Geschichte von Syrakus
Die Geschichte der Stadt Syrakus begann 734 v. Chr., als griechische Siedler an der Südostküste Siziliens die Stadt Syrakus (altgriechisch Συράκουσαι Syrákusai) gründeten. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich die Stadt zur größten und mächtigsten Stadt des antiken Siziliens und zu dessen kulturellem Zentrum. Lange Zeit konnte Syrakus den Angriffen fremder Eroberer standhalten. 212 v. Chr. geriet es unter die Herrschaft der Römer und wurde erste römische Provinzhauptstadt. Die Stadt hatte in der Antike bis zu 200.000 Bewohner, deutlich mehr als heute.[1] Unter arabischer Herrschaft im 9. Jahrhundert verlor Syrakus seine Vormachtstellung an Palermo, das zur neuen Hauptstadt Siziliens ausgebaut wurde.
Heute ist Syrakus Siziliens viertgrößte Stadt und Hauptstadt des Freien Gemeindekonsortiums Syrakus. Aufgrund der archäologischen Fundstätten und Bauten, die die Geschichte der Stadt von ihrer Gründung bis in die Neuzeit widerspiegeln, erklärte die UNESCO Syrakus 2005 zum Weltkulturerbe.
Vorgeschichte
Bronzezeit
In der Gegend um Syrakus siedelten ab etwa der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. Menschen, deren Hinterlassenschaften mit der bronzezeitlichen Thapsos-Kultur zu verbinden sind. Ab dem 14. Jahrhundert v. Chr. scheint sich der Ort, an dem später Syrakus gegründet wurde, neben Thapsos, Scoglio del Tonno (Tarent) und Lipari zu einer der wichtigsten Stationen im Handel zwischen dem östlichen und westlichen Mittelmeerraum entwickelt zu haben[2]. Die Zeit vor der Besiedlung von Syrakus durch die Griechen ist bisher nicht gut erforscht, unter den sporadischen Funde aus der Bronzezeit waren aber bereits u. a. mykenische und zypriotische Keramik sowie ein zylinderförmiges Siegel ostmediterraner Herkunft.[3] Im 13. Jahrhundert werden viele küstennahe Siedlungen im Osten Siziliens zerstört oder verlassen, insbesondere in der Region von Syrakus. Die Hinterlassenschaften neuer Bewohner zeigen starke Verbindungen zum italienischen Festland, im Gegensatz zur vorausgegangenen Thapsos-Kultur. Wahrscheinlich sind diese Ereignisse mit der in antiken Quellen beschriebenen Ankunft der Sikeler in Ostsizilien[4] zu verbinden, bei der die bisherige Bevölkerung – die Sikaner antiker Quellen – nach Westen verdrängt wurde.[5]
Griechische Antike
Archaische Zeit
Der Ortsname wurde von dem ausgedehnten Sumpfgebiet Syrákō abgeleitet, das sich an den Ufern der hier ins Mittelmeer mündenden Flüsse Anapo und Ciane befand.
Im Jahr 734 v. Chr. unterwarfen dorische Siedler aus Korinth unter der Führung von Archias die Sikeler, ließen sich auf der Insel Ortygia nieder und gründeten die Stadt Syrákusai. Die 40 Hektar große Insel liegt nur durch eine enge Durchfahrt vom Festland getrennt zwischen zwei Naturhäfen und war daher gut zu verteidigen.
Durch die günstige Lage am Ionischen Meer, die den Handel mit Korinth und anderen Städten im östlichen Mittelmeerraum ermöglichte, gelangte die Stadt zu Reichtum und dehnte sich rasch auf das Festland aus, wo der Stadtteil Achradina entstand. Auch Tochterstädte wurden gegründet, wie 664 v. Chr. Akrai, 644 v. Chr. Kasmenai und 589 v. Chr. Kamarina.
Ab 580 v. Chr. prägte die Stadt ihre eigenen Münzen. Im Umlauf waren z. B. Tetradrachmen, die einen Wagenlenker mit Viergespann, entsprechend dem Wert von vier Drachmen, und den Kopf der griechischen Nymphe Arethusa mit vier Delphinen abbildeten. Häufiger wurden kleinere, weniger aufwändige Münzen geprägt, so der Obolus, der 1/6 einer Drachme galt und sein Halbstück, der Hemiobol. Arethusa verwandelte sich einst der Sage nach in die Süßwasserquelle, die auf Ortygia entspringt. Um 575 v. Chr. wurde der Apollontempel, der älteste bekannte griechische Tempel auf Sizilien, errichtet.
