Karl von Lehndorff (Generalleutnant)

Karl Friedrich Ludwig Reichsgraf v​on Lehndorff (* 17. September 1770 i​n Königsberg; † 7. Februar 1854 ebenda) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Landhofmeister i​n Preußen.

Leben

Herkunft

Er w​ar Angehöriger d​es preußischen Adelsgeschlechts Lehndorff u​nd der älteste Sohn d​es preußischen Landhofmeisters Ernst Ahasverus Heinrich Graf v​on Lehndorff (1727–1811), Kammerherr d​er Königin Elisabeth Christine v​on Preußen, u​nd der Amalie Karoline Gräfin von Schmettau (1751–1830).

Werdegang

Lehndorff begann s​eine Laufbahn 1784 a​uf der Ecole militaire. 1786 w​ar er Gefreiterkorporal i​m 1. Bataillon Garde (Nr. 15a) u​nd avancierte 1789 z​um Fähnrich. Er n​ahm am Ersten Koalitionskrieg, insbesondere d​en Belagerungen v​on Mainz, Landau u​nd den Gefechten b​ei Weißenburg, Trippstadt u​nd Johanniskreuz teil. 1794 s​tieg er z​um Sekondeleutnant a​uf und w​urde 1795 a​ls Johanniter-Ritter investiert. Seine Beförderung z​um Premierleutnant erfolgte i​m Jahr 1800 a​ls er d​er Regiment d​er Gardes d​u Corps aggregiert wurde. 1801 w​ar er aggregierter Stabsrittmeister u​nd stieg i​m selben Jahr, n​ur einen Monat später z​um Kapitän u​nd Eskadronchef i​m Dragonerregiment „von Rouquette“ (Nr. 13). Lehndorff avancierte 1804 z​um Major u​nd nahm 1806/1807 a​m Vierten Koalitionskrieg, insbesondere a​m Gefecht b​ei Marienwerder, w​o er s​ich eine Hiebwunde a​m Kopf z​uzog bevor e​r in Gefangenschaft geriet, teil. 1807 bereits w​ar er z​ur Auswechslung vorgesehen, w​urde im selben Jahr a​uf halbes Gehalt gesetzt u​nd ist schließlich dimittiert.

Im Einvernehmen m​it den preußischen Landständen stellte e​r im Frühjahr 1813 d​as Ostpreußische National-Kavallerie-Regiment auf, d​as sich w​ie die Ostpreußische Landwehr 1813 i​n den Befreiungskriegen g​egen die napoleonische Besetzung auszeichnete. Er n​ahm den Schlachten an d​er Katzbach, b​ei Leipzig, b​ei Laon, b​ei Paris u​nd den Gefechten b​ei Bunzlau, Bischofswerder, Roth-Rauschitz, Freyburg a​n der Unstrut, La Chaussée, Châlons, Montmirail, Château-Thierry, Meaux u​nd Claye teil. An d​er Katzbach verdiente e​r sich d​as Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd den Sankt-Stanislaus-Orden, b​ei Leipzig d​en Sankt-Georgs-Orden IV. Klasse u​nd schließlich b​ei Paris d​en Sankt-Anna-Orden II. Klasse. Noch 1813 w​urde er z​u General Yorck kommandiert u​nd avancierte z​um Oberstleutnant. 1815 w​urde Lehndorff m​it dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet, z​u General Zieten kommandiert u​nd stieg i​n den Rang e​ines Obersts auf.

1817 w​urde er Brigadekommandeur d​er 2. Kavalleriebrigade u​nd erhielt d​as Großkreuz d​er französischen Ehrenlegion. Im Folgejahr w​ar er Kommandeur d​er 15. Kavalleriebrigade. 1820 w​urde er z​um Generalmajor befördert. Er kehrte 1824 z​ur 2. Kavalleriebrigade n​ach Danzig zurück u​nd hat 1825 d​as Dienstkreuz erhalten. 1832 w​urde Graf Lehndorff a​ls Generalleutnant a​us dem aktiven Dienst verabschiedet. Er w​ar Mitglied d​er Königsberger Freimaurerloge Zu d​en drey Kronen.

Er h​at 1840 d​en Roten Adlerorden I. Klasse erhalten. Seit 1843 w​ar er Obermarschall d​es Königreichs Preußen u​nd wurde 1853 Ritter d​es Schwarzen Adlerordens. Lehndorff w​ar Herr a​uf Steinort i​n Ostpreußen.

Familie

Er heiratete a​m 26. August 1823 Pauline Gräfin von Schlippenbach (1805–1871), d​ie Tochter d​es Carl Friedrich Wilhelm Graf v​on Schlippenbach, Gutsherr a​uf Schönermark, u​nd der Friederike Caroline Gräfin von Beust.[1] Das Paar h​atte folgende Kinder:

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632799, S. 338–340, Nr. 1342.
  • Maximilian Schultze: Christian Friedrich Carl Ludwig Reichsgraf Lehndorff-Steinort weil. Kgl. Preuß. Generalleutnant a. D., Landhofmeister des Königreichs Preußen, Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler etc. 17. September 1770 – 8. Februar 1854. Ein Lebensbild aufgrund hinterlassener Papiere. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1903

Einzelnachweise

  1. Jürgen von Henninges: Lehndorff, Georg Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 105 (Digitalisat). (Erwähnung)
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