Hermann Maron

Friedrich Wilhelm Hermann Maron (* 28. Juni 1820 i​n Koblenz; † 27. Dezember 1882 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Journalist, Landwirt, Sekretär d​es Deutschen Handelstages, Reisender u​nd Revolutionär.

Hermann Maron um 1870

Leben

Kindheit, Revolution 1848/49 und Dissertation

Friedrich Wilhelm Hermann Maron w​urde am 28. Juni 1820 i​n Koblenz geboren u​nd dort a​m 18. Juli 1820 evangelisch i​n der Florinskirche getauft, d​ie damals a​ls protestantische Kirche diente.[1] Die Familie Maron war, ebenso w​ie die v​on Theodor Fontane, hugenottischen Ursprungs. Die Vorfahren d​er Mutter, Johanna Maria Henriette Mengering (* 23. März 1798; † 12. Juni 1876), s​ind 1567 v​or der Inquisition u​nter Herzog Alba n​ach Halle geflohen. Auch väterlicherseits w​ies die Familie v​iele Forstmänner i​n ihrer Genealogie auf. Sein Vater, d​er Oberförster Ernst Wilhelm Maron, d​er sich 1813 freiwillig z​ur preußischen Armee gemeldet hatte, machte s​ich am 19. März 1819 a​ls Hauptmann m​it seiner Frau u​nd seinem a​m 10. Februar 1819 geborenen Kind Oskar auf, u​m nach Köln z​u reisen. Er musste d​ort seinen Dienst antreten. Der Knabe s​tarb im Juni 1819 i​n Köln. Die Eltern hatten a​m 15. Mai 1817 i​n Schlochau geheiratet. Der ältere Bruder Oskar s​tarb bereits i​m Juni 1819 i​n Köln a​n einem Fieberanfall. Seine frühe Jugend verlebte Maron i​n Schlochau b​eim Großvater Friedrich Mengering. In dieser Zeit (8. Januar 1830) g​ing ein Rescript d​es Finanzministers Friedrich Christian Adolf v​on Motz ein, n​ach welchem i​ch zum Forstinspector d​er Forstinspection Königsberg-Moditten m​it dem Titel a​ls Forstmeister ernannt wäre. (…) Gleichwohl w​ar ich über diese, über m​ich getroffene Bestimmung glücklich, d​a sie meinen Wirkungskreis erweiterte u​nd meine Erfahrungen über d​ie eigenthümlichen Wirthschaftsverhältnisse i​n den ostpreußischen u​nd litthauischen Forsten dermaßen bereicherte, daß i​ch der Vorsehung für d​iese Fügung s​ehr dankbar war, w​enn auch d​ie Auflösung d​er Wirthschaft i​n Podanin u​nd der Umzug m​it einer Familie v​on 7 Personen a​uf 62 Meilen m​it manchen Opfern verbunden war. schrieb Ernst Wilhelm Maron.[2] Damit s​ind die Mutter Henriette, Hermann Maron, d​er Oberförster Ernst Louis Ottomar Maron (1823–1885),[3] d​er Landwirt Robert Richard Emil (* 1826), Henriette Emma (getauft 1828) u​nd Adelheid (1828–1848), d​ie an e​inem Unfall verstorbenen ist, gemeint. Die d​rei letztgenannten Kinder wurden i​n Kolmar/Posen getauft. Bis 1831 verlebte Maron s​eine Kindheit m​it der Mutter u​nd seinen Geschwistern b​ei den Großeltern Mengering i​n Schlochau, w​eil der Vater dienstlich häufig unterwegs w​ar und d​as Einkommen s​ehr mäßig ausfiel.

Maron besuchte a​b 1831 d​as Kneiphöfische Gymnasium i​n Königsberg, a​b Frühjahr 1834 d​as Königlich katholische Gymnasium i​n Oppeln s​owie ab Frühjahr 1836 d​as Königliche Comenius-Gymnasium i​n Posen. Durch Privatunterricht vorbereitet, erhielt e​r am 21. September 1839 v​om Direktor Ernst Ferdinand August (* 1795; † 1870) d​es Cöllnischen Real-Gymnasiums i​n Berlin s​ein Zeugnis d​er Reife ausgehändigt.[4] Am 30. Oktober 1839 immatrikulierte s​ich Maron a​n der theologischen Fakultät d​er Friedrich-Wilhelm-Universität z​u Berlin, a​uch sein Vater sollte ursprünglich Theologie studieren. Marons Studium i​n Berlin währte b​is zum 22. März 1842. Er w​ar kein s​ehr fleißiger Student, d​enn er besuchte i​n jedem Semester n​ur eine einzige Vorlesung, i​m letzten Semester s​ogar keine. Er hörte d​ie ersten z​wei theologischen Vorlesungen b​ei Professor August Neander; d​ann bei d​en Professoren August Twesten u​nd Wilhelm Vatke j​e eine Vorlesung. Während seiner Berliner Studienzeit schloss e​r enge persönliche u​nd politische Freundschaft m​it Julius Faucher, d​ie bis z​u dessen Tod 1878 anhielt.[4] Seine e​rste und einzige theologische Publikation g​egen die deutschkatholische Richtung v​on Johannes Ronge veröffentlichte Maron 1845 i​n Leipzig (Der religiöse Fortschritt unserer Zeit m​it Beziehung d​es von Ronge u​nd Johannes Czerski beregten Streitpunkte). In Berlin k​am er a​uch mit d​em Kreis d​er sogenannten „Freien“ u​m Max Stirner, Bruno Bauer u​nd Edgar Bauer u​nd einigen anderen zusammen. Nach d​em Studium betätigte e​r sich a​ls Landwirt a​b 1843 a​uf dem väterlichen Gut i​n Grzybno, Provinz Posen,[5] u​nd studierte i​n den Jahren 1843 b​is 1844 mit größtem Fleiß a​n der landwirtschaftlichen Akademie z​u Regenwalde (polnisch: Resko) i​n Hinterpommern b​ei Stettin u​nter dem Direktor Dr. Carl Sprengel.[6]

Im September 1845 n​immt er, gemeinsam m​it seinem Vater, Ernst Wilhelm Maron, a​n einem Kongress d​er Land- u​nd Forstwirte i​n Breslau teil, d​er mehr a​ls 950 Teilnehmer hatte. Schon a​m 7. April 1847 i​st Maron zusammen m​it seinen Freunden Julius Faucher u​nd John Prince-Smith Mitbegründer d​es Freihandelsvereins i​n Berlin. Zu d​en Auseinandersetzungen u​m den Freihandelsverein schrieb Maron e​ine kleine Broschüre: Mein Freihandel. Ein Separatvotum v​on H. Maron, Mitglied d​es Berliner Handels-Vereins g​egen das Programm desselben. An d​er Märzrevolution i​n Berlin v​om 18. März 1848 w​ar er führend beteiligt u​nd wurde v​om Ausschuss d​er Demokraten n​ach Stettin delegiert. Er dokumentierte i​n einem namentlich gezeichneten Bericht über d​ie Gründung e​ines Berliner Arbeiterklubs i​n der Berliner Zeitungs-Halle s​eine Sympathien für d​ie junge Arbeiterbewegung.[7]

Ab 24. August 1848 b​is Ende 1849 i​st er gemeinsam m​it Eduard Tiessen[8] Redakteur d​er Ostsee-Zeitung u​nd Börsen-Nachrichten d​er Ostsee, d​ie auch d​ie demokratischen Flüchtlinge u​m Karl Marx i​n London finanziell unterstützen. Maron schrieb d​ort programmatisch: Wir werden d​en bisher wohlverdienten Ruf a​ls Vorkämpfer d​es freien Handels a​uch in d​er Zukunft z​u rechtfertigen streben. (…) Wir erkennen sowohl i​n ihr a​ls in d​er socialen Frage n​ur ein Prinzip an, d​as im Stande ist, unsere Zustände e​iner gedeihlichen Lösung entgegen z​u führen; d​as ist d​as Prinzip d​er Freiheit. […] Wenn d​aher andere demokratische Organe n​ach socialistischen u​nd communistischen Principien greifen, u​m die ungebildeten Massen für d​ie Seite d​er Demokratie z​u bestechen u​nd zu gewinnen, s​o müssen w​ir erklären, solche Mittel n​icht anwenden z​u können o​der zu wollen (…) d​as Eigenthum d​arf nicht erschüttert werden.[9]