Ältere Tyrannis
Zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. lehnte sich die Stadtbevölkerung gegen die Herrschaft der wohlhabenden Gamoroi (auch Geomoroi, „Grundbesitzer“) auf, die einen rechtlich privilegierten aristokratischen Stand bildeten. Der Namensbedeutung zufolge waren die Gamoroi Nachkommen von Personen, denen bei der ursprünglichen Landverteilung bei der Besiedlung Land durch Verlosung zugeteilt worden war. Sie wurden nun aus der Stadt vertrieben. Gelon, der Tyrann von Gela, nutzte die Unruhen, ergriff die Alleinherrschaft und wurde so 485 v. Chr. erster Tyrann von Syrakus. Er verhalf den Gamoroi zur Rückkehr in die Stadt und versklavte die besitzlose Bevölkerung.
Unter der Herrschaft Gelons wurde Syrakus Hauptstadt von Ostsizilien und dehnte sich weiter aus. Um die Stadtteile Ortygia und Achradina entstanden drei neue Stadtteile: Tyche, Neapolis und auf einer Anhöhe im Nordwesten Epipolai. Um 480 v. Chr. kam es zu einem Krieg zwischen Gelon und den Karthagern. Mit Hilfe seines Schwiegervaters Theron bezwang er die Angreifer in der Schlacht bei Himera. Anlässlich dieses Sieges ließ er auf Ortygia den Athenetempel, um den später die Kathedrale gebaut wurde, und weitere Tempel in Neapolis errichten.
Nach Gelons Tod 478 v. Chr. übernahm sein Bruder Hieron I. die Herrschaft. Er besiegte in der Schlacht von Kyme die Etrusker und baute Syrakus zu einem kulturellen Zentrum aus. Er versammelte Dichter wie Simonides von Keos, Epicharmos, Aischylos und Pindar an seinem Hof und ließ ein Theater errichten, das heute zu den größten Theatern der griechischen Antike zählt. Es bot Platz für 15.000 Zuschauer.
Als Hieron I. um 466 v. Chr. starb, folgte sein jüngerer Bruder Thrasybulos, der jedoch wegen seiner Grausamkeit nach knapp einem Jahr wieder gestürzt wurde. Dieses Ereignis feierte die Stadt von nun an mit einem jährlichen Opferfest zu Ehren des Zeus.
Mit der Entmachtung von Thrasybulos endete die Herrschaft der ersten drei Tyrannen von Syrakus, die sogenannte ältere Tyrannis. Von 466 bis 405 v. Chr. erlebte Syrakus eine Phase der Demokratie, die dem politischen System in Athen glich. In der Ekklesia, der Volksversammlung, wurden Gesetze beschlossen, über Außenpolitik und Militär entschieden und die Staatsbeamten und ein Rat gewählt. Die Standesunterschiede waren damit jedoch nicht aufgehoben. Die maßgebenden Führer entstammten weiterhin einer wohlhabenden Elite. Um 450 v. Chr. gelang es, gemeinsam mit Akragas einen Aufstand des Sikulerfürsten Duketios zu unterdrücken und die Vormachtstellung der Stadt weiter auszubauen.
Während der Sizilienexpedition von 415 bis 413 v. Chr. wurde Syrakus von einer Streitmacht aus Athen belagert, die jedoch vernichtend geschlagen wurden. 7000 Athener wurden gefangen genommen und in die Latomien, die antiken Steinbrüche von Syrakus, gebracht, die auch als Gefängnis dienten.
Jüngere Tyrannis
Mit Dionysios I., der 405 v. Chr. die Macht ergriff, begann die jüngere Tyrannis. Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen mit Karthago sicherte er Syrakus durch Friedensverträge und baute die Stadt zur mächtigsten Festung Siziliens aus. Um das Stadtgebiet wurde ein Mauerring errichtet und in dem erhöht gelegenen Stadtteil Epipolai eine große Befestigungsanlage, die Festung Euryalos, erbaut. Zu dieser Zeit hatte Syrakus etwa 125.000 Einwohner.
