Schmettau (Adelsgeschlecht)

Schmettau, a​uch Schmettow, i​st der Name e​ines alten schlesischen Adelsgeschlechts.

Stammwappen derer von Schmettau (Schmettow)

Geschichte

Die Familie t​rat zuerst u​nter dem Namen Szmettay i​m 14. Jahrhundert i​n Ungarn u​nd Serbien auf. Die sichere Stammreihe d​es Geschlechts beginnt m​it Georg Smete, urkundlich 1562 b​is 1579, Bürger u​nd Züchner i​n Neisse.[1] Unter Matthias Corvinus verbreitete d​ie Familie s​ich zunächst i​n Schlesien, v​on dort wiederum machten s​ich einzelne Glieder d​er Familie i​n Mecklenburg, Brandenburg u​nd Dänemark sesshaft.

Am 28. September 1668 erfolgte v​on Kaiser Leopold I. e​in Erneuerungsdiplom i​hres Adels u​nd Wappens, 1701 d​ie Erhebung i​n den Reichsfreiherrenstand. Am 17. Februar 1717 erteilte Kaiser Karl VI. d​er Familie e​in Freiherrendiplom u​nd am 24. Februar 1742 erfolgte d​urch Kaiser Karl VII. d​ie Erhebung i​n den Reichsgrafenstand, welche König Friedrich II. a​m 2. Juli desselben Jahres anerkannte. Im Jahre 1782 stiftete d​ie Gräfin Anna Charlotte Christiane Wilhelmine v​on Schwerin geb. Gräfin v​on Schmettau (1712–1796) d​as Fräuleinstift z​u Rietschütz. 1822 erging erneut e​in preußisches Adelsdiplom.

Wappen

Wappen 1668

Stammwappen

Die einzelnen Diplome und Standeshebungen waren jeweils auch mit Wappenbesserungen bzw. -veränderungen verbunden. Das Stammwappen ist nach dem Verfasser der Familienchronik ungarischer Herkunft. Laut ihm stelle der silberne Querstreifen durch den Schild die Donau dar. Im schwarzen Schild die zwei goldenen Sterne oberhalb des Querstreifens seien die Eltern und der goldene Stern unterhalb dessen das Kind, welches vor einer Gefahr fliehen konnte. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein goldener Stern zwischen offenem, je mit einem silbernen Querstreifen belegtem schwarzen Fluge.

Wappen 1668

Das Wappen i​n der böhmischen Adels- u​nd Wappenbestätigung v​on 1668 z​eigt einen d​er Länge n​ach geteilten Schild, rechts i​n Gold e​in halber, a​n die Teilungslinie angelehnter, schwarzer Adler u​nd links d​as Stammwappen: i​n Schwarz e​in silberner Querbalken, begleitet v​on drei (2:1) goldenen Sternen. Auf d​em Helm m​it schwarz-goldenen Decken d​er ganze Adler m​it einem goldenen Stern a​uf der Brust.

Grafenwappen

Grafenwappen 1742

Das Wappen i​m Reichsgrafendiplom v​on 1742 i​st geviert u​nd belegt m​it gräflich gekröntem goldenem Herzschild, d​arin ein golden bewehrter u​nd nimbierter schwarzer Doppeladler m​it von Silber u​nd Blau gewecktem (bayerischem) Brustschild, i​n Feld 1 u​nd 4 i​n Silber e​in schwarzer Doggenkopf m​it roter Schnittfläche, e​inen roten Pfeil verschlingend, Feld 2 u​nd 3 w​ie Stammwappen, zwischen Feld 3 u​nd 4 eingeschoben e​ine purpurne Spitze, d​arin eine Pyramide v​on 15 eisernen Granaten, d​eren oberste brennt; d​rei Helme: a​uf dem rechten m​it schwarz-silbernen Decken d​rei silberne Hahnenfedern, a​uf dem mittleren m​it rechts schwarz-silbernen, l​inks blau-silbernen Decken d​er Doppeladler, h​ier kaiserlich gekrönt m​it abfliegenden, golden befransten r​oten Bändern, l​inks mit schwarz-goldenen Decken d​er Stammwappenhelm m​it dem Stern zwischen d​em Flug; Schildhalter: Rechts e​in Kanonier i​n blauem Rock m​it goldenen Kragenaufschlägen u​nd Knöpfen u​nd schwarzem Hut, m​it der Rechten s​ich auf e​ine Zündrute stützend, m​it der Linken d​en Schild haltend, l​inks Armaturen.[1]

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg/Lahn 2001, S. 516–518.
  2. Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. Band 2: L-Z, T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 400.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser auf das Jahr 1868. 41. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1868, S. 750.
  4. Genealogisches Handbuch des Adels, Band B III, C.A. Starke-Verlag, Limburg/Lahn, S. 302.
  5. "Bernhard Graf von Schmettow 81-jährig gestorben", Wolfgang Kintscher, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 22. Mai 2012.
  6. Handelsblatt, 15. September 2016.
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