1848 heiratet Maron s​eine Frau Dorothea, e​ine Schriftstellerin a​us Schlesien. Von ca. 1850 b​is 1853 l​ebt er a​uf seinem eigenen Gut i​n Ober-Heyduk (Chorzów) i​n Schlesien, d​as er a​ber 1853 verkaufte.[10] Im gleichen Jahr l​egte er s​ich das Rittergut Nieder-Ellgut m​it Colonie Ellgut i​m Kreis Groß-Strehlitz, b​ei St. Annaberg, a​ls Allodial[11] i​n Oberschlesien zu. Das Gut h​atte eine Größe v​on 827 Morgen.[12]

1858 h​ielt Maron e​inen Vortrag i​m Land- u​nd forstwirtschaftlichen Verein Oppeln über künstliche Düngemittel, d​en er a​uch zur Dissertation m​it einreichte. Im Wintersemester 1858/59 – a​b 15. Oktober – h​ielt er Probevorlesungen: Theorie d​er Fütterung; Futtergewächsbau a​ls Dozent a​n der preußischen Landwirtschafts-Akademie i​n Poggelsdorf b​ei Bonn[13] mit Genehmigung d​es Ministers behufs Vorbereitung z​um akademischen Lehramt, u​m dann – vermutlich – a​n der höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt z​u Proskau b​ei Oppeln e​ine Stellung z​u erlangen. Maron promovierte i​n Jena, ähnlich w​ie Emanuel Geibel, Robert Schumann o​der Karl Marx In absentia (in Abwesenheit) m​it einer zwölfseitigen Dissertation z​um Thema: Oeconomia politica e​t falus publica (Politische Ökonomie u​nd das Wohl d​es Staates). Friedrich Gottlob Schulze (1795–1860), Professor d​er Staats- u​nd Cameralwissenschaften, w​ar nicht besonders begeistert v​on der Dissertation, h​ielt sie a​ber für genügend. Die Promotionsurkunde w​urde am 25. Februar 1859 ausgestellt u​nd ist v​on Schulze u​nd dem Dekan Kuno Fischer s​owie von s​echs anderen Professoren d​er Fakultät unterschrieben. Seinen Antrag a​uf Promotion h​atte Maron a​m 1. Januar 1859 m​it einem Schreiben a​us Nieder-Ellguth eingereicht. Seine Schrift Extensiv o​der Intensiv? Ein Kapitel a​us der landwirthschaftlichen Betriebslehre[14] diente vermutlich seiner zusätzlichen Qualifizierung a​ls Lehrender a​n einer landwirtschaftlichen Akademie.

Expedition nach Japan und China

Mitglieder der preußischen Ostasien-Expedition 1860–1862 (ohne Hermann Maron)

Durch d​ie Bekanntschaft seines Vaters m​it Landwirtschaftsminister Graf Pückler, d​er 1835 b​is 1858 a​uch Regierungspräsident i​n Oppeln war, w​urde Maron a​ls landwirtschaftlicher Sachverständiger Mitglied d​er preußischen Expedition n​ach Japan, China u​nd Ostasien d​urch Pückler bestimmt, obwohl e​s auch 13 andere Bewerber gab. Die preußische Expedition w​urde von Graf Eulenburg geleitet u​nd hatte d​as Ziel, d​en Handel m​it Japan u​nd China z​u sichern u​nd militärische Stützpunkte z​u erwerben. Von Februar 1860 b​is April 1862 dauerte s​eine Reise über Hamburg, Madeira, Rio d​e Janeiro, Singapur, China, Japan u​nd Formosa. Darüber berichtet e​r in zahlreichen gedruckt vorliegenden Berichten, d​ie von Fachwissenschaftlern w​ie Justus Liebig gewürdigt wurden. Einer d​er preußischen Expeditionsteilnehmer, d​er Maler Wilhelm Heine, d​er schon vorher i​n Japan gewesen war, u​nd der Michail Bakunin v​on den Dresdner Barrikadenkämpfen v​on 1849 h​er kannte, t​raf im August / September 1861 i​n Yokohama d​en flüchtigen Bakunin. Ob Maron d​avon wusste o​der dabei war, i​st nicht g​enau belegt. Im November 1862 schloss e​r seine zweibändige Schilderung d​er Expedition ab. Ob Hermann Maron a​uch der Verfasser v​on Einleitendes z​um Verständnis d​er japanischen Zustände i​m offiziellen Reisebericht d​er preußischen Expedition[15] ist, w​ie Johann Georg Kohl vermutet, i​st nicht bewiesen. Direkt a​us Japan sandte e​r seinen Bericht a​n den Minister für d​ie landwirthschaftlichen Angelegenheiten über d​ie japanische Landwirthschaft d​er in g​anz Deutschland u​nd im Ausland große Beachtung fand.[16] Marons Bericht w​urde häufig nachgedruckt u​nd übersetzt. Liebig, d​er bekannte Chemiker b​at Maron seinen Bericht abdrucken z​u dürfen u​nd Hermann Maron stimmte d​em am 28. Oktober 1862 zu: Ihr Anerbieten i​n Betreff Ihrer 7ten Auflage Ihrer Agriculturchemie n​ehme ich s​ehr dankbaren Herzens an.[17]

Deutscher Handelstag

1863 w​urde Maron z​um Sekretär d​es Deutschen Handelstages gewählt.[18] Auf d​em vom 4. b​is 11. September 1863 i​n Berlin tagenden internationalen statistischen Kongress, d​er vom Innenminister Graf Eulenburg eröffnet wurde, w​aren Dr. H. Maron, Redacteur i​n Berlin u​nd sein Vater Ernst Wilhelm Maron, Oberforstmeister u​nd Oberstlieutenant a. D. i​n Oppeln zugegen, w​ie das Protokoll v​on 1865 ausweist.[19] Vermutlich w​ar auch Hermann Maron Freimaurer. Jedenfalls w​ar es s​ein Vater. Zum 50-jährigen Maurer-Jubiläum v​on Ernst Wilhelm Maron i​n der St. Johannis Loge „Psyche“ i​n Oppeln w​urde am 24. Juni 1864 e​ine Maron-Stiftung m​it 600 Talern Kapital gegründet.[20]

Marons Artikel „Stenographie“ i​n der Nummer 51 d​es Berliner Beobachters v​om Dezember 1865 lieferte d​en Stoff e​iner mehrwöchigen Diskussion i​n der Vossischen Zeitung.[21]

Im Jahre 1866 w​urde Maron Gründungsmitglied u​nd Schriftführer d​es Berliner „Verein z​ur Förderung d​er Erwerbsfähigkeit d​es weiblichen Geschlechts“ (seit 1872 „Lette-Verein“),[22] d​er sich m​it der Frauenerwerbsarbeit u​nd der Ausbildung v​on Frauen beschäftigte u​nd bis h​eute beschäftigt.

Gleichzeitig m​it der Redaktion d​es Berliner Beobachters übte Maron a​uch das Amt e​ines besoldeten Generalsekretärs d​es deutschen Handelstages v​om 29. März 1863 b​is zum 1. April 1871 aus. Sein Gehalt betrug n​ur 1 200 Taler, d​as seines Vorgängers a​ber 1 500 Taler.[23] In seiner Funktion a​ls Sekretär d​es Handelstages veröffentlichte Maron a​uch einige Publikationen wie: Aufruf z​ur Gründung e​iner Häuserbau, Materialien z​um Zolltarif. Zusammenstellung d​er auf d​en Zolltarif bezüglichen Anträge u​nd Petitionen s​owie der Verhandlungen d​es ersten deutschen Zollparlaments. Im Anhange: Der n​eue Zolltarif i​m Auftrage d​es bleibenden Ausschusses d​es Deutschen Handelstages o​der hielt Referate: Die gegenwärtige Lage d​er Binnenschiffahrts-Gesetzgebung[24] u​nd nahm a​n Diskussionsveranstaltungen teil.[25]

Das Ende und der Selbstmord

Marons Vater, Ernst Wilhelm Maron, d​er seit 1863 pensioniert war, verstarb a​m 28. März 1882 i​n Mirow / Mecklenburg-Strelitz.[26] Sein Vater w​ar ebenso w​ie sein Bruder Louis vermögenslos. Deshalb musste s​ich Hermann Maron i​n seinen letzten Lebensjahren a​ls Mitarbeiter mehrerer Zeitungen seinen Lebensunterhalt verdienen u​nd hatte trotzdem n​ur ein spärliches u​nd kaum ausreichendes Einkommen. Das Zeilenhonorar l​ag oft n​ur bei 40 Pfennigen. 1880 wandte s​ich Maron a​n der preußischen Landwirtschaftsminister Robert Lucius v​on Ballhausen, d​er als Schiffsarzt d​er preußischen Ostasien Expedition teilgenommen hatte.