Dionysios I. dehnte seinen Machtbereich weiter aus. Er gründete neue Städte wie Adranon und Tyndaris und eroberte Rhegion. Nach seinem Tod 367 v. Chr. folgte sein Sohn Dionysios II., der zeitweilig aus Syrakus vertrieben, aber erst 344 v. Chr. von Timoleon aus Korinth zur Abdankung gezwungen wurde. Timoleon führte in seiner Funktion als Aisymnet (Streitschlichter) vorübergehend wieder die Demokratie ein.
Nach Timoleons Abdankung 337 v. Chr. kam es in der Stadt zu Unruhen. Bei einem Aufstand 317 v. Chr. gelang es Agathokles, die Macht zu ergreifen. Er trat als Verteidiger der einfachen Bevölkerung gegen den wohlhabenden Adel auf und nahm als erster Tyrann ab 304 v. Chr. den Titel „König von Sizilien“ an. Nach seinem Tod 289 v. Chr. folgten erneut Unruhen und Aufstände und 278 v. Chr. bat Syrakus König Pyrrhos um Unterstützung im Kampf gegen Karthago. Dieser nutzte die Situation und unterwarf fast ganz Sizilien, musste sich jedoch 276 v. Chr. wieder nach Italien zurückziehen.
Daraufhin übernahm 275 v. Chr. Hieron II. die Herrschaft in Syrakus und verhalf der Stadt zu einer langen Blütezeit. Er schloss Friedensverträge mit den Römern, die Ende des Ersten Punischen Krieges die Karthager vertrieben und bis auf Syrakus ganz Sizilien erobert hatten, und sicherte ihnen Getreidelieferungen zu.
Er schuf ein neues Steuergesetz, die Lex Hieronica, förderte Landwirtschaft und Handel und holte Gelehrte wie Archimedes und Künstler wie den Dichter Theokrit an seinen Hof. Er ließ das Theater umbauen und für das jährliche Fest zu Ehren des Zeus einen knapp 200 m langen und über 10 m hohen Opferaltar errichten.
Nach Hierons Tod 215 v. Chr. ergriff sein Enkel Hieronymos die Macht. Dieser wandte sich von Rom ab und stellte sich im Zweiten Punischen Krieg auf die Seite Karthagos. Daraufhin belagerten römische Truppen Syrakus. Archimedes entwickelte eine Reihe von Kriegsmaschinen, um die Stadt zu verteidigen, und setzte angeblich mit Hilfe von Brennspiegeln die Segel römischer Schiffe in Brand. Doch unter der Führung von Marcus Claudius Marcellus gelang es den Römern schließlich 212 v. Chr., die Euryalos-Festung einzunehmen und die Stadt zu erobern.[6]
Liste der Herrscher
Die angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf die Regierungszeiten.
- Gelon von Gela (485–478 v. Chr.)
- Hieron I., Gelons Bruder (478–467/466 v. Chr.)
- Thrasybulos, Hierons Bruder (467/466–465 v. Chr.)
- Demokratie (465–405 v. Chr.)
- Dionysios I. (405–367 v. Chr.)
- Dionysios II., sein Sohn (367–357 v. Chr.)
- Dion (357–354 v. Chr.)
- Kallippos Rivale (354–353 v. Chr.)
- Hipparinos und Aretaios, Rivalen (353–351 v. Chr.)
- Nysaios (351–347 v. Chr.)
- Dionysios II., zum 2. Mal (347–344 v. Chr.)
- Timoleon als Aisymnet (344–337 v. Chr.)
- Oligarchie (337–317 v. Chr.)
- Agathokles (316–289 v. Chr., ab 304 v. Chr. als König)
- Hiketas (289–280 v. Chr.)
- Toinon (280 v. Chr.)
- Sosistratos (280–277 v. Chr.)
- epirotische Herrschaft (277–275 v. Chr.)
- Hieron II. (275–215 v. Chr., ab 260 v. Chr. als König)
- Gelon II., Mitregent (240–216 v. Chr.)
- Hieronymos (215–214 v. Chr.)
- Adranodoros (214–212 v. Chr.)
