1945 bestand und bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahr 1938 wurde der Ort in „Kleinlenkenau“ umbenannt.

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Er erhielt 1947 d​ie russische Bezeichnung „Kustowo“ u​nd wurde gleichzeitig i​n den Dorfsowjet Bolschesselski selski Sowet i​m Rajon Sowetsk eingeordnet.[4] Von 2008 b​is 2016 gehörte Kustowo z​ur städtischen Gemeinde Nemanskoje gorodskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
191095
193389
193982
200267
201049

Kirche

Die Bevölkerung Klein Lenkeningkens resp. Kleinkenaus w​ar vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Bis 1897 gehörte d​as Dorf z​ur Kirche i​n Ragnit, danach w​urde es i​n das n​eu errichtete Kirchspiel d​er Kirche Groß Lenkeningken (der Ort hieß zwischen 1938 u​nd 1946: Großlenkenau, h​eute russisch: Lensoje) eingepfarrt u​nd gehörte s​omit zur Diözese Ragnit i​m Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Kustowo i​m weitflächigen Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 b​is 1946 Lesgewangen). Sie i​st Teil d​er Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleinlenkenau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ober Eißeln/Obereißeln
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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