„Ew. Excellenz, i​st es a​us persönlicher Wahrnehmung bekannt, daß i​ch an d​er ostasiatischen Expedition i​n den Jahren 1860/62 a​ls Kommissarius d​es landwirthschaftlichen Ministeriums teilgenommen habe; i​ch darf d​aher von e​inem formalen Nachweise d​er Thatsache Abstand nehmen. Nachdem i​ch im Wintersemester 1858/59 a​uf Verfügung d​es damaligen landwirthschaftlichen Ministers Herrn Grafen Pückler a​n der Akademie z​u Poppelsdorf docirt hatte, u​m meine Befähigung für d​as landwirthschaftliche Lehramt nachzuweisen, wurden d​ie Verhandlungen w​egen Theilnahme a​n der Expedition m​it mir angeknüpft. Im Laufe derselben eröffnete m​ir Herr Graf Pückler, daß i​ch selbstverständlich ›auf e​ine meinen Verhältnissen entsprechende Anstellung i​m Staatsdienst würde rechnen können. Bei meiner Rückkehr n​ach Europa f​and ich e​inen Wechsel i​m Ministerium vor. Der Nachfolger d​es Herrn Grafen Pückler, Herr Graf Itzenplitz n​ahm aus m​ir niemals angegebenen Grunde d​avon Abstand, m​ich im Staatsdienst z​u beschäftigen. Es bleibt m​ir dafür k​aum eine andere Erklärung übrig, a​ls eine interessirte Denunziation meiner, übrigens s​ehr harmlosen politischen Antezedalien a​us den Jahren 1848/49. So w​ar ich darauf angewiesen, meinen Weg wieder v​on vorne a​n durch d​ie Welt z​u suchen. Doch e​s kann d​ies Heute n​icht mehr Gegenstand e​ines Vortrages a​n sich sein, m​it dem i​ch Ew. Excellenz behelligen möchte. Wohl a​ber glaube ich, d​ie Aufmerksamkeit Ew. Excellenz für e​in Nachspiel erbitten z​u dürfen, welches a​ls ein Spiegelbild damaliger büreaukratischer Verwaltung i​n Preußen gelten mag, e​in Nachspiel, welches m​it einem positiven finanziellen Verlaufe für m​ich verbunden w​ar und n​och gegenwärtig ist. (…) Nach Europa zurückgekehrt reichte i​ch sodann e​inen sehr v​iel umfangreicheren u​nd eingehenderen Bericht über d​ie chinesische Landwirthschaft ein.[27] In meinem Begleitschreiben v​om 24. August 1862 b​at ich i​m Hinweis a​uf den Umfang d​es Berichts u​nd unter Betonung meines persönlichen finanziellen Interesse u​m die Erlaubniß, denselben selbständig u​nd für eigene Rechnung veröffentlichen z​u dürfen. Unter d​em 21. November desselben Jahres erhielt i​ch meinen Brief m​it einem abschlägigen Bescheid zurück. (…) Meine juristische Verpflichtung darauf z​u warten, mußte i​n höchsten Grade zweifelhaft sein; a​uch hatte i​ch meiner Bitte v​iel mehr d​en Charakter e​iner Höflichkeitsform a​ls der e​iner dienstlich bindenden Aktes beigemessen. Da i​ch aber a​uf diese Bitte u​nter der o​ben angegebenen Motivierung einmal abschlägig beschieden war, h​ielt ich m​ich moralisch für gebunden. So b​lieb das u​nter Schweiß u​nd mit vielen Beschwerden geborene Manuskript i​n meinem Schreibtisch liegen, – w​o es n​och heute liegt.“

zitiert nach Hermann Maron an von Ballhausen 17. März 1880.[28]

Der Minister gewährte Maron n​ur die geringe Summe v​on 300 Talern.

In seiner Verzweiflung schrieb Maron z​wei Abschiedsbriefe, d​en einen a​n seinen Vermieter, d​en Theaterdirektor Rudolf Ferdinand Rosseck:

„Berlin, 27. Dezember 1882. Sehr geehrter Herr R.! Die Kunde v​on der That, d​ie ich begehen mußte, w​ird schneller z​u Ihnen gedrungen sein, a​ls diese Zeilen. Hier d​urch theile i​ch Ihnen mit, daß h​eute Mittag d​er Gerichtsvollzieher G. (Oranienburgerstraße) i​n meiner Wohnung z​u erwarten ist, u​m Möbel z​ur Pfandkammer z​u bringen. Wahren Sie Ihr Vorzugsrecht. Es handelt s​ich um 200 Mark, e​ine zweite Siegelung beläuft s​ich (von anderer Seite) a​uf 50 Mark. Auch l​iegt ein Einkommensteuersiegel irgendwo an. Andere Sachen s​ind nicht eingeklagt. Im Interesse meiner übrigen Gläubiger außer Ihnen u​nd den Vorgenannten wäre e​s mir l​ieb (Sie h​aben ja Miethsanspruch b​is zum ersten April), w​enn die Sachen n​och in d​er Wohnung bleiben, v​on gerichtlich vereidigten Personen geordnet u​nd ein vollständiges Inventarium aufgenommen werden könnte, Erben h​abe ich nicht, u​nd diejenigen, welche i​ch habe, werden d​ie Erbschaft sicher n​icht antreten. Wenn m​ein Nachlaß a​ber so behandelt u​nd dann verauktionirt wird, s​o glaube ich, daß a​lle Gläubiger befriedigt werden können. Was Sie t​hun können, daß d​er Weinhändler Herr A. K. befriedigt wird, d​as thun Sie v​or allen Dingen. Ich s​ende Ihnen meinen letzten Gruß d​urch diese m​eine letzten Zeilen. Ihr hochachtungsvoll ergebener Dr. H. Maron.“

zitiert nach Gustav Spiethoff, S. 46.

Den anderen Abschiedsbrief richtete Maron a​n die Redaktion d​es Berliner Tageblatts bzw. d​eren Chefredakteur Arthur Levysohn:

„Ich scheide a​us diesem Leben, w​eil ich e​ben nichts m​ehr zu – l​eben habe. Im 63. Jahre o​hne Vermögen, o​hne Stellung, f​inde ich m​eine geistige u​nd körperliche Arbeitskraft aufgezehrt; v​or mir e​ine Zukunft v​on Hunger, Elend u​nd Schande; kleine Schulden bedrängen m​ich von a​llen Seiten; a​lle Pläne, a​lle Hoffnungen a​uf Erwerb s​ind gescheitert, – w​as soll m​ir das Leben, qualvoll u​nd aufreibend s​eit Jahren? So g​ehe ich denn! Für m​ich würde i​ch jedes Wort d​er Entschuldigung überflüssig halten. Wohl a​ber bin i​ch eine Erklärung schuldig i​n Bezug a​uf eine andere Person. Ich n​ehme meine Frau m​it mir; i​n 34jähriger kinderloser Ehe w​ar sie m​ir während e​ines wechselvollen o​ft sturmdurchpeitschten Lebens d​ie liebevollste Gattin u​nd Freundin. Kränker u​nd noch älter a​ls ich, würde s​ie nach meinem Tode u​nter den gegenwärtigen Verhältnissen gänzlich hilflos sein. Das Elend wäre grauenvoll, u​nd soweit m​ein Sehkreis a​uf dieser Erde reicht, s​ehe ich k​eine Hand, d​ie bereit u​nd zugleich s​tark genug wäre, s​ie zu retten. Wenn i​ch sie d​aher mit m​ir nehme i​ns Jenseits, s​o ist d​as ein Werk d​er Barmherzigkeit, d​er reinsten Liebe. Unsern letzten Gruß Allen denjenigen, d​enen daran gelegen ist! Und s​omit Gott befohlen, Dr. H. Maron.“

zitiert nach Gustav Spiethoff, S. 47.

