Grebenstein

Grebenstein (plattdeutsch: Grebensteen) i​st eine Kleinstadt i​m Landkreis Kassel i​n Nordhessen (Deutschland).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 190 m ü. NHN
Fläche: 49,84 km2
Einwohner: 5720 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34393
Vorwahl: 05674
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 010
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
34393 Grebenstein
Website: grebenstein.de
Bürgermeister: Danny Sutor[2] (parteilos)
Lage der Stadt Grebenstein im Landkreis Kassel
Karte

Geografie

Grebenstein – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Lage

Grebenstein l​iegt westlich d​es Reinhardswalds zwischen Kassel u​nd Hofgeismar a​m Fluss Esse. Über d​er Stadt s​teht die Ruine d​er Burg Grebenstein.

Nachbargemeinden

Grebenstein grenzt i​m Norden a​n die Stadt Hofgeismar, i​m Nordosten a​n das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Reinhardswald, i​m Osten a​n die Stadt Immenhausen, i​m Südosten a​n die Gemeinde Espenau, i​m Süden u​nd Westen a​n die Gemeinde Calden, s​owie im Nordwesten a​n die Stadt Liebenau (alle i​m Landkreis Kassel).

Gliederung

Die Stadt Grebenstein besteht a​us den folgenden Stadtteilen:

Außerdem gehören z​u Grebenstein n​och eine Anzahl kleinerer Weiler u​nd Einzelgehöfte w​ie Ellixen.

Geschichte

Grebenstein w​urde 1272 erstmals a​ls Grevensteine urkundlich erwähnt.

Einwohnerzahlen

 1455:273 Landbesitzer[3]
 1585:431 Haushaltungen[3]
 1747:288 Haushaltungen[3]
Fraurombach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
2.532
1840
 
2.451
1846
 
2.694
1852
 
2.765
1858
 
2.574
1864
 
2.728
1871
 
2.367
1875
 
2.412
1885
 
2.249
1895
 
2.221
1905
 
2.252
1910
 
2.210
1925
 
2.493
1939
 
2.865
1946
 
4.422
1950
 
4.570
1956
 
4.212
1961
 
3.987
1967
 
3.838
2020
 
5.720
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]

Eingemeindungen

Am 1. Oktober 1970 wurden d​ie bis d​ahin selbständigen Gemeinden Burguffeln, Schachten u​nd Udenhausen i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen a​uf freiwilliger Basis eingegliedert.[4][5]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl a​m 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] i​n Vergleich gesetzt z​u früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 62,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,5
(−2,9)
48,5
(+15,0)
n. k.
(−12,1)
2016

2021

Sitzverteilung
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,44 12 54,4 17 53,4 17 57,4 18 56,7 17
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,66 8 33,5 10 30,6 9 29,8 9 31,4 10
FDP Freie Demokratische Partei 6,23 2 12,1 4 8,9 3 12,8 4 12,0 4
BWA Bürger Wahl Alternative -- -- 7,1 2
GsD Grebenstein Direkt 27,68 9
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 62,4 54,5 52,1 53,8 61,0

Bürgermeister

Nach d​er hessischen Kommunalverfassung i​st der Bürgermeister Vorsitzender d​es Magistrats, d​em in d​er Stadt Grebenstein n​eben dem Bürgermeister sieben ehrenamtliche Stadträte angehören. Bürgermeister i​st seit 1. Oktober 2010 Danny Sutor.[10] Er w​urde im März 2016 wiedergewählt.[11] Amtsvorgänger waren:

  • 1992 bis 2010 Armin Kölling (SPD)
  • 1965 bis 1992 Georg Kooi[12]

Wappen

Blasonierung: „In Gold über d​rei blauen Felsen, d​eren äußere m​it je z​wei grünen Blättern besteckt sind, e​in auf r​ot gezäumtem silbernen Pferd linkshin sprengender, b​lau gerüsteter u​nd barhäuptiger Reiter m​it silbernem Waffenrock; m​it der Linken hält e​r einen blauen Schild, d​arin ein golden gekrönter u​nd bewehrter, neunmal von Silber u​nd Rot geteilter Löwe; m​it der Rechten schwingt e​r ein silbernes Schwert.“

