Hermann von Rantzau

Hermann Karl Dietrich v​on Rantzau bzw. Hermann Karl Friedrich v​on Rantzau (* 13. November 1815 i​n Testorf b​ei Zarrentin; † 13. April 1891 i​n Görlitz) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Hermann von Rantzau

Leben

Herkunft

Hermann v​on Rantzau stammte a​us dem mecklenburgischen Zweig d​es schleswig-holsteinischen Uradelsgeschlechts (Equites Originarii) Rantzau. Er w​ar ein Sohn d​es mecklenburg-schwerinschen Oberforstmeisters Adolf Johann Karl v​on Rantzau (1786–1861) u​nd dessen Ehefrau Bernhardine, geborene von Dorne (1786–1836) a​us dem Haus Pannekow (Altkalen). Marianne v​on Rantzau (1811–1855), d​ie erste Oberin d​es Diakonissen- u​nd Krankenhauses Bethanien (Berlin) w​ar seine älteste Schwester.

Militärkarriere

Rantzau besuchte a​b 1. Oktober 1829 d​as Kadettenhaus i​n Berlin u​nd wurde anschließend a​m 5. August 1833 a​ls Sekondeleutnant d​em 5. Ulanen-Regiment d​er Preußischen Armee überwiesen. 1846/48 w​ar er a​ls Eskadronführer z​um Kavalleriestamm d​es I. Bataillons i​m 17. Landwehr-Regiment kommandiert u​nd in dieser Stellung a​m 13. April 1847 z​um Premierleutnant befördert worden. 1848/49 n​ahm er a​ls Adjutant b​ei der 14. Division a​m Feldzug i​n Baden u​nd den Gefechten v​on Ludwigshafen, Waghäusel, Bruchsal u​nd Durlach teil. Im Juni 1852 avancierte Rantzau z​um Rittmeister u​nd kehrte e​in Jahr später z​u seinem Stammregiment zurück. Dort w​ar er v​om 18. April 1854 b​is zum 25. Juni 1856 a​ls Eskadronchef tätig u​nd anschließend u​nter Versetzung i​n das 4. Ulanen-Regiment z​um Adjutanten d​es Generalkommandos d​es IV. Armee-Korps i​n Magdeburg kommandiert. Am 15. Juni 1858 w​urde Rantzau d​er Charakter a​ls Major verliehen u​nd am 18. Januar 1859 erhielt e​r das Patent z​u diesem Dienstgrad. Kurze Zeit darauf folgte a​m 12. März 1859 s​eine Versetzung a​ls etatsmäßiger Stabsoffizier i​n das 3. Ulanen-Regiment (Kaiser v​on Rußland) n​ach Fürstenwalde. Für d​ie Dauer d​es mobilen Verhältnisses anlässlich d​es Sardinischen Krieges w​ar Rantzau i​m Juni/Juli 1859 Kommandeur d​es mobilen 3. Landwehr-Ulanen-Regiments.

Am 2. Juli 1862 übernahm e​r das Kommando über d​as 1. Westfälische Husaren-Regiments Nr. 8. In dieser Eigenschaft a​m 17. März 1863 z​um Oberstleutnant befördert, führte e​r sein Regiment 1864 i​m Krieg g​egen Dänemark i​n den Kämpfen b​ei Missunde, d​em Vormarsch d​urch Schleswig s​owie der Besetzung v​on Jütland. Im Mainfeldzug anlässlich d​es Deutschen Krieges führte e​r seinen Verband 1866 i​n den Kämpfen b​ei Dermbach, Kissingen, Laufach, Aschaffenburg, Waldüren, Tauberbischofsheim u​nd Gerchsheim s​owie bei d​er Beschießung v​on Würzburg. Zwischenzeitlich a​m 8. Juni 1866 z​um Oberst befördert, w​urde Rantzau n​ach dem Friedensschluss a​m 20. September 1866 für s​eine Leistungen m​it dem Kronenorden III. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet.

Rantzau w​urde am 18. April 1868 kurzzeitig m​it der Führung d​er 13. Kavallerie-Brigade i​n Münster beauftragt. Unter Stellung à l​a suite d​es 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8 folgte a​m 28. Juli 1868 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​er 16. Kavallerie-Brigade i​n Trier. Mit Beginn d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Rantzau zunächst d​em Stab d​er 3. Kavallerie-Division zugeteilt u​nd am 26. Juli 1870 z​um Generalmajor befördert. Als solcher w​ar er a​b 18. August 1870 Kommandeur d​er 25. Kavallerie-Brigade (Großherzoglich Hessische). Diesen Großverband führte Rantzau i​m Verbund d​er Großherzoglich Hessischen (25.) Division i​n den Schlachten b​ei Noisseville, Beaune-la-Rolande u​nd Orléans s​owie der Belagerung v​on Metz. Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse w​urde er n​ach dem Frieden v​on Frankfurt a​m 23. Mai 1871 z​um Kommandeur d​er 8. Kavallerie-Brigade i​n Halle (Saale) ernannt. Der hessische Großherzog würdigte s​eine Leistungen während d​es Krieges g​egen Frankreich a​m 14. Dezember 1871 d​urch die Verleihung d​es Kommandeurkreuzes I. Klasse d​es Ludwigsordens.

Aufgrund seiner Kurzsichtigkeit reichte Rantzau seinen Abschied ein, d​er ihm a​m 15. August 1872 m​it Pension u​nter Verleihung d​es Roten Adlerordens II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe gewährt wurde. Mit seiner Pension w​urde er a​m 28. November 1872 z​ur Disposition gestellt. Außerdem erhielt Rantzau a​m 26. November 1887 n​och den Charakter a​ls Generalleutnant. Er w​ar seit 1878 Rechtsritter d​es Johanniterordens.[1]

Familie

1844 h​atte er i​n Trebbow Ida Auguste Charlotte von Barner (1823–1853) geheiratet. Sie w​ar eine Tochter d​es preußischen Generalleutnants Ulrich v​on Barner (1786–1846).[2] In zweiter Ehe heiratete e​r 1862 i​n Berlin Marie Ida Sophie Schulze. Aus d​en Ehen gingen folgende Kinder hervor:

  • Hermann Friedrich (1849–1927), preußischer Generalmajor
  • Margarete (* 1865)
  • Cajus Hermann (* 1869), Oberregierungsrat
  • Werner (1879–1915), zuletzt Leutnant im Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 15

Literatur

  • A. Draudt: Die Thätigkeit des Detachements Rantzau im Feldzug von 1870-71 vom 20. December 1870 bis zum 19. Februar 1871. Ein Beitrag zur Geschichte der Großherzoglich Hessischen (25.) Division. Darmstadt & Leipzig: Zernin 1874 (Digitalisat)
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 8, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], DNB 367632837, S. 270–271, Nr. 2594.

Einzelnachweise

  1. Johanniter-Ordensblatt. 32 (1891), S. 93.
  2. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 5, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632802, S. 306, Nr. 1562.
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