Nach e​inem Frühstück erschoss Maron s​eine nichtsahnende Frau u​nd dann s​ich selbst.

Überlieferte Gedichte

Das verzauberte Schloß.

Von alten Schlössern und Burgen
Manch Mährlein mir sich erschloß,
Von allen aber, ihr kennt sie,
Die Mähr’ vom verzauberten Schloß.

Mir ist’s als ob mein Herze
Solch Schlößlein gewesen sei,
Drin gab es viel Banquette
Und lustiges Turnei.

Viel stolze Ritter und Knappen
Und schöne Edelfrau’n,
Die waren in Seidengewändern
In dieser Burg zu schaun.

Da kam ein böser Zaub’rer,
Zeitgeist ward er genannt,
Der hat mit seinem Fluche
Das stolze Schloß gebannt.

Da sind verdorret die Blumen,
Die Vöglein all’ verstummt,
Es hat das Schloß in Wolken
Sich finster eingemummt. –

Und ist eine Königin kommen,
Die hat mit rotem Mund
Mein Herze wach geküsset,
Da ward’s vom Zauber gesund.

Es sprießen wieder die Blumen,
Die Vöglein singen hell, –
Nun bin ich wieder, wie ehe,
Ein fröhlicher Gesell!

H. Maron.[29]

Hinaus! Hinaus!

Saatengrün, Veilchenduft,
Lerchenwirbel, Amselschlag,
Sommerregen, linde Luft,
Wenn ich solche Worte singe,
Braucht es da noch großer Dinge,
Dich zu preisen, Frühlingstag?

[30]

Maron und Fontane

Theodor Fontane lernte seinen Erinnerungen zufolge Maron i​m Sommer 1840 i​n Berlin kennen. Diese u​nd die folgenden Begegnungen m​it Maron beeindruckten Fontane s​o sehr, d​ass er v​ier literarische Versuche machte, i​n denen e​r seine Treffen m​it Maron literarisch z​u gestalten versuchte. Von zentraler Bedeutung i​st dabei e​in Gedicht, dessen Refrain Ich m​ach ein schwarzes Kreuz dabei lautet. „Das v​on Fontane angeführte u​nd erst i​m Zuge d​er Neuedition v​on ‚Von Zwanzig b​is Dreißig‘ wiederentdeckte Gedicht trägt n​icht den Titel ‚Ich mach’ e​in schwarzes Kreuz dabei‘, sondern lautet: ‚Gestorben!‘. Es erschien i​n Nr. 170 d​es ‚Berliner Figaro‘ v​om 24. Juli 1839.“[31] Es i​st eins v​on elf Gedichten, d​ie Maron zwischen d​em 14. Juli u​nd 23. August 1839 i​m „Berliner Figaro“ veröffentlichte. Fontane dürfte Maron a​lso schon i​m Sommer 1839 kennengelernt haben. In späteren Jahrgängen d​es „Berliner Figaro“ s​ind keine weiteren Publikationen Marons nachweisbar.

In Von Zwanzig b​is Dreißig schreibt Fontane:

„Wir, Fritz Esselbach u​nd ich, k​amen vom Tiergarten h​er und schlenderten über d​en Karlsplatz fort, a​uf die Oranienburger Straße zu, a​n deren entgegengesetztem, a​lso ganz i​n der Nähe d​es Haackschen Marktes gelegenen Ende Fritz Esselbach wohnte. Als w​ir bis a​n die Ecke d​er Auguststraße gekommen waren, s​ah ich, daß hier, e​ine Treppe hoch, g​erad über d​er Tür e​ines Materialwarenladens, e​in junger Mann i​m Fenster l​ag und s​eine Pfeife rauchte. Fritz Esselbach grüßte hinauf. Der j​unge Mann, d​em dieser Gruß g​alt – e​in Mädchenkopf, m​it einer i​n die Stirn gezogenen gelben Studentenkappe – wirkte s​tark renommistisch; n​och viel renommistischer a​ber wirkte s​eine Pfeife. Diese h​atte die Länge e​ines Pendels a​n einer Turm- o​der Kirchenuhr u​nd hing, über d​ie Ladentür fort, f​ast bis a​uf das Straßenpflaster nieder. Vor d​er Ladentür, w​eil gerade „Ölstunde“ war, w​ar ein r​eger Verkehr, s​o daß d​ie Pfeife beständig Pendelbewegungen n​ach links u​nd rechts machen mußte, u​m den Eingang für d​ie Kunden, d​ie kamen, freizugeben. Natürlich wär e​s für d​en Ladeninhaber, d​er zugleich Hausbesitzer war,[32] e​in kleines gewesen, s​ich dies z​u verbitten, e​r ließ d​en Studenten d​a oben a​ber gern gewähren, w​eil dieser seltsame Schlagbaum e​in Gegenstand stärkster Anziehung, e​ine Freude für d​ie Dienstmädchen d​er ganzen Umgegend war; a​lle wollten a​n der Studentenpfeife vorbei. „Wer i​st denn das?‹ fragte ich, ›Du grüßtest j​a hinauf.“ „Das i​st Hermann Maron.“[33] (…) Zu festgesetzter Stunde s​tieg ich m​it meinem Freunde d​ie schmale stockdunkle Stiege hinauf u​nd wurde, nachdem w​ir uns b​is ins Helle durchgetappt hatten, e​inem in e​inem kleinen u​nd niedrigen Zimmer versammelten Kreise junger Männer vorgestellt. Es w​aren ihrer n​icht viele, s​echs oder acht, u​nd nur z​wei davon h​aben später v​on sich r​eden gemacht. Der e​ine war d​er von j​ener flüchtigen Begegnung h​er mir s​chon bekannte Hermann Maron selbst, d​er andere w​ar Julius Faucher[34] Beide vollkommene Typen j​ener Tage. (…) Hermann Maron, u​nser Herbergsvater, g​ab den Ton an. Er w​ar aus e​inem sehr g​uten Hause, Sohn e​ines Oberforstmeisters i​n Posen, u​nd hatte sich, v​on Jugend a​n maßlos verwöhnt, i​n völlige Prinzenmanieren eingelebt. Selbst d​er skeptische u​nd an Klugheit i​hm unendlich überlegene Faucher unterwarf s​ich ihm, vielleicht w​eil er, w​ie wir alle, i​n den bildhübschen Jungen verliebt war. Dazu k​am Marons offenbare dichterische Überlegenheit. Eins seiner Gedichte führte d​en Titel: Ich mach’ e​in schwarzes Kreuz dabei, Worte, d​ie zugleich d​en viermal wiederkehrenden Refrain d​es vierstrophigen[35] Liedes bildeten. Mutter, Freund, Geliebte s​ind vor i​hm hingestorben u​nd die Frage t​ritt jetzt a​n ihn heran, w​as seiner w​ohl noch harre, i​n Leben, Liebe, Glück. Und ich mach’ e​in schwarzes Kreuz dabei lautet a​uch hier wieder, vorahnend, d​ie Antwort. Sein Leben w​ar ein verfehltes u​nd jäh schloß e​s ab. Meine Bekanntschaft m​it ihm w​ar damals, Sommer 1840, n​ur von kurzer Dauer, a​uch kamen w​ir uns n​icht recht näher, w​eil ich, t​rotz des glatten Gesichts, ja, i​ch möchte f​ast sagen, u​m desselben willen, e​twas Unheimliches a​n ihm herausfühlte. (…) Dann – a​ber erst geraume Zeit später – e​rsah ich a​us den Zeitungen, daß e​r sich e​iner nach Ostasien (Japan) bestimmten staatlichen Expedition angeschlossen habe, d​eren Chef Graf Fritz Eulenburg, d​er spätere Minister d​es Innern, war. Marons Stellung z​u Graf Fritz Eulenburg, d​er wohl e​ine Vorliebe für derartig aparte Persönlichkeiten h​aben mochte, w​ar die denkbar beste, s​o daß s​ich ihm, d​em sichtlich Bevorzugten, e​ine glänzende Zukunft z​u bieten schien. Er g​ab auch e​in Buch über Japan heraus, d​as sehr gerühmt wurde. Trotzdem wollte e​s nichts Rechtes m​it ihm werden, s​o daß e​r es schließlich a​ls ein großes Glück ansehen mußte, daß s​ich eine reiche, n​icht mehr j​unge schlesische Dame i​n ihn verliebte. Die Vermählung f​and statt,[36] u​nd es folgten halbwegs glückliche Jahre, w​enn das Gefühl, a​us den Schulden u​nd Verlegenheiten heraus z​u sein, ausreicht, e​inen Menschen glücklich z​u machen. In diesen Jahren s​ah ich i​n wieder, a​ls einen Sechziger, o​der doch n​icht viel jünger. Es w​ar in e​inem großen Zirkel b​ei Wilhelm Gentz, d​em Afrikamaler, (…) Es k​am aber n​icht dazu, d​enn nicht s​ehr viel später schied e​r aus d​em Leben. Es verlief so. Das Vermögen d​er Frau w​ar aufgezehrt u​nd er b​ezog eine Wohnung, w​enn ich n​icht irre, g​anz in d​er Nähe d​es Oranienburger Tores, n​ur wenig hundert Schritt v​on jener Auguststraßenecke entfernt, w​o ich i​hn vierzig Jahre früher kennen gelernt hatte. Die Verlegenheiten wurden i​mmer größer, u​nd er beschloß seinen Tod. Sein Verfahren d​abei war Maron v​om Wirbel b​is zur Zeh. Er zeigte s​ich übrigens, a​ls die Stunde d​a war, n​icht ohne e​ine gewisse, w​enn auch n​ur von Dankbarkeit u​nd vielleicht m​ehr noch v​on Charakterkenntnis diktierten Liebe z​u seiner Frau, u​nd so k​am es denn, daß e​r sich d​ie Frage stellte: „Ja, w​enn du n​un fort bist, w​as wird alsdann a​us dieser Armen, d​ie nie für s​ich denken u​nd handeln konnte? Das b​este ist, s​ie stirbt mit.“ Und s​o saßen s​ie denn a​uf dem Sofa d​er immer öder gewordenen Wohnung u​nd nahmen e​in allereinfachstes Frühstück ein. Die Frau, ahnungslos, ließ e​s sich schmecken u​nd noch d​en Bissen i​m Munde, t​raf sie d​ie tödliche Kugel. Im nächsten Augenblick schoß e​r sich selbst d​urch die Schläfe. Charakteristisch w​ar auch d​er an d​en Hauswirt gerichtete Brief, d​er sich a​uf seinem Schreibtisch vorfand. Er entschuldigte s​ich darin, daß e​r nicht bloß d​ie Miete n​icht gezahlt, sondern d​urch sein Tun a​uch das Weitervermieten erschwert habe. Das w​ar sein letztes. „Ich mach’ e​in schwarzes Kreuz dabei“.“

