Haundorf
Haundorf ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gunzenhausen | |
Höhe: | 445 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,34 km2 | |
Einwohner: | 2697 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91729 | |
Vorwahl: | 09837 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 138 | |
Gemeindegliederung: | 22 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Frankenmuther Str. 2d 91710 Gunzenhausen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Christian Beierlein (Wählergem. Obererlbach) | |
Lage der Gemeinde Haundorf im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt im Nordwesten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen in der Region Westmittelfranken am nördlichen Rand des Fränkischen Seenlandes. Der Ort befindet sich in der Mönchswaldregion, einem hügeligen und waldreichen Wandergebiet. Während der eigentliche Mönchswald in der Gemeinde Muhr am See liegt, prägen der Haundorfer Wald und der Gräfensteinberger Wald die Gemeinde Haundorf. Südlich liegen mehrere, unter anderem auch touristisch genutzte Weiherketten, darunter der Haundorfer Weiher, der Holzweiher, der Schleißbühlweiher, der Branderweiher, der Speckweiher, der Eichenberger Weiher, der Ödweiher und der Koppenweiher. Im Süden fließt der Altmühlüberleiter, der unweit östlich der Gemeindegrenze in den Kleinen Brombachsee mündet. Auf dem Gemeindegebiet liegen zahlreiche Quellen, darunter südlich des Ortsteils Gräfensteinberg die des Brombachs, des Namensgebers des Brombachsees. Weitere Fließgewässer in der Gemeinde sind der Laubenzedeler Mühlbach und der Erlbach. In der Gemeinde trennt die Europäische Hauptwasserscheide die Einzugsgebiete von Rhein und Donau. Die Bundesstraße 466 durchquert die Gemeinde. Erhebungen am Rande des Spalter Hügellandes sind der Mönchsberg (529 m), der Hintere Mönchsberg (500 m), der Haubenberg (505 m), der Mittelberg (512 m), der Büchelberg (465 m) und der Kammerberg (460 m). Am südöstlichen Rand der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Brombachmoor. Im Norden grenzt die Gemeinde an die beiden benachbarten Landkreise Ansbach und Roth. Auf dem Gemeindegebiet liegt nahe Oberhöhberg der nördlichste Punkt des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden sind:
Merkendorf, Wolframs-Eschenbach | Mitteleschenbach | Spalt |
Gunzenhausen, Muhr am See | Absberg | |
Gunzenhausen | Pfofeld, Gunzenhausen | Pfofeld |
Gemeindegliederung
Es gibt 22 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
- Aue (Dorf)
- Brand (Dorf)
- Brombach (Kirchdorf)
- Dematshof (Einöde)
- Eichenberg (Dorf)
- Geiselsberg (Dorf)
- Geislohe (Weiler)
- Gräfensteinberg (Pfarrdorf)
- Gutzenmühle (Einöde)
- Haundorf (Pfarrdorf)
- Leidingendorf (Weiler)
- Lindenbühl (Forsthaus)
- Neuhof (Einöde)
- Obererlbach (Pfarrdorf)
- Oberhöhberg (Dorf)
- Röthenhof (Weiler)
- Seitersdorf (Dorf)
- Stixenhof (Einöde)
- Straßenhaus (Weiler)
- Straßenwirthshaus (Weiler)
- Thierhof (Einöde)
- Unterhöhberg (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Gräfensteinberg, Haundorf und Obererlbach.[4]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Haundorf gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach und ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Als Teil Ansbachs fiel Haundorf im Vertrag von Paris 1806 durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
Erholungsort
Seit 1997 ist Haundorf ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Eingemeindungen
Die neue Gemeinde Haundorf wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. Juli 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Eichenberg, Gräfensteinberg und Haundorf gebildet.[5] Obererlbach kam am 1. Januar 1977 hinzu.[6]
Politik und Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen.
Erster Bürgermeister ist Christian Beierlein.[7]
Wappen
Blasonierung: „Über von Silber und Schwarz geviertem Schildfuß in Rot schräg gekreuzt eine silberne Armbrust und ein silbernes Zimmermannsbeil.“[8]
Dieses Wappen wird seit 1966 geführt. | |
Wappenbegründung: Das Beil ist das Attribut des Heiligen Wolfgang, dem die Kirche in Haundorf geweiht ist. Sie wurde 1446 fertig gestellt und 1706 umgestaltet. Der von Silber und Schwarz gevierte Schildfuß erinnert an die einstige Landesherrschaft der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Carl Wilhelm Friedrich ließ hier 1738 von Leopold Retti das markgräfliche Jagdhaus Georgenthal errichten. Darauf weist die Armbrust im Gemeindewappen. |
Baudenkmäler
- Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Wolfgang von 1449, bezeichnet im Innern mit „1458“, Westturm aus dem 16. Jahrhundert (Turmoktogon von 1711, Spitzhelm); Inneres 1706 barockisiert; kreuzrippengewölbter Ostchor.[9]
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 29 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 36 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 923. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1351 Hektar, davon waren 766 Hektar Ackerfläche und 583 Hektar Dauergrünfläche.
Der Gemeindeteil Brand hat seit dem Jahr 2000 ein Gewerbegebiet, das die Ansiedlung von Industrie in der Gemeinde fördern soll.
Verkehr
Die Gemeinde wird durch Bundesstraße 466 erschlossen, die durch die Gemeindeteile Brand und Obererlbach verläuft. Der nächste Bahnhof befindet sich in Gunzenhausen.
Bildung
1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Drei Kindergärten (150 Kindergartenplätze mit 121 Kindern)
- Eine Volksschule mit 21 Lehrern und 362 Schülern
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Haundorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 524 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Haundorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 339 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 445–446 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Gottfried Stieber: Haundorf. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 455–456 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Haundorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
- Gemeinde Haundorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 23. November 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 730.
- Ihr Gemeinderat der Gemeinde Haundorf. Gemeinde Haundorf, abgerufen am 14. August 2020.
- Eintrag zum Wappen von Haundorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Georg Dehio: Handbuch der Dt. Kunstdenkmäler, Bayern I: Franken. 2. Aufl. 1999, S. 431