Hexaphosphorhexabromid
Hexaphosphorhexabromid ist eine instabile chemische Verbindung des Phosphors aus der Gruppe der Bromide.
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Hexaphosphorhexabromid | ||||||
Andere Namen |
Hexabrom-cyclo-hexaphosphan | ||||||
Summenformel | P6Br6 | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 665,48 g·mol−1 | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Darstellung und Eigenschaften
Hexaphosphorhexabromid kann durch Reaktion durch partielle Dehalogenierung von Phosphortribromid mit Magnesium oder Lithiumhydrid in polaren Lösungsmitteln (zum Beispiel Tetrahydrofuran) dargestellt werden und wurde durch 31P-NMR-Spektroskopie und durch Massenspektrometrie nachgewiesen. Eine hellgelbe Lösung in Tetrahydrofuran (c = 0,01 mol/L) ist bei Zimmertemperatur einige Stunden, bei −78 °C einige Tage beständig, bei höheren Konzentrationen erfolgt die Zersetzung rasch unter Bildung von Phosphortribromid und anderen Produkten.[2]
Der bei Umsetzung von Phosphortribromid mit Lithiumhydrid in Diethylether gebildete Feststoff wurde von Egon Wiberg als kettenformiger Phosphor(I)-wasserstoff (PH)x klassifiziert. Die bei einem Molverhältnis PBr3 : LiH = 1 : 2 in Tetrahydrofuran bei −78 °C bis 0 °C neben dem Feststoff gebildete gelbe bis gelborange Losung enthält ein komplexes Produktgemisch. Bei tieferen Reaktionstemperaturen (T < −40 °C) entstehen vor allem Diphosphortetrabromid und Hexaphosphorhexabromid. Übersichtlicher verläuft die Reaktion von Phosphortribromid mit Magnesium bei −60 °C in Tetrahydrofuran. In diesem Fall bildet Hexaphosphorhexabromid den Hauptbestandteil der löslichen Reaktionsprodukte. Daneben liegen nur noch Dibrom-4-brombutoxyphosphan und Brom-bis(4-brombutoxy)phosphan als Spaltprodukte des Lösungsmittels sowie etwas weißer Phosphor, Diphosphortetrabromid und restliches Phosphortribromid vor.[3]
Die monocyclischen Hexaphosphorhexabromid-Moleküle weisen sesselförmigen Bau auf. Die Hydrolyse der Verbindung führt vollständig zu Monophosphan und Phosphorsäure.[4]
Einzelnachweise
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Eintrag zu Phosphorbromide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- Marianne Baudler, Detlef Grenz, Uwe Arndt, Herbert Budzikiewicz, Magda Fehér: Beiträge zur Chemie des Phosphors, 188. Halogensubstituierte Cyclohexaphosphane: Bildung und Eigenschaften von (PCI)6 und (PBr)6. In: Chemische Berichte. Band 121, Nr. 10, 1988, ISSN 1099-0682, S. 1707–1709, doi:10.1002/cber.19881211002.
- Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-049340-5, S. 890 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).