Gontscharowo (Kaliningrad)

Gontscharowo (russisch Гончарово, deutsch Groß Saalau, Kreis Friedland/Bartenstein) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).

Siedlung
Gontscharowo/Groß Saalau
Гончарово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Bevölkerung 63 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238400
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 819 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 25′ N, 20° 51′ O
Gontscharowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gontscharowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Gontscharowo liegt ein Kilometer nordöstlich von Domnowo (Domnau) an einer Nebenstraße, die Domnowo mit Lesnoje und Priwolnoje (Saussienen) verbindet. Die nächste Bahnstation war bios 1945 Domnau (Domnowo) an der Strecke von Königsberg (heute russisch: Kaliningrad) nach Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo), die nicht mehr in Betrieb genommen worden ist.

Geschichte

Schloss Groß Saalau um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Das Gutsdorf Groß Saalau wurde am 11. Juni 1874 namensgebender Ort für den neu errichteten Amtsbezirk Groß Saalau[2], der zum 1927 in Landkreis Bartenstein (Ostpr.) umbenannten Kreis Friedland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. In den Amtsbezirk waren die drei Gutsdörfer Bögen (russisch: Minino), Groß Saalau (Gontscharowo) und Saussienen (Priwolnoje) eingegliedert. Zum Gutsbezirk Groß Saalau mit seinen Ortsteilen Blekitten, Koskeim, Garbnicken (Solowjowo) und Klein Saalau (Sarja) gehörten 1910 267 Einwohner[3].

Am 1. November 1928 endete die Eigenständigkeit Groß Saalaus durch Eingemeindung in die Stadtgemeinde Domnau (Domnowo), und der Amtsbezirk Groß Saalau wurde aufgelöst.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam das nördliche Ostpreußen und mit ihm auch Groß Saalau im Jahre 1945 zur Sowjetunion. Das Dorf wurde 1950 in „Gontscharowo“ umbenannt[4] und war bis zum Jahre 2009 in den Poretschinski sowjet (Dorfsowjet Poretschje(Allenau)) eingegliedert. Seither ist Gontscharowo aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[5] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft war Groß Saalau bis 1945 in das Kirchspiel Domnau[6] (russisch: Domnowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), später zum Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Die kirchliche Bindung Gontscharowos an Domnowo ist bis heute geblieben. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Domnowo ist jetzt eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), die zur Propstei Kaliningrad[7] in der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Mit dem Ort verbunden

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Saalau
  3. Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland@1@2Vorlage:Toter Link/www.ulischubert.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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