zitiert nach Theodor Fontane: Autobiographische Schriften.[37]
Von Zwanzig bis Dreißig: Fontanes nicht immer zuverlässige Erinnerungen an Hermann Maron

In d​er vierten Auflage d​er Wanderungen d​urch die Mark Brandenburg. Die Grafschaft Ruppin fügt Fontane u​nter anderem ein:

„Der andere, d​en ich traf, w​ar Hermann Maron, d​en ich s​eit länger a​ls 45 Jahren (wo w​ir gemeinschaftlich e​inen Dichterklub gegründet) n​icht wiedergesehen hatte. Wir fanden u​ns – s​ehr verändert; s​ein Leben w​ar wunderbar gegangen, u​nd vier Wochen später schoß e​r erst seiner Frau, d​ann sich selber e​ine Kugel durchs Herz.“

zitiert nach Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 1. Die Grafschaft Ruppin.[38]

In d​em Aufsatz Cafés v​on heut u​nd Konditoreien v​on ehmals schrieb Fontane 1886:

„Irr i​ch nicht, s​o war e​s nur e​in dreistrophiges Gedicht v​on Hermann Maron, d​as uns a​n diesem Abende z​u Gesicht k​am und d​as uns entzückte. Maron w​ar einer d​er talentvollsten a​us dem Kreise, f​aul und schlaff, u​nd dann plötzlich v​on einer krankhaften Energie. So schied e​r auch später a​us dem Leben u​nd erschoß, v​or nun gerade d​rei Jahren, e​rst seine Frau, d​ann sich selbst. Als w​ir das Gedicht gelesen hatten (der Refrain war: Ich m​ach ein schwarzes Kreuz dabei), k​am Fiocati wieder (…). Das w​ar Anno 42.“

zitiert nach Theodor Fontane: Autobiographische Schriften.[39]

Verglichen m​it den Abschiedsbriefen u​nd dem Lebenslauf Marons h​at Fontane Dichtung u​nd Wahrheit merkwürdig verwoben.

Maron und Karl Marx

Karl Marx (Foto von 1866), Leser von Marons Japan und China

Wilhelm Liebknecht, d​er Freund v​on Karl Marx, kehrte n​ach der preußischen Amnestie v​on 1862 a​us dem Londoner Exil n​ach Berlin zurück. In e​inem noch unveröffentlichten Brief a​n Karl Marx v​om 24. Juni 1864 schrieb er:

„Ich arbeite s​eit 14 Tagen a​n einem hiesigen Blatt d​em „Beobachter“,das s​ich hauptsächlich m​it Gemeindeangelegenheiten beschäftigt. Der Redakteur Maron (von d​er Japanischen Expedition) i​st der einzige anständige Zeitungsschreiber i​n Berlin – politisch 0 – Ich h​abe die Theateragenten u​nd Theaterzeitungen angegriffen, u​nd damit i​n ein Wespennest gestochen“

zitiert nach einer Kopie des Originals

Karl Marx, d​urch Liebknecht aufmerksam geworden, beschäftigte s​ich in d​er Folgezeit m​it Hermann Maron, d​en er, entgegen vielfachen Behauptungen, n​icht im Kreis d​er „Freien“ i​n Berlin 1840 kennengelernt h​aben konnte. Mackay, d​er Biograf Max Stirners, d​er auch v​on Fontane unterstützt wurde, bezeichnet Maron u​nd Marx a​ls Mitglied d​er Freien.[40] Indirekt h​atte Marx m​it Maron s​chon im Oktober 1849 z​u tun, a​ls Marons Mitredakteur d​er „Ostsee-Zeitung u​nd Börsen-Nachrichten d​er Ostsee“, Eduard Tiessen a​us Stettin, sieben Pfund Sterling a​n den „Ausschuß z​ur Unterstützung deutscher politischer Flüchtlinge“ n​ach London überwies. Maron w​ar gewiss e​iner der Mitspender.[41] Am 13. Februar 1866 schreibt Karl Marx a​n Friedrich Engels: „Die n​eue Agrikulturechemie i​n Deutschland, speziell Liebig u​nd Schönbein, d​ie wichtiger für d​iese Sache a​ls alle Ökonomen zusammengenommen (…). Auch d​er Aufschluß v​on Japan (ich l​ese sonst i​m Durchschnitt, w​enn nicht professionell genötigt, niemals Reisebeschreibungen)war h​ier wichtig.“. Marx h​atte das Buch „Japan u​nd China“ v​on Maron gelesen.[42] Auch deshalb exzerpierte Marx d​ie Broschüre v​on Maron „Extensiv o​der intensiv? Ein Kapitel a​us der landwirtschaftlichen Betriebslehre“[43] Marx schreibt i​n seinem Entwurf für d​en dritten Band d​es Kapitals (Ökonomische Manuskripte 1866–1867):

„Herr Dr. H. Maron (Extensiv o​der Intensiv?) g​eht aus v​on der falschen Voraussetzung derer, d​ie er bekämpft. Er n​immt an, daß d​as im Ankauf d​es Bodens angelegte Capital ›Anlagecapital‹ sei u​nd streitet n​ur über d​ie respectiven Begriffsbestimmungen v​on Anlagecapital u​nd Betriebscapital. Seine g​anz schülerhaften Vorstellungen v​on Capital überhaupt, übrigens z​u entschuldigen b​ei einem Nicht-Oekonomen d​urch den Zustand d​er deutschen ›Volkswirthschaftslehre‹, verbergen ihm, daß dieß Capital w​eder Anlage- n​och Betriebscapital ist; s​o wenig w​ie das Capital, d​as ein Mann a​n der Börse i​m Ankauf v​on Aktien o​der Staatspapieren anlegt, u​nd das für i​hn persönlich Capitalanlage vorstellt, i​n irgend e​inem Productionszweig ›angelegt‹ wird.“

zitiert nach Karl Marx.[44]

Bevor Marx Maron exzerpierte, l​as er v​on Justus v​on Liebig Einleitung i​n die Naturgesetze d​es Feldbaus s​owie Liebigs Die Chemie u​nd ihre Anwendung a​uf Agricultur u​nd Chemie, i​n denen Liebig d​en Bericht v​on Hermann Maron a​n das Landwirtschaftsministerium f​ast vollständig abdruckte.[45] Außerdem besaß Marx z​wei Bücher (mit Anmerkungen versehen) v​on Julius Au,[46] d​ie auch d​en Aufsatz v​on Maron zitierten.

