Hainhof (Leutershausen)

Hainhof i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Leutershausen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Hainhof
Höhe: 445 m ü. NHN
Einwohner: 7 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09803

Geografie

Der Weiler l​iegt am Hainhofgraben, e​inem rechten Zufluss d​er Altmühl. 0,75 k​m westlich l​iegt das Hainhoffeld, 0,5 km nördlich l​iegt das Hartholz. Ein Anliegerweg führt n​ach Frommetsfelden (1 km östlich).[2]

Geschichte

Die Herren v​on Seckendorff z​u Jochsberg w​aren die Grundherren d​es Hainhofes, w​ie aus e​iner Urkunde v​on 1544 hervorgeht.[3] Nach d​en 16-Punkte-Berichten d​es brandenburg-ansbachischen Amtes Colmberg v​on 1608 u​nd 1681 gehörte Hainhof z​um Vogtamt Jochsberg, w​obei 1681, w​ohl infolge d​es Dreißigjährigen Krieges, d​er „Heunhof“ öde l​ag und v​on der Gemeinde Frommetsfelden a​ls Weide genutzt wurde.[4] In d​en Vetterschen Oberamtsbeschreibungen v​on 1732 heißt es, d​ass der Einzelhof i​n das nunmehr brandenburg-ansbachische Vogtamt Jochsberg gehört, n​ach St. Wendel i​n Buch a​m Wald gepfarrt war, „sein eigene Huth u​nd Trieb“ hat, v​om Zehnt befreit ist, m​it dem Niedergericht i​ns Vogtamt Jochsberg, m​it der Fraisch a​ber in d​as brandenburg-ansbachische Vogtamt Colmberg gehört.[5] Daran änderte s​ich nichts b​is zum Ende d​es Alten Reiches.[6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justizamt Leutershausen u​nd Kammeramt Colmberg.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Hainhof d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Frommetsfelden zugeordnet. Es gehörte a​uch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Frommetsfelden an.[9] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde es i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Bieg umgemeindet. Am 1. Juli 1972 w​urde Hainhof i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Leutershausen eingemeindet.[10][8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 1311616131013161027
Häuser[11] 21222223
Quelle [12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]

Religion

Seit d​er Reformation i​st der Ort protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Wendel (Buch a​m Wald) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
  2. Hainhof im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 637.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 704, 708.
  5. H. Schreiber: Leutershausen, S. 353.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 474.
    M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 864.
  7. Johann Bernhard Fischer: Hainhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 103 (Digitalisat).
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 979 f.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  10. H. Schreiber: Leutershausen, S. 352.
  11. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 38 (Digitalisat). Dort als Heinhof verzeichnet.
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 186 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1172 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
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