Koschewoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

Koschewoje (russ. Кошевое, dt. Lisettenfeld) i​st ein Ort i​n der Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur Domnowskoje selskoje posselenije i​m Rajon Prawdinsk.

Siedlung
Koschewoje/Lisettenfeld
Кошевое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Bevölkerung 16 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238400
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 819 010
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 20° 54′ O
Koschewoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Koschewoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Koschewoje l​iegt neun Kilometer westlich v​on Prawdinsk (Friedland) a​n der russischen Fernstraße A 196, d​er ehemaligen Reichsstraße 131. Im Ort e​ndet eine v​on Gruschewka (Sommerfeld) herkommende Nebenstraße. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das Gut Lisettenfeld war im Besitz der Familie Perkuhn. In der Umgegend besaß sie zuletzt elf Gutshöfe mit 1.052 Hektar.[2] Lisettenfeld wurde am 11. Juni 1874 Namensgeber für den neuen Amtsbezirk im Kreis Friedland.[3]

Der Amtsbezirk Lisettenfeld l​ag im Regierungsbezirk Königsberg u​nd bestand a​us den preußischen Landgemeinden Schwönau (russisch: Perewalowo, h​eute nicht m​ehr existent), Sommerfeld (Gruschewka) u​nd Stockheim (Saizewo) s​owie die Gutsbezirke Lisettenfeld (Koschewoje) u​nd Sommerfeld (Gruschewka).

Im Jahre 1910 lebten i​m Gutsbezirk Lisettenfeld 99 Einwohner.[4] Am 30. September 1928 g​ab Lisettenfeld s​eine Selbständigkeit a​uf und w​urde in d​ie Landgemeinde Stockheim (Saizewo) eingegliedert. Der Amtsbezirk w​urde am 4. Mai 1930 i​n „Amtsbezirk Schwönau“ umbenannt.

1945 k​am Lisettenfeld m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1950 d​ie Bezeichnung „Koschewoje“.[5] Bis z​um Jahr 2009 w​ar der Ort i​n den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert u​nd ist seither – aufgrund e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[6] – e​ine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft i​n der Domnowskoje selskoje poselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) i​m Rajon Prawdinsk.

Kirche

Vor 1945 w​ar die Bevölkerung Lisettenfelds f​ast ausnahmslos evangelischer Konfession. Der Ort w​ar in d​as Kirchspiel Stockheim[7] (russisch: Saizewo) eingegliedert, d​as zum Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), danach z​um Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Ernst Mölleken.

Heute l​iegt Koschewoje i​m Einzugsbereich d​er Kirchengemeinde i​n Domnowo (Domnau), d​ie eine Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie gehört z​ur Propstei Kaliningrad i​n der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).[8]

Literatur

  • Knut Walter-Perkuhn: Die Nachkommen der Harteler Urahnen Perkuhn (Besitzer von Lisettenfeld). CARDAMINA® Verlag Susanne Breuel, Plaidt 2012. ISBN 978-3-86424-049-2.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Knut Walter-Perkuhn (2012)
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lisettenfeld/Schwönau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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