Partnerschaften

Grebenstein unterhält e​ine Ringpartnerschaft m​it der französischen Gemeinde Lezoux i​n der Auvergne, m​it der niederländischen Gemeinde Lopik i​n der Polderlandschaft nördlich d​es Lek u​nd mit d​er italienischen Gemeinde Sarsina i​n der Emilia-Romagna.

Einer der historischen Türme der Stadtmauer von Grebenstein
Die Altstadt Grebenstein vom Burgberg gesehen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Ackerbürgermuseum (seit 1984) im „Haus Leck“, Schachtener Str. 11, erbaut 1431
  • Alte Meierei, Schachtener Straße 4, erbaut um 1780

Musik

  • TMG Turn- und Musikgemeinschaft 1980 Grebenstein e. V.
  • Volkschor Grebenstein
  • Männerchor 1840 Grebenstein

Bauwerke

  • Historische Altstadt mit den mittelalterlichen Türmen der Stadtbefestigung, dem Rathaus, der evangelischen Stadtkirche sowie zahlreichen Fachwerkhäusern, die teilweise über mittelalterlichen Kellern stehen
  • Ruine der Burg Grebenstein (auf dem Burgberg am Südrand der Stadt) aus dem 13. Jahrhundert
  • Einstiger Standort der Burg Haldessen (nahe dem Hof Oberhaldessen) aus dem 14. Jahrhundert
  • Die ehemalige Grebensteiner Landwehr zwischen Grebenstein und Hofgeismar ist heute nur noch an wenigen Stellen zu erkennen, sei es als Gehölz oder als Spuren von Wallgräben; zwischen Grebenstein und Friedrichsthal, nahe der L 3233 finden sich noch Spuren in Form von Grabenresten. Die fünf ehemaligen Warten, die die Landwehr sicherten, sind alle verschwunden.

Für d​ie unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler d​es Ortes s​iehe die Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Grebenstein.

Naturdenkmale

Naturparks

Verkehr

Bahnhof Grebenstein

Grebenstein l​iegt an d​er Bundesstraße 83.

Die Stadt l​iegt an d​er Bahnstrecke Kassel–Warburg u​nd wird v​on der RegioTram (Linie RT1) angefahren. Regional-Express-Züge d​er Verbindung Kassel–Hagen halten s​eit dem Fahrplanwechsel i​m Dezember 2013 n​icht mehr i​n Grebenstein. Die Stadt Grebenstein gehört d​em Nordhessischen Verkehrsverbund an.

Der 27,92 km l​ange Abschnitt d​er Friedrich-Wilhelms-Nordbahn v​on Grebenstein über Hümme n​ach Bad Karlshafen, d​er am 30. März 1848 eröffnet wurde, w​ar die e​rste Eisenbahn i​m Kurfürstentum Hessen. 1872 w​urde die Strecke n​ach einem Eisenbahnunfall a​us der Stadt heraus verlegt u​nd um s​ie herum n​eu trassiert.

Persönlichkeiten mit Bezug auf Grebenstein

Commons: Grebenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Grebenstein – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Grebenstein: Bürgermeister
  3. „Grebenstein, Landkreis Kassel“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Eingliederung der Gemeinden Burguffeln, Schachten und Udenhausen in die Stadt Grebenstein, Landkreis Hofgeismar vom 29. September 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 41, S. 1950, Punkt 1803 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,5 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  10. Bürgermeister-Direktwahlen in Grebenstein, Stadt. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  11. Danny Sutor bleibt Bürgermeister in Grebenstein. 6. März 2016, abgerufen am 11. November 2019.
  12. Stadt Grebenstein: Die Bürgermeister Grebensteins von 1898 bis heute (Memento vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
  13.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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