Karnap
Karnap ist der nördlichste Stadtteil von Essen und der einzige nördlich der Emscher.
![]() Wappen von Karnap ![]() Wappen der Stadt Essen Karnap | |
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Basisdaten | |
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Fläche | 4,04 km² |
Einwohner | 8046 (31. Dez. 2021) |
Koordinaten | 51° 31′ 25″ N, 7° 0′ 32″ O |
Höhe | 26 m |
Eingemeindung | 1. Aug. 1929 |
Räumliche Zuordnung | |
Postleitzahl | 45329 |
Stadtteilnummer | 40 |
Bezirk | Stadtbezirk V Altenessen/Karnap/Vogelheim |
Quelle: Statistik der Stadt Essen |
Lage
Karnap misst in Nord-Süd-Richtung 2,1 Kilometer, Ost-West sind es 1,6 Kilometer. Im Süden des Stadtteils bildet der parallel zur Emscher verlaufende Rhein-Herne-Kanal die Grenze zu den Nachbar-Stadtteilen Altenessen und Vogelheim. Im Westen grenzt Karnap an Bottrop, im Norden an Gladbeck und im Osten an Gelsenkirchen. Im Stadtteil liegt mit 26,5 Metern über NN der tiefste Punkt Essens.
Geschichte

Das 1332 erstmals urkundlich erwähnte Carnap wurde bis 1910 mit „C“ geschrieben.[1] Es ist geprägt durch seine besondere geographische Lage. Die ehemalige Bauerschaft Karnap gehörte der 1808 gebildeten Munizipalität Altenessen an, und damit ab 1813 zur Bürgermeisterei Altenessen. Bei deren Eingemeindung im Jahr 1915 in die Stadt Essen schied Karnap aus und erlangte für kurze Zeit kommunale Selbstständigkeit. Bürgermeister während dieser Zeit war Carl Hold. Im August 1929 wurde auch Karnap nach Essen eingemeindet.[1]
Für die Beschäftigen des Bergwerks entstand die Mathias-Stinnes-Siedlung. Karnap war über 100 Jahre sehr stark durch den Bergbau mit seinen zahlreichen Nebenbetrieben geprägt. Es war bis in die 1950er-Jahre ein Stadtteil, der mehr Arbeitsplätze als Einwohner hatte. Der Niedergang des Bergbaus zog sich durch die 1960er-Jahre und erreichte Ende Dezember 1972 mit der Stilllegung der Zeche Mathias Stinnes seinen Höhepunkt. In einem knappen Jahrzehnt waren über 6.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die 1982 an der Haltestelle Arenbergstraße aufgestellte Seilscheibe der Zeche Mathias Stinnes 3/4 in Brauck erinnert an die Bergbautradition.[1]
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2021 lebten 8.046 Einwohner in Karnap.[2]
Strukturdaten der Bevölkerung in Karnap (Stand: 31. Dezember 2021):
Infrastruktur
Im Stadtteil befinden sich die Maria-Kunigunda-Grundschule sowie der Fußballclub Karnap 07/27, das Karnaper Bürgerbündnis 1999 e.V, der Sportpark Karnap e.V., der Turnverein Karnap 04, der Bürgerverein Karnap sowie auch der Geschichtskreis Carnap.
Essen-Karnap liegt an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund, die jedoch nicht im Personenverkehr befahren wird. Im ÖPNV ist Karnap mit der Stadtbahnlinie U11 sowie den Buslinien 189, 263 und dem Nachtexpress NE1 erschlossen. Die wichtigste Haltestelle Essen-Karnaps ist Boyer Straße.
Linie | Verlauf | Takt |
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U 11 | GE-Horst, Buerer Straße – Schloss Horst – GE-Horst, Fischerstraße – E-Karnap, Alte Landstraße – Boyer Straße – E-Karnap, Arenbergstraße – E-Altenessen, Heßlerstraße – II. Schichtstraße –U Karlsplatz – U Altenessen Mitte – U Kaiser-Wilhelm-Park – U Altenessen Bf ![]() ![]() ![]() ![]() | 10 min |
189 | Gladbeck Oberhof – Bottrop-Boyer Markt – Bottrop-Welheim – Essen-Karnap Boyer Straße Weiterfahrt ab Gladbeck Oberhof als Linie 188 nach Bottrop-Feldhausen und Dorsten ZOB. |
20 min |
263 | OB-Sterkrade Bf – Bottrop ZOB Berliner Platz – Bottrop-Welheim – Essen-Karnap, Boyer Straße ![]() |
20 min |
NE1 | Essen Hbf – Rathaus Essen – Altenessen Bf – Altenessen Zeche Carl – Karlstraße – Essen-Karnap Boyer Straße – Essen-Karnap, Alte Landstraße – Gelsenkirchen-Horst, Essener Straße | 60 min |
Wirtschaft
Heute ist die größte Industrieanlage Karnaps das Müllheizkraftwerk Essen-Karnap, die gemeinsame Müllverbrennungsanlage der Städte Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr. Es ist Anfang der 1960er-Jahre nach Umbau des ehemaligen Steinkohlekraftwerks entstanden. Außerdem gibt es Glaswerke im Stadtteil.
Wappen

Blasonierung: In Blau eine schräglinks liegende silberne (weiße) Pferdepramme mit goldener (gelber) Schnur. Im 14. Jahrhundert gab sich die Familie von Carnap ein ähnliches Wappen; in der vorletzten Form mit senkrecht stehender Pramme und braunem Strick, die Farbe braun kommt aber in der Heraldik nicht vor und wurde hier durch Gold ersetzt.[6]
Literatur
- Walter Buschmann: Karnap: Straßengestaltung in der Siedlung Mathias Stinnes. In: Denkmalpflege im Rheinland. Nr. 2, 1989, ISSN 0177-2619, S. 42–43.
- Detlef Hopp: Die Wiederentdeckung einer Statue des "Hl. Nepomuk" bei St. Marien in Karnap. In: Detlef Hopp (Hrsg.): Stadtarchäologie in Essen. Pomp Verlag, Bottrop 1999, ISBN 3-89355-203-0, S. 84–86.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Karnap Stadtgeschichte; abgerufen am 6. Mai 2014
- Bevölkerungszahlen der Stadtteile
- Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren
- Anteil der Bevölkerung von 65 Jahren und älter
- Ausländeranteil in den Stadtteilen
- Bürgerverein Karnap. Abgerufen am 6. Mai 2014.