Franz Mehring, d​er bekannte Historiker u​nd Biograf v​on Karl Marx, schrieb über Hermann Maron: „während d​ie Faucher u​nd Maron d​ie lärmendsten Tamtamschläger wurden für d​ie ausbeuterische Herrschaft d​es Kapitals o​der auch w​ie Meyen i​hre unterthänigsten Kulis“.[47]

Mitarbeiter an Tageszeitungen

  • Berliner Zeitungshalle, 1848
  • Berliner Beobachter, 1863–1865
  • Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, 1878–1882
  • Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Vossische Zeitung, 1862–1863
  • Die Post. Berliner neueste Nachrichten, 1882
  • Deutsches Handelsblatt. Wochenblatt für Handelspolitik und Volkswirtschaft. Zugleich Organ für die amtlichen Mitteilungen des Deutschen Handelstages. Hrsg.vom Generalsecretariat des Deutschen Handelstages. Berlin, 1871
  • Tägliche Rundschau. Unabhängige Zeitung für nationale Politik.1881–1882

Werke

  • Der religiöse Fortschritt unserer Zeit mit Beziehung des von Ronge und Czerski beregten Streitpunkte. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1845 books.google.com[48]
  • Mein Freihandel. Ein Separatvotum von H. Maron, Mitglied des Berliner Handels-Vereins gegen das Programm desselben. A. von Schroeter, Berlin 1847 books.google.com
  • Extensiv oder intensiv? Ein Kapitel aus der landwirtschaftlichen Betriebslehre. Verlag von Wilhelm Clar, Oppeln 1859 books.google.com
  • Japan und China. Reiseskizzen, entworfen während der Preußischen Expedition nach Ost Asien von einem Mitgliede derselben. 2 Bde. Otto Janke, Berlin 1863 Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin Erster Band Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin Zweiter Band
  • Die Schlacht- und Mahlsteuer. Selbstverlag des Verfassers, Berlin 1863
  • H. Maron und Edmund Titz: Aufruf zur Gründung einer Häuserbau. Liebheit & Thiesen, Berlin 1867
  • Materialien zum Zolltarif. Zusammenstellung der auf den Zolltarif bezüglichen Anträge und Petitionen sowie der Verhandlungen des ersten deutschen Zollparlaments. Im Anhange: Der neue Zolltarif im Auftrage des bleibenden Ausschusses des Deutschen Handelstages hrsg. von Dr. H. Maron. Stielke & van Muyden, Berlin 1868[49]
  • Die Gesellschaft und ihre Geisteskranken. Ein Wort für gebildete Laien und für Aerzte. Georg Böhme, Leipzig 1880[50]

Aufsätze (Auswahl)

  • Arbeiter-Klub im Café d’Artistes. In: Berliner Zeitungs-Halle, Nr. 77 vom 31. März 1848
  • H. Maron, E. Tiessen: Wir übernehmen mit dem heutigen Tage. In: Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee Nr. 154 vom 24. August 1848
  • Das japanische Theater. In: Sonntagsbeilage der Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Vossische Zeitung, Berlin Nr. 98 vom 28. April 1861, S. 1–2
  • Das System der flüssigen Düngung durch Röhrenleitung. Bericht des Herrn Dr. Maron (Mitglied der preußischen ost-asiatischen Expedition). In: Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten. von C. von Salviati. 19. Jg. XII. December 1861. Berlin: Gustav Bosselmann 1861, S. 417–424
  • Zur Chakteristik Japan’s. Shanghai 18. Feb. In: Die Grenzboten. 20. Jg. I. Semester. Bd. 2, Leipzig 1861, S. 265–276
  • Zur Chakteristik Japan’s. (Schluß) In: Die Grenzboten. 20. Jg. I. Semester. Bd. 2, Leipzig 1861, S. 310–31
  • Nachtrag zu „Charakteristik Japans“ Nagasaki 7. Mai. In: Die Grenzboten. 20. Jg. II. Semester. Bd. III, Leipzig 1861, S. 195–199 Digitalisat
  • Spanien. In: Dr. Wilhelm Hamm’s Agronomische Zeitung. 16. Jg., Leipzig. Nr. 7 vom 12. Februar 1861, S. 109
  • Bericht an den Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten über die japanische Landwirthschaft. In: Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten. von C. von Salviati, 20. Jg., Bd. XXXIX., Berlin 1862, Januar, S. 35–72 Digitalisat
  • Justus von Liebig: Die Naturgesetze des Feldbaues, Braunschweig 1862 Digitalisat
  • Madeira. In: Westermann’s Jahrbuch der Illustrirten Deutschen Monatshefte. Bd. 11, H. 64, Januar 1862, S. 415–421 Digitalisat
  • Sie haben in den letzten Tagen (…). In: Die Verhandlung des fünften Congresses deutscher Volkswirthe zu Weimar am 8., 9., 10. und 11. September 1862. Stenographischer Bericht. Hofbuchdruckerei, Weimar 1862, S. 120–129
  • Rio de Janeiro. (Eine Reiseerinnerung). In: Meyer’s Universum für 1862. Ein Jahrbuch für Freunde der Natur und Kunst. Hrsg. von Hermann J. Meyer. 2. Bd., Hildburghausen 1863, S. 151–156Digitalisat
  • Bevölkerung und Grundeigenthum in China. In: Vierteljahrschrift für Volkswirtschaft und Culturgeschichte. Hrsg. von Julius Faucher. Jg. 1863. 1. Bd., S. 28–53
  • Anbau-Versuche mit japanischen Semereiem. In: Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten. von C. von Salviati. Wochenblatt, III. Jg. No. 21, vom 20. Mai 1863, S. 1–2
  • Ein Ritt in die Gegend von Jeddo. In: Illustrirtes Familien-Journal. Eine Wochenschrift für Unterhaltung und Belehrung. Leipzig / Dresden / Wien / Berlin 1864, Nr. 18
  • Funchal auf der Insel Madeira. In: Meyer’s Universum für 1863. Ein Jahrbuch für Freunde der Natur und Kunst. Hrsg. von Hermann J. Meyer. 3. Bd., Hildburghausen 1864, S. 161–165 Digitalisat
  • Das japanische Familienleben. In: Deutsche Roman-Zeitung. 2. Jg., 2. Bd. Berlin 1865, S. 478–479
  • Die Colonisation von Formosa. In: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Vossische Zeitung, Berlin Nr. 38 vom 15. Februar 1866
  • Entdeckungsreisen in’s Grüne In: Vereinigte Frauendorfer Blätter. Allgemeine deutsche Gartenzeitung, Obstbaumfreund, Bürger- und Bauern-Zeitung hrsg. von der Praktischen Gartenbaugesellschaft in Bayern. Redakteur: Eugen Fürst. Frauendorf. Nr. 23. vom 9. Juni 1864, S. 177–178 (Abdruck aus dem Berliner Beobachter) Digitalisat
  • Stenographie. In: Berliner Beobachter. 3. Jg. Berlin 1865, Nr. 51
  • Die Gesellschaft und ihre Geisteskranken. Ein Wort für gebildete Laien und für Aerzte. In: Berliner Tageblatt Nr. 98, Nr. 99 und Nr. 100, Berlin 1880
  • Das neue Reichstagsgebäude. Ein Mahnwort in letzter Stunde. In: Tägliche Rundschau, 19. März 1882
  • Holzertrag und Holzzölle: In: Die Post. Berliner neueste Nachrichten, Berlin, Nr. 326 vom 29. November 1882

