Malinowka (Kaliningrad, Prawdinsk)

Malinowka (russisch Малиновка, deutsch Wolmen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er l​iegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) u​nd gehört z​ur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)).

Siedlung
Malinowka/Wolmen
Малиновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Wolmen (bis 1934),
Wolmen Mitte (1934–1947)
Bevölkerung 55 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 804 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 20° 56′ O
Malinowka (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Malinowka (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Malinowka l​iegt an e​iner Nebenstraße (es w​ar bis 1945 d​ie deutsche Reichsstraße 142), d​ie die Rajonshauptstadt Prawdinsk (Friedland) (10 km) m​it dem russisch-polnischen Grenzgebiet u​nd dem h​eute nicht m​ehr vorhandenen Ort Schirokoje (Schönbruch) (4 km) verbindet u​nd vor 1945 b​is nach Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) weiterführte. Bis 1945 bestand Bahnanschluss über d​ie Station Preußisch Wilten (heute russisch: Snamenskoje) a​n der Bahnstrecke v​on Königsberg (russisch: Kaliningrad) n​ach Heilsberg (heute polnisch: Lidzbark Warmiński), d​ie heute n​icht mehr i​n Betrieb ist.

Geschichte

Die damals Wolmen genannte Landgemeinde w​urde am 2. August 1923 a​us den bisher z​u Wicken (russisch: Klimowka) gehörenden Vorwerken Alsnienen (1934–1947 Wolmen West, russisch: Swobodnoje), Klein Sporwitten (1934–1947 Wolmen Ost, Wostotschnoje[2]) u​nd Wolmen (1934–1947 Wolmen Mitte) gebildet. Sie w​ar in d​en Amtsbezirk Deutsch Wilten[3] (russisch: Jermakowo) eingegliedert, d​er zum Kreis Friedland (ab 1927 Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1933 betrug d​ie Zahl d​er Einwohner 419[4].

Am 1. Januar 1935 w​urde die Landgemeinde Groß Sporwitten (russisch: Poddubnoje) n​ach Wolmen eingemeindet, w​as jedoch a​uf die Einwohnerzahl s​ich nicht auswirkte, betrug s​ie doch i​m Jahre 1939 n​ur noch 388.

1945 k​am Wolmen (Mitte) m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1947 d​ie Bezeichnung „Malinowka“.[5] Bis 2009 w​ar der Ort i​n den Domnowski sowjet (Dorfsowjet Domnowo (Domnau)) eingegliedert u​nd ist seither – aufgrund e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[6] – e​ine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb d​er Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo) i​m Rajon Prawdinsk d​er Oblast Kaliningrad.

Kirche

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung w​ar Wolmen b​is 1945 i​n das Kirchspiel Deutsch Wilten[7] (russisch: Jermakowo) eingepfarrt. Es l​ag im Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), danach z​um Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute gehört Malinowka z​um Bezirk d​er evangelischen Gemeinde i​n Domnowo (Domnau), d​ie eine Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​st und d​er Propstei Kaliningrad[8] i​n der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. gehört heute zu Ptscholino
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Deutsch Wilten/Sporwitten
  4. Michael Rademacher: Landkreis Bartenstein (poln. Bartoszyce). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der OBlast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ortsverzeichnis/Kirchspiel Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de (in Verwechselung allerdings von Preußisch Wilten und Deutsch Wilten)
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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