Hirm

Hirm ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland in Österreich mit 1012 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Félszerfalva.

Hirm
WappenÖsterreichkarte
Hirm (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 3,11 km²
Koordinaten: 47° 47′ N, 16° 27′ O
Höhe: 183 m ü. A.
Einwohner: 1.012 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 325 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7024
Gemeindekennziffer: 1 06 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Hirm
7024 Hirm
Website: https://www.hirm.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Inge Posch-Gruska (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Hirm im Bezirk Mattersburg
Lage der Gemeinde Hirm im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Geografie

Hirm ist der einzige Ort in der Gemeinde Hirm.

Nachbargemeinden:

Wulkaprodersdorf (EU)
Zagersdorf (EU)
Zemendorf-Stöttera Antau

Geschichte

Hirm (Mitte) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Archäologische Funde aus der Kupferzeit (Badener Kultur) und aus der Bronzezeit weisen darauf hin, dass das Gemeindegebiet von Hirm schon in urgeschichtlicher Zeit besiedelt war.

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Hirm dann in der Provinz Pannonia. Aus dieser Zeit zeugt östlich auf den Kirchäckern ein großer römischer Gutshof.

Im 16. und 17. Jahrhundert standen die Hirmer Edlen in den Diensten der Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein. Während der Kriegsjahre 1605 und 1620 hatten die Hirmer unter ungarischen Rebellen, Türken und Tataren zu leiden.

1627 gliederte der neue Besitzer der Grafschaft Forchtenstein, Graf Nikolaus Esterhazy, Hirm seinen Besitzungen an. Die Errichtung einer großen Zuckerfabrik durch den technischen Leiter der Wr. Neustädter Zuckerraffinerie Reyer & Schlick Peter Daniel Rothermann im Jahr 1850 führte zum entscheidenden Einschnitt in der Gemeindegeschichte und war mit einem rasanten Anwachsen der Siedlung verbunden.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Félszerfalva verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Mit dem Anschluss wurde auch die Hirmer Zuckerfabrik durch die Hauptvereinigung der Deutschen Zuckerwirtschaft in Berlin kontrolliert. Diese veranlasste 1941 die Schließung der Zuckerfabrik.[1] 1944 wurde die ehemalige Zuckerfabrik, in der zu diesem Zeitpunkt Material für die Wiener Neustädter Flugzeugwerke lagerte, von amerikanischen Flugzeugen bombardiert. Während der Ort nach und nach seine Kriegsspuren verlor, blieb die Fabrik nach dem Kriege herrenlos und war dem Verfall preisgegeben. Ab den 1960er-Jahren siedelten sich auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik neue Produktionsstätten an: jene der Österreichischen Kuvertindustrie (ÖKI), damals noch Myrtle Mill, die Heinrich Sachs KG (SAX), die Koh-i-Noor Hardtmuth AG, heute Cretacolor, die Firma Erwin Mach Gummitechnik GesmbH (EM).

1971 erfolgte der Zusammenschluss mit Antau, Sitz der neu geschaffenen Gemeinde Hirm-Antau war Hirm. 1991 wurden die beiden Ortsteile wieder getrennt und erneut zwei eigenständige Gemeinden.[2]

Siehe auch: Geschichte des Burgenlandes

Bevölkerungsentwicklung

Gemeindeamt Hirm

Die Einwohnerzahl der Gemeinde nimmt trotz einer negativen Geburtenbilanz zu, da die Zuwanderung stärker ist.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Volksschule Hirm

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
73,27
(+2,69)
26,73
(+3,10)
n. k.
(−8,79)

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Bürgermeisterin seit 2007: Inge Posch-Gruska

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[4] 2012[5] 2007[6] 2002[7] 1997[7]
Sti. %M. Sti. %M. Sti. %M. Sti. %M. Sti. %M.
SPÖ 46673,2711 47570,5811 44068,0111 55692,3612 47485,8712
ÖVP 17026,734 15923,634 18829,064 nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert 395,790 40,620 nicht kandidiert 7814,131
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 152,320 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 815 832 792 728 687
Wahlbeteiligung 81,60 % 85,10 % 85,98 % 88,74 % 88,50 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeisterin Inge Posch-Gruska (SPÖ) und Vizebürgermeister Ernst Mörz (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Kerstin Bedenik (SPÖ), Daniel Gschaider (ÖVP) und Uschi Wallner (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[8]

Bürgermeister

Bürgermeisterin seit 2007 Inge Posch-Gruska (SPÖ).[9] Die ehemalige Abgeordnete zum Burgenländischen Landtag (2005–2010) und ist zudem seit 2010 Mitglied des österreichischen Bundesrates. Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde Posch-Gruska mit 72,50 % im Amt bestätigt, ihr Mitbewerber Daniel Gschaider (ÖVP) erhielt 27,50 %.[4] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Ernst Mörz (SPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt.[8]

Amtsleiter ist Alfred Wiesinger.[10]

Chronik der Bürgermeister

Gemeinde Hirm vor der Zusammenlegung
JahrJahrBürgermeister
1945Josef Löffler, Stefan Schappelwein
Franz Zaglitsch
Alfred Wagentristl (SPÖ)
Josef Koch (KPÖ)
1950Stefan Schappelwein (SPÖ)
1958Johann Resch (SPÖ)
19671971Karl Mangold
Gemeinde Hirm-Antau
JahrJahrBürgermeister
19711974Karl Mangold
19751989Georg Puhm (SPÖ)
19901991Alfred Schreiner (SPÖ)
Gemeinde Hirm nach der Trennung
JahrJahrBürgermeister
19972006Josef Aufner (SPÖ)
seit 2007Inge Posch-Gruska (SPÖ)
Commons: Hirm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steiger-Moser Susanna: Süßes Imperium. In: Die österreichische Zuckerindustrie und ihre Geschichte(n) 1750-2013. S. 187.
  2. Atlas Burgenland: Hirm. Abgerufen am 16. Mai 2017.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Hirm, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Hirm. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Hirm. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Hirm. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Hirm. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  8. Gemeinde Hirm: Gemeinderat (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  9. Gemeinde Hirm: Bürgermeisterin (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  10. Gemeinde Hirm: Gemeindeamt (abgerufen am 5. Dezember 2017)
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