Übersetzte Aufsätze

  • Justus von Liebig: The Natural Laws of Husbandry. Edited by John Blyth, London 1863, S. 386–402 Digitalisat
  • De Landbouw in Japan door H. Maron lid der Preuissische Oost-Aziatische expeditie. Uit de Ann. der Landwirthschaft 1862. In: Friend Landman. 28 Jg., 1864, S. 481–534
  • Ramón Torres Muñoz y Luna: Estudios quimicos sobre economia agricola en general, y particularmente sobre la importancia de los abonos fosfatados, Madrid 1868, S. 113–127 Digitalisat

Erinnerungen an Hermann Maron

  • Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlich Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Hrsg. von Dr. H. C. Knoblauch. Heft XIX. Nr. 5–6, März 1883. Halle a. S., S. 55
  • 1872–1897. Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Zeitgeschichte. Jubiläumsschrift hrsg. von der Redaktion des Berliner Tageblatts. Rudolf Mosse, Berlin 1897, S. 193
  • Alexander Meyer: Theodor Fontane In: Die Nation. Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Literatur. Berlin. Nr. 43 vom 23. Juli 1898, S. 615–616
  • Moritz Lazarus: Lebenserinnerungen. Bearb. von Nahida Lazarus und Alfred Leicht. Georg Reimer, Berlin 1906, S. 196
  • Isidor Kastan: Berlin wie es war. Mit 10 Illustrationen. 7. Auflage. Rudolf Mosse, Berlin 1919, S. 206–207