- Hippokrates, Mitregent (213–212 v. Chr.)
- Epikydes, Mitregent (213–212 v. Chr.)
- Syrakus wird von der Römischen Republik übernommen
Römische Antike
Mit der Eroberung von Syrakus war nun ganz Sizilien römisches Herrschaftsgebiet. Es wurde zur ersten römischen Provinz Sicilia mit Syrakus als Provinzhauptstadt und Sitz des Prätors, des Statthalters.
Nach der Legende verbreitete sich das Christentum in Syrakus schon ab dem Jahr 44, als der Apostel Paulus auf seinem Weg nach Rom hier einige Tage verbracht haben soll. Nachweisen lassen sich erste christliche Bestattungen hingegen nicht vor dem Beginn des 3. Jh. Um die Grabstätte des heiligen Marcians, des ersten Bischofs von Syrakus, entstanden ab 315 die Katakomben von Syrakus, die nach den Katakomben von Rom zu den größten unterirdischen Grabanlagen zählen.
Im 3. Jahrhundert wurde ein römisches Amphitheater erbaut. Es konnte mit Wasser gefüllt werden, so dass hier nicht nur Gladiatorenkämpfe stattfanden, sondern auch Seeschlachten nachgestellt wurden.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches geriet Syrakus um die Mitte des 5. Jahrhunderts unter die Herrschaft der Vandalen und dann der Ostgoten. 535 wurde Sizilien von dem oströmischen Feldherrn Belisar erobert und wieder in das Imperium Romanum eingegliedert. Seit dieser Zeit kam es zu einer erneuten Verbreitung der griechischen Sprache in Ostsizilien, die zuvor vom Lateinischen verdrängt worden war.
Mittelalter
Byzantinische Vorherrschaft
Über dreihundert Jahre blieb Syrakus Teil des oströmischen bzw. byzantinischen Reichs und war von 663 an unter Kaiser Konstans II. sogar dessen Regierungssitz, da Konstantinopel von den Arabern bedroht wurde und der Kaiser offenbar in Syrakus eine neue Flotte aufstellen wollte. Sein Nachfolger Konstantin IV. verlegte jedoch 669 die Residenz wieder nach Konstantinopel zurück. Dennoch blieb Syrakus ein bedeutender Stützpunkt der byzantinischen Flotte.
Arabische Vorherrschaft
Von 827 an nahmen die Araber schrittweise Sizilien ein. Ein erster Versuch, Syrakus zu erobern, scheiterte daran, dass in der Stadt eine Pestepidemie ausbrach und sich die angreifenden Truppen zurückziehen mussten. 831 fiel Palermo unter die Herrschaft der Araber, und Syrakus verlor seine Vormachtstellung als Hauptstadt Siziliens.
Am 21. Mai 878 gelangte schließlich auch Syrakus unter arabische Herrschaft und blieb bis 1038 ein Zentrum des Islam in Italien. Araber drangen in die Stadt ein, töteten die meisten Bewohner, plünderten die Häuser und steckten sie in Brand. Die Kathedrale von Syrakus, die im 7. Jahrhundert um den einstigen Athenetempel errichtet worden war, diente nun als Moschee. Die überlebende christliche Bevölkerung konnte nach eigenen religiösen Regeln leben, musste aber Abgaben zahlen.
Die Vorherrschaft der Araber in Syrakus endete im Jahr 1038, als der byzantinische General Georg Maniakes die Stadt eroberte und auf Ortygia das später so genannte Castello Maniace errichten ließ.
Normannen und Staufer
Die erneute byzantinische Herrschaft endete nach nicht einmal 50 Jahren: 1086 gelangte Syrakus nach langer Belagerung durch Roger I. unter normannische Herrschaft. Unter ihm und seinem Nachfolger Roger II. blühte der christliche Glaube wieder auf. Syrakus wurde Bistum und viele Kirchenbauten wurden erweitert und umgestaltet.
Nach einer kurzen Phase der genuesischen Herrschaft übernahm 1221 Kaiser Friederich II. aus dem Haus der Staufer die Stadt. Er ließ das Castello Maniace umbauen und den Bischofspalast und den Palazzo Bellomo errichten.
1266 gelangte Syrakus zunächst unter die Herrschaft von Anjou, dann unter die Herrschaft von Aragon.
