Geleitzug JW 64

Der Geleitzug JW 64 w​ar ein alliierter Nordmeergeleitzug, d​er im Februar 1945 i​m schottischen Firth o​f Clyde zusammengestellt w​urde und kriegswichtige Güter i​n das sowjetische Murmansk brachte. Die Alliierten verloren e​in Geleitfahrzeug, während a​uf deutscher Seite zwölf Flugzeuge verloren gingen.

Zusammensetzung und Sicherung

Geleitträger HMS Campania
Die Korvette HMS Denbigh Castle wurde von U 992 torpediert

Der Geleitzug JW 64 setzte s​ich aus 28 Frachtschiffen zusammen. Am 3. Februar 1945 verließen s​ie das Firth o​f Clyde (Lage) i​n Richtung Murmansk (Lage). Die Sicherung d​es Konvois übernahmen d​ie Sloops Cygnet u​nd Lark, d​er Zerstörer Whitehall u​nd die Korvetten Alnwick Castle, Bamborough Castle, Bluebell s​owie Rhododendron. Ab 6. Februar vergrößert s​ich die Anzahl d​er Geleitfahrzeuge u​m den Kreuzer Bellona, d​ie Geleitträger Campania u​nd Nairana, d​ie Sloop Lapwing, d​ie Korvette Denbigh Castle, d​en UJ-Trawler Oksoy u​nd die Zerstörer Onslow, Onslaught, Opportune, Orwell, Serapis, Zambesi, Zealous, Zest u​nd Sioux. Am 11. Februar k​amen schließlich n​och die sowjetischen Zerstörer Urizki, Karl Liebknecht, Schiwuchi u​nd Schestki, d​as Wachboot Grosa, z​wei Minensucher u​nd sechs BO-U-Jäger hinzu.[1]

Name[2]TypFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
Adolph S OchsFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7219
Arunah S AbellFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Ben F. DixonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Black RangerFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich3417
British MeritFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8093
Byron DarntonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Daniel WillardFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7200
Edwin L DrakeFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Empire FlintFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8129
F T FrelinghuysenFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Fort CrevecourFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7191
Fort VercheresFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7128
Francis Scott KeyFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7191
George SteersFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7247
Harold L WinslowFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Hawkin FudskeFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Henry LombFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
John J AbelFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7191
John WanamakerFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Joyce KilmerFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Lewis Emery JRFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
LucernaFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6556
Marie M MeloneyFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Nathan TowsonFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
NeritinaFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich8228
SkiensfjordFrachterNorwegen Norwegen5992
Townsend HarrisFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7176
Willard HallFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten7200

Verlauf

Am 6. Februar sichtete ein deutsches Wetterflugzeug den Geleitzug. Daraufhin wurde die U-Boot-Gruppe „Rasmus“ in der Bärenenge in Stellung gebracht. Sie verfügte über die U-Boote U 286, U 307, U 425, U 636, U 711, U 716, U 739, U 968. Die U-Boote U 293, U 318, U 992 und U 995 wurden vor der Kola-Bucht eingesetzt. Am 7. Februar griffen 48 