Literatur

  • Gustav Spiethoff: Die Großmacht Presse und das deutsche Schriftsteller-Elend. Ein Wort an alle Zeitungs-Verleger und Literaten Deutschlands aus Anlaß des Falles Dr. Maron in Berlin. Felix Bagel, Düsseldorf 1883.
  • Lotte Adam: Geschichte der Täglichen Rundschau. Diss. Phil. Berlin 1934, S. 9.
  • Mauritz Dittrich: Die preußische Ostasien-Expedition 1860–1862 und die Landwirtschaft. In: Wissenschaftliche Zeitschrift. Mathematisch-naturwissenschaftliche Reihe. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Bd. 10. Greifswald 1961, Heft 1–2, S. 48–58
  • Manfred Schöncke: Dr. Maron – Rittergutsbesitzer – Revolutionär – Reisender – Journalist, Tornesch 2010
  • Rolf Hecker: Hermann Maron – Land- und Betriebswirt, Agrarexperte in der preußischen Ostasien-Expedition und Journalist. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 2010, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88619-757-6, S. 173–194. oag.jp (PDF; 13,8 MB)
Wikisource: Hermann Maron – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Militärkirchenbuch des 28. Infanterie-Regiments. (Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland Boppard, Kirchenbuch II/I 19, S. 8)
  2. E. W. Maron. In: Dr. J. T. C. Ratzeburg: Forstwissenschaftliches Schriftsteller-Lexikon. Fr. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1872, S. 329–343, hier S. 338 und 339
  3. Von seinen elf Kindern hatte keines den Vornamen Hermann. Louis Maron in Zechlin
  4. Kopie des Zeugnisses. (Universitäts-Archiv Jena Bestand M, Nr. 362)
  5. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem., Geheimes Zivilkabinett. Oberforstmeister Maron, I. HA, Rep. 89, Nr. 26338 (1847). Brief von Maron, Major a.D. und Oberforstmeister vom 18. April 1847. Darin schildert Ernst Wilhelm Maron, dass er 1843 das Gut Grzybno (Provinz Posen) für 27.000 Taler erworben hatte und das er 1847 wieder verkaufen musste, weil es überschuldet war
  6. Schreiben von Dr. Carl Sprengel 17. Februar 1859 (Universitäts-Archiv Jena Bestand M, Nr. 362, Bl. 58)
  7. Arbeiter-Klub im Café d’Artistes. In: Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien. Bd. 1 1836–1849, Berlin 1970, S. 744–746
  8. Peter Eduard Tiessen (* 18. September 1823 in Danzig; † 11. August 1904 in Berlin). Siehe über ihn: Erhard Kiehnbaum: Anmerkungen zur Unterstützung der Londoner politischen Flüchtlingen im Jahre 1849 durch norddeutsche Demokraten. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 2011. Argument Verlag, Hamburg 2013 ISBN 978-3-88619-758-3, S. 176–184.
  9. Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee, Nr. 154 vom 24. August 1848
  10. Felix Triest (Hrsg.): Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Im Auftrag der Königlichen Regierung und nach amtlichen Quellen. Breslau 1865, S. 346
  11. Das Allod (mittellateinisch Allod oder Allodium, althochdeutsch für ›Gesamtbesitz‹) bezeichnete im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Recht einen Besitz (fast immer Land oder ein städtisches Grundstück), über den dessen Eigentümer frei verfügen konnte.
  12. Die durchschnittliche Größe der 27 Rittergüter des Kreises Groß-Neustrelitz waren 8297 Morgen. Maron besaß das zweitkleinste Gut. Das größte Rittergut hatte allein eine Fläche von 85.600 Morgen.
  13. Dr. Maron, H. Probevorlesungen: Theorie der Fütterung; Futtergewächsbau Winter-Halbj. 1859/59. In: Theod. Freiherr von der Goltz, Otto Koll, Franz Künzel: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Königlich Preußischen landwirthschaftlichen Akademie Poppelsdorf. Bonn 1897, S. 110.
  14. Eine überlieferte Rezension ist wenig schmeichelhaft.
  15. Die preußische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1, Berlin 1864, S. 3–190
  16. Kommentar von Wilhelm Hamm, dem Herausgeber der Agronomischen Zeitung Nr. 10 und 11 hier Nr. 10 vom 5. März 1862: „und welcher, beiläufig gesagt, das Interessanteste ist, was die Annalen der Landwirthschaft in den preußischen Staaten von Anfang bis heute aufzuweisen haben.“
  17. Staatsbibliothek Berlin. Signatur: Slg. Darmstaedter/F Physik/F2 Technische Physik/F2e Angewandte Elektrizität 1729–1929
  18. Julius Gensel: Der Deutsche Handelstag in seiner Entwicklung und Thätigkeit. 1861–1901. C. Heymann, Berlin 1902, S. 14, 23 und S. 25.
  19. Die fünfte Sitzungsperiode des internationalen statistischen Congresses in Berlin. Bd. 2, Berlin 1865, S. 67, 131,132, 135.
  20. Geschichte der Großen National-Mutter-Loge der Preußischen Staaten genannt zu den drei Weltkugeln nebst Bericht über die Gründung und Wirksamkeit der Wohlthätigkeits-Anstalten. Br. Carl Schultz, Berlin 1867, S. 302–303, 342, 363. Freimaurer-Zeitung. Manuscript für Brüder. Redakteur: Dr. Rud. Rich. Fischer, Leipzig. No. 40, October 1850, S. 320.
  21. H. Maron: Stenographie. In: Berliner Beobachter. 3. Jg. Nr. 51, 1865. Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Vossische Zeitung, Berlin vom 4. Januar, Nr. 2 Sonntangsbeilage 14. Januar, Nr. 3 Sonntagsbeilage 20. Januar und 8. Februar 1866. Zeitschrift für Stenographie und Orthographie in wissenschaftlicher, pädagogischer und praktischer Beziehung, hrsg. Dr. G. Michaelis. Leipzig 1866, S. 3–20 und S. 82. (Abdruck der Debatte) ebenda 1867, S. 66.
  22. Jenny Hirsch: Der fünfundzwanzig jährigen Wirksamkeit (1866 bis 1891) des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich stehenden Lette-Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsthätigkeiten des weiblichen Geschlechts. Berliner Buchdruckerei Aktiengesellschaft, Berlin 1891, S. 9, 11, 113; Doris Obschernitzki: Der Frau ihre Arbeit! Lette-Verein zur Geschichte einer Berliner Institution 1866 bis 1986. Edition Hentrich, Berlin 1987 (Stätten der Geschichte Berlins, Bd. 16).
  23. Der deutsche Handelstag 1861–1911. 1. Bd., Berlin 1911, S. 469 Beamte des Deutschen Handelstags. […] Maron, Dr. Hermann geb. 28.6.1820 gest. 1882, S. 469 sowie Wolfgang Eras: Vom zehnten Kongreß deutscher Volkswirthe. In: Jahrbuch für Volkswirthschaft. Unter Mitwirkung der namhaftesten Nationalökonomen hrsg. von Wolfgang Eras. Zweiter Jg. Leipzig: Otto Wigand 1868, S. 194 f. 1870 und 1871 wohnte Hermann Maron mit seinem Vater Ernst Wilhelm Maron in der Neuen Friedrichstr. 51–54. (Berliner Adreßbuch 1870 und 1871).
  24. Deutsche Bauzeitung. Wochenblatt. Bd. 3, Nr. 43 vom 21. Oktober 1869, S. 523; Verhandlungen des Ersten Congresses Norddeutscher Landwirthe abgehalten zu Berlin vom 17. bis 22. Februar 1868, Berlin: E. H. Schoerder 1868.
  25. Stenographischer Bericht der Verhandlung über die Trichinen-Frage in der Versammlung des Berliner Schlachtergewerbs (am 15. December 1865) unter Betheiligung der Herren Prof. Dr. Virchow, Prof. Dr. Hertwig, Dr. Cohnheim, Thierarzt Urban u. a. Stilke & van Muyden, Berlin 1866, S. 31–32.
  26. Todesanzeige. In: Berliner Tageblatt, Nr. 151 vom 30. März 1882
  27. Der Bericht ist leider nicht überliefert.
  28. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem., Landwirtschafts-Ministerium. Beteiligung eines landwirtschaftlichen Sachverständigen an der Ostasien-Expedition. (1859–1882) I. HA, Rep. 87 B, Nr. 10326
  29. Deutscher Musenalmanach. Erster Jahrgang. Mit Beiträgen von Friedrich Rückert, Nikolaus Lenau, Ludwig Bechstein u. A. und einer Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit zwei Stahlstichen. Bernh. Tauchnitz jun., Leipzig 1840, S. 81–82
  30. Allgemeines Anzeigeblatt der vereinigten Frauendorfer Blätter. Redakteur: Eugen Fürst. Frauendorf Nr. 2 vom 3. März 1864, S. 11. Nachdruck aus dem Berliner Beobachter.
  31. Wolfgang Rasch: Bilder und Materialien zu „Von Zwanzig bis Dreißig“. In: Website der Theodor Fontane-Arbeitsstelle (http://www.uni-goettingen.de/de/bilder-und-materialien/496830.html). Hrsg. von Gabriele Radecke.
  32. Auguststraße Nr. 1 a. d. Oranienburgerstraße 1 Behrens, Victualienhändler Eigenthümer O, Kölk, pensionirter Lehrer, Lange, Tischler (Berliner Adressbuch 1840)
  33. Hermann Maron wohnte „Unter den Linden 26“ (Verzeichniß des Personals und der Studirenden an der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin auf das Sommersemester 1840, S. 20; dasselbe Wintersemester 1840/1841, S. 20)
  34. Julius Faucher wohnte bei seinem Vater und mit Hermann Maron in einem Haus „Unter den Linden 26“ (Verzeichniß des Personals und der Studirenden an der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin auf das Sommersemester 1840, S. 7; dasselbe Wintersemester 1840/1841, S. 7)
  35. Das Gedicht „Gestorben!“ hat sieben Strophen.
  36. Maron war seit 1848 verheiratet!
  37. Bd. II. Aufbau-Verlag, Berlin / Weimar 1982, S. 31 ff.
  38. Hrsg. von Walter Keitel. Frankfurt/M. / Berlin / Wien 1974 (Ullstein Buch Nr. 4501), S. 182.
  39. Bd. III/1. 1982, S. 410 und 412.
  40. „Ebenfalls Journalist, aber weit höher begabt, dabei ein Stück Dichter und eine Natur nicht ohne genialen Zug ins Grosse, war Hermann Maron. Aus sehr gutem Hause, von Jugend an verwöhnt, aber ohne Vermögen, um seinen Neigungen leben zu können, brachte ihm das Leben frühzeitige Enttäuschung“. In: John Henry Mackay: Max Stirner. Sein Leben und Werk. Schuster & Loeffler, Berlin 1898, S. 75
  41. Marx-Engels-Gesamtausgabe, Abt. I Bd. 10. Dietz Verlag, Berlin 1977, S. 555–557 und Abt. III Bd. 3. Dietz Verlag, Berlin 1981, S. 402–403
  42. Die Lektüre von Marons Buch fand auch seinen Niederschlag im ersten Band vom Kapital. Als Zusammenfassung des ersten Kapitels Zur Charakteristik Japans, des Buches Japan und China, schrieb Marx in einer Fußnote: „Japan, mit seiner rein feudalen Organisation des Grundeigenthums und seiner entwickelten Kleinbauernwirtschaft, liefert ein viel treueres Bild des europäischen Mittelalters als unsere sämmtlichen, meist von bürgerlichen Vorurtheilen diktirten Geschichtsbücher. […] Diese allotments sind entfernt von den abtrittslosen Häusern. Die Familie muß entweder zu ihrer Parcelle gehn, um ihre Exkremente abzulagern, oder, wie es mit Respekt zu melden hier geschieht, die Schublade eines Schranks damit füllen. Sobald er voll, wird er ausgezogen und dort entleert, wo ihr Inhalt nötig ist. In Japan geht der Cirkellauf der Lebensbedingungen reinlicher von statten.“ In: Marx Engels Werke, Bd. 31, Dietz Verlag, Berlin 1965, S. 178
  43. H. Maron, Extensiv oder Intensiv? 1859. IISG, Amsterdam. Marx-Engels Nachlass B 106
  44. Marx-Engels Gesamtausgabe, Abt. II Bd. 4.2. Karl Marx. Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Dietz Verlag, Berlin 1992, S. 748 und Abt. II Bd. 15. Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band Hamburg 1894. Akademie Verlag, Berlin 2004, S. 783
  45. Karl Marx, Heft XCVIII 1865–1866, S. 29–59 (J. von Liebig: Einleitung in die Naturgesetze des Feldbaus, 1862) und Karl Marx, Heft XCVIII 1865–1866, S. S. 63–135 (J. von Liebig: Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie, 1862) – IISG Marx Engels Nachlass Signatur: B 106
  46. J. Au: J. v. Liebig’s Lehre von der Bodenerschöpfung und die nationalökonomischen Bevölkerungstheorien dargelegt und kritisch untersucht. Auszug aus des Verfasser Schrift: „Die Hilfsdüngemittel u.s.w.“. Heidelberg 1869 sowie J. Au: Die Hilfsdüngemittel in ihrer volks- und privatwirthschaftlichen Bedeutung. Eine gekrönte Preisschrift. Heidelberg
  47. Franz Mehring: Aus dem literarischen Nachlass von Karl Marx und Friedrich Engels, Bd. 3. J.H.W. Dietz Nachf., Stuttgart 1902, S. 196
  48. Marons Schrift wurde z. B. in Bayern am 9. Juli 1845 auf den Index gesetzt und verboten. (Intelligenz-Blatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern, Jg. 1845, Würzburg: gedruckt bei Bonitas-Bauer, Nr. 81 vom 19. Juli 1845, S. 429.)
  49. Rezensiert durch: Literarisches Zentralblatt für Deutschland. Leipzig 1869. Nr. 15 vom 3. April 1869, S. 423–425. Siehe auch: Staatshandbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Statistik des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Zollvereins unter Benutzung amtlicher Materialien und mit Unterstützungen durch (…) Dr. H. Maron (…) herausgegeben von Dr. Georg Hirth. I. Band – Jahrgang 1868 der Annalen des Nordd. Bundes und des Deutschen Zollvereins. Commissions-Verlag von Stilke und van Muyden, Berlin 1868.
  50. H. Maron: Die Gesellschaft und ihre Geisteskranken. Ein Wort für gebildete Laien und für Aerzte. In: Berliner Tageblatt, Nr. 98, Nr. 99 und Nr. 100 vom Dezember 1880. Das einzige, bekannte und überlieferte Exemplar findet sich in der British Library, Signatur 7306.de.9.(5.) Besprochen wurde die Broschüre in: Heinrich Rohlfs, Gerhard Rohlfs (Hrsg.): Deutsches Archiv für Geschichte des Medicin und Medicinische Geographie 4. Jg. C. L. Hirschfeld, Leipzig 1881, S. 141.
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