Hoch-Weisel

Hoch-Weisel i​st ein Stadtteil v​on Butzbach i​m hessischen Wetteraukreis.

Hoch-Weisel
Stadt Butzbach
Wappen von Hoch-Weisel
Höhe: 246 m ü. NHN
Fläche: 10,22 km²[1]
Einwohner: 1393 (31. Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35510
Vorwahl: 06033
Ehemaliges Rathaus und Kirche
Ehemaliges Rathaus und Kirche

Geographische Lage

Luftbild von Hoch-Weisel, vom Hausberg aus gesehen

Hoch-Weisel l​iegt an d​er Grenze v​om Östlichen Hintertaunus i​m Westen, z​ur Wetterau i​m Osten. An d​er Ostgrenze d​es Naturparks Taunus befindet e​s sich 4,4 km südwestlich d​es Ortskerns v​on Butzbach, südöstlich unterhalb d​es Hausberges (485,7 m). Durch Hoch-Weisel fließt d​er quellnahe Oberlaufbereich d​es Wetter-Zuflusses Riedgraben, u​nd etwas nördlich d​er Ortschaft entspringt dessen Zufluss Lattwiesengraben. Hindurch führt d​ie Landesstraße 3056 (Butzbach–Hoch-Weisel–Fauerbach). Die Gemarkungsfläche beträgt 1022 Hektar, d​avon sind 519 ha bewaldet (Stand: 1961). Die Waldflächen liegen westlich d​er Ortschaft u​nd erstrecken s​ich in e​inem schmaler werdenden Keil b​is zum Gickel (505,1 m) k​urz vor Bodenrod.

Geschichte

Der Ort i​st schon i​m Frühmittelalter besiedelt. 1231 w​ird das Dorf erstmals a​ls Hovewisele genannt, w​as „Hof Weisel“ bedeutet. Im Spätmittelalter w​ar das Dorf v​on einem breiten, a​us Wallgraben u​nd Hecke bestehenden Haingraben umgeben. Der Ort w​ar nur d​urch Pforten z​u erreichen. Neben d​er Evangelischen Kirche m​it ihrem wehrhaften Turm u​nd dem romanischen Taufstein (um 1200) s​teht das 1366 gegründete klosterähnliche Schwesternhaus, d​ie Klause. Hier wohnten früher Beginen.

Gebietsreform

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen w​urde Hoch-Weisel a​m 31. Dezember 1970 a​uf freiwilliger Basis i​n die Stadt Butzbach eingegliedert.[3][4] Für d​en Stadtteil w​urde ein Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Hoch-Weisel lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1961: 853 evangelische (= 83,71 %), 155 katholische (= 15,21 %) Einwohner
Hoch-Weisel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
 
681
1840
 
695
1846
 
768
1852
 
757
1858
 
762
1864
 
661
1871
 
690
1875
 
688
1885
 
676
1895
 
619
1905
 
665
1910
 
696
1925
 
728
1939
 
746
1946
 
1.162
1950
 
1.167
1956
 
1.045
1961
 
1.019
1967
 
1.147
1970
 
1.203
1980
 
?
1990
 
?
2008
 
1.379
2010
 
1.394
2015
 
1.380
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; nach 1970: Stadt Butzbach

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Hausbergturm, Aussichtsturm auf dem Hausberg (485,7 m) mit Aussicht unter anderem nach Hoch-Weisel, in die Wetterau und in den Taunus.
  • Fachwerkhäuser, teilweise aus dem 16. Jahrhundert

Regelmäßige Veranstaltungen

Naturräume

Wirtschaft und Infrastruktur

Söhne und Töchter von Hoch-Weisel

  • August Becker (* 17. August 1812 in Hoch-Weisel; † 26. März 1871 in Cincinnati), hessischer Journalist und Politiker sowie ehemaliger Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Konrad Philipp Diehl (* 15. November 1873 in Hoch-Weisel; † 30. August 1959 ebenda), Bürgermeister von Hoch-Weisel und Landtagsabgeordneter

Einzelnachweise

  1. Hoch-Weisel, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen der einzelnen Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Butzbach, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Mai 2018. (archivierte Zahlen)
  3. Eingliederung der Gemeinden Hoch-Weisel, Nieder-Weisel, Ostheim und Pohl-Göns in die Stadt Butzbach im Landkreis Friedberg vom 10. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 52, S. 2447, Punkt 2466 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 103 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Butzbach, abgerufen im Februar 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  8. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (Online bei google books).
  9. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 418 (online bei Google Books).
Commons: Hoch-Weisel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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