Neuzeit
1693 ereignete sich im Val di Noto ein verheerendes Erdbeben, das auch Syrakus in Mitleidenschaft zog. Viele Gebäude wie die Kathedrale der Stadt, weitere Kirchengebäude und Paläste wurden im Stil des Barocks wiederaufgebaut.
Politisch geriet Syrakus ab 1713 an Savoyen, ab 1720 an die Habsburger und ab 1735 an die spanischen Bourbonen. Aufgrund der Misswirtschaft der Bourbonen kam es immer wieder zu Unruhen und 1848 zu einem Aufstand, in dessen Folge Syrakus die Rolle als regionale Hauptstadt an Noto abtreten musste. Erst nach der Vereinigung mit Italien im Jahr 1861 wurde Syrakus 1865 wieder zur regionalen Hauptstadt erklärt.
Von 1870 an wurden die alten Stadtmauern abgetragen und die Ponte Nuovo, eine neue Brücke zwischen Ortygia und dem Festland, errichtet. Der Archimedesplatz, Mittelpunkt Ortygias, erhielt durch den Artemisbrunnen sein heutiges Aussehen. Durch den Bau einer Eisenbahnlinie von Messina über Catania nach Syrakus entstanden der Zentralbahnhof und der Bahnhof am Hafen.
Wirtschaftlicher Aufschwung setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, als sich Syrakus als strategisch günstig gelegene Hafenstadt für die italienischen Kolonien in Nord- und Ostafrika erwies. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Opfer der Bombenangriffe der Alliierten und im Rahmen der Operation Husky marschierten 1943 die Briten ein.
Nach dem Krieg expandierte Syrakus. Während auf dem Festland neue Wohnsiedlungen und im Norden der Stadt große Industriegebiete entstanden, drohte die Altstadt auf Ortygia zu verfallen, denn die Bewohner zogen um in die modernen Wohnviertel am Stadtrand. Durch umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten von 1990 an wurde die Altstadt wieder aufgewertet und belebt.
Syrakus heute
Heute ist Syrakus mit rund 123.000 Einwohnern Siziliens viertgrößte Stadt sowie eines der wirtschaftlichen und touristischen Zentren.
2005 erklärte die UNESCO Syrakus zusammen mit der Nekropolis von Pantalica zum Weltkulturerbe. In der Begründung heißt es: „Die Gruppe von Bauwerken und archäologischen Stätten, die in Syrakus liegen (von dem Kern auf Ortigia bis zu den Überresten, die über den gesamten Stadtbereich verstreut sind), ist das beste Beispiel einer hervorragenden architektonischen Leistung, die verschiedene kulturelle Aspekte umspannt (griechisch, römisch, Barock). Das antike Syrakus war direkt mit Ereignissen, Ideen und literarischen Werken von hervorragender weltweiter Bedeutung verbunden.“[7]
Die antiken Bauwerke und Fundstücke befinden sich größtenteils auf Ortygia sowie im Parco Archeologico della Neapoli und im archäologischen Regionalmuseum von Syrakus.
Literatur
- Eva Gründel, Heinz Tomek, Sizilien, DuMont Buchverlag, Köln, 5. Auflage 2001, ISBN 3-7701-3476-1
Einzelnachweise
- Richard J. Evans: Syracuse in Antiquity. History and Topography. University of South Africa Press, Pretoria 2009, ISBN 1868884074, S. 10.
- Alessandra Giumlia-Mair: Handel und Rohstoffgewinnung im Italien der späten Bronzezeit, in: Das Schiff von Uluburun, Welthandel vor 3000 Jahre. Katalog der Sonderausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum im Jahre 2005 (2005), S. 417f.
- Robert Leighton: Sicily Before History: An Archaeological Survey from the Palaeolithic to the Iron Age., Cornell University Press, 1999, S. 154 (mit Belegen)
- Thukydides, Der Peloponnesische Krieg 6, 2.
Diodor, Bibliothéke historiké 5, 6, 3. - Moses I. Finley: Das Antike Sizilien. Von der Vorgeschichte bis zur Arabischen Eroberung, C. H. Beck München (1979), 33f.
- Polybios Historien VIII.5–8.
- Unesco-Liste