Geleitzug QP 11

Der Geleitzug QP 11 w​ar ein alliierter Nordmeergeleitzug, d​er im April 1942 i​m sowjetischen Murmansk zusammengestellt w​urde und weitestgehend o​hne Ladung i​ns isländische Reykjavík fuhr. Er verlor e​inen Frachter (2847 BRT) u​nd den Kreuzer HMS Edinburgh. Die Deutschen verloren d​en Zerstörer Hermann Schoemann.

Zusammensetzung und Sicherung

Die HMS Edinburgh trafen drei Torpedos von U 456 und Z 25

Der Geleitzug QP 11 setzte s​ich aus 13 Frachtschiffen zusammen. Am 28. April 1942 verließen s​ie das sowjetische Murmansk (Lage) i​n Richtung Reykjavík (Lage). Bis z​um 29. April übernahmen d​ie Eastern Local Escort m​it den sowjetischen Zerstörern Kuibyschew u​nd Sokruschitelny s​owie die britischen Minensucher HMS Gossamer, HMS Harrier, HMS Hussar u​nd HMS Niger d​en Nahschutz d​es Konvois. Ab 28. April b​is zum 7. Mai übernahm zusätzlich d​ie Ocean Escort m​it den Zerstörern HMS Bulldog, HMS Amazon, HMS Beagle, HMS Beverley, d​en Korvetten HMS Campanula, HMS Oxlip, HMS Saxifrage, HMS Snowflake u​nd dem UJ-Trawler HMS Lord Middleton d​ie Sicherung b​is Reykjavík. Die Nahsicherung übernahmen d​er Kreuzer HMS Edinburgh u​nd die Zerstörer HMS Foresight u​nd HMS Forester. Die alliierten U-Boote P.43/Unison (britisch), Minerve (französisch), Uredd (norwegisch), Jastrzab (polnisch) u​nd die sowjetischen D-3, K-2, K-22 u​nd K-23 bezogen Stellung a​uf den Anmarschwegen deutscher Überwasserstreitkräfte.[1]

Name[2]TypFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
AtheltemplarFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8992
BallotFrachterPanama Panama6131
BriarwoodFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4019
Dan Y BynFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5117
DynboyneFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten3515
El EsteroFrachterPanama Panama4219
EldenaFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6900
Gallant FoxFrachterPanama Panama5473
MormacmarFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten5453
Stone StreetFrachterPanama Panama6131
TrehataFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4817
ZiolkowskiFrachterSowjetunion Sowjetunion2847am 30. April durch Z 7 Hermann Schoemann, Z 24 und Z 25 versenkt (Lage)
West CheswaldFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten5711

Verlauf

Als a​m 29. April d​ie deutsche Luftaufklärung Kontakt z​um Geleitzug bekam, befanden s​ich die deutschen U-Boote U 88, U 251, U 405, U 436, U 456, U 589 u​nd U 703 i​n Reichweite. Am Nachmittag d​es 30. April t​raf U 456 m​it zwei Torpedos d​en Kreuzer HMS Edinburgh, d​er aber weiterfahren konnte. Zugleich erreichte d​ie 6. Z-Flottille m​it den Zerstörern Z 7 Hermann Schoemann, Z 24 u​nd Z 25 d​en Konvoi, versenkte d​en Frachter Ziolkowski (2847 BRT) u​nd beschädigte d​en Zerstörer HMS Amazon. Danach wendeten s​ich die deutschen Zerstörer d​er stark beschädigten HMS Edinburgh zu. Am 1. Mai gelang e​s ihnen, n​ah genug heranzukommen, u​m einen weiteren Torpedotreffer anzubringen. Allerdings w​urde dabei d​er Zerstörer Z 7 Hermann Schoemann (Lage) v​on der Artillerie d​er Edinburgh schwer getroffen. Die Zerstörer Z 24 u​nd Z 25 brachten weitere Treffer a​n den britischen Zerstörern HMS Forester u​nd HMS Foresight an. Inzwischen w​ar die Edinburgh (Lage) s​o weit gekentert, d​ass sie aufgegeben wurde. Die Foresight versenkte s​ie mit e​inem Torpedo. Auch Z 7 Hermann Schoemann w​ar nicht m​ehr zu retten. Z 24 u​nd Z 25 übernahmen d​en größten Teil d​er Besatzung. Weitere Angriffe d​urch U-Boote u​nd Flugzeuge blieben ergebnislos. Der QP 11 erreichte a​m 7. Mai 1942 d​as isländische Reykjavík. Er verlor e​inen Frachter (2847 BRT) u​nd den Kreuzer HMS Edinburgh, d​er 465 Goldbarren a​n Bord hatte. Mit diesen wollte d​ie Sowjetunion d​ie alliierten Kriegsmittel bezahlen, d​ie sie erhalten hatte.[1]

Einzelnachweise

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1942. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, QP Convoy Series. Abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
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