Höchstetten (Leutershausen)
Höchstetten ist ein Gemeindeteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Höchstetten Stadt Leutershausen | |
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Höhe: | 431 (429–440) m ü. NHN |
Einwohner: | 60 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91578 |
Vorwahl: | 09823 |
Höchstetten links der Altmühl |
Geografie
Das Dorf liegt links an der Altmühl. Der Furthgraben mündet dort als rechter Zufluss in die Altmühl. 0,5 km südwestlich liegt das Waldgebiet Weidlach, 0,5 km östlich das Seeholz. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Pfetzendorf (0,5 km südlich), nach Frommetsfelden (1 km nördlich), zur Staatsstraße 2245 bei Bauzenweiler (2 km östlich) und an Erndorf vorbei zur Kreisstraße AN 3 (2 km südöstlich).[2]
Geschichte
Laut dem 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Amtes Leutershausen von 1608 gab es im Ort acht Mannschaften (=Untertanenfamilien), von denen sieben dem Stiftsamt Ansbach und eine dem Amt Colmberg vogt-, gült-, steuer- und lehenbar waren.[3] Im 16-Punkte-Bericht von 1681 wurden neun Mannschaften verzeichnet, von denen sieben dem Stift Ansbach und je eine dem Vogtamt Jochsberg und dem Vogtamt Colmberg unterstanden.[4] In der Vetterschen Oberamtsbeschreibung von 1732 heißt es, dass der Weiler aus einem zum Kastenamt Colmberg, einem zum Vogtamt Jochsberg und nur noch fünf zum Stiftsamt Ansbach gehörenden Untertanen besteht; außerdem gab es ein gemeindliches Hirtenhaus. Jedes Amt hatte die Vogtei über seine Untertanen inner Ettern inne; die Vogtei außer Ettern, die Fraisch und die Gemeindeherrschaft lagen beim Stadtvogteiamt Leutershausen.[5] Das Jochsberger Gut wurde in den markgräflichen Lehenbüchern von 1423, 1459 und 1544 aufgeführt.[6] Am Ende des Alten Reiches saßen in Höchstetten elf Untertanen; ein Köblergut gehörte grundherrschaftlich zum Kastenamt Colmberg, drei Halbhöfe, fünf Köblergüter und ein Leerhaus dem Stiftsamt Ansbach und ein Hof dem Vogtamt Jochsberg. Gemeindlicher Besitz waren das Hirtenhaus und das Brechhaus. Hochgerichtlich unterstanden die Untertanen dem Stadtvogteiamt Leutershausen; die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Stiftsamt Ansbach aus. Niedergerichtlich war jede Grundherrschaft für ihren Besitz zuständig.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Höchstetten dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Frommetsfelden zugeordnet. Es gehörte auch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Frommetsfelden an.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Bieg umgemeindet. Am 1. Juli 1972 wurde Höchstetten im Zuge der Gebietsreform nach Leutershausen eingemeindet.[11][9]
Einwohnerzahlen
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 57 | 57 | 59 | 60 | 57 | 70 | 56 | 68 | 62 | 64 | 60 |
Häuser[12] | 14 | 11 | 12 | 12 | 11 | 12 | 13 | 15 | |||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter (Leutershausen) gepfarrt,[23] die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Höchstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 697 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hochstett. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 342 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 869.
- Hermann Schreiber: Leutershausen. Leutershausen 1975, DNB 810483149, S. 352–353.
Weblinks
- Höchstetten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Höchstetten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Höchstetten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
- Höchstetten im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 714.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 721.
- H. Schreiber: Leutershausen, S. 353.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 633.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 869.
- Johann Bernhard Fischer: Höchstetten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 105 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 697). Hiernach gab es nur 9 Untertansfamilien.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 979 f.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- H. Schreiber: Leutershausen, S. 352.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 41 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 186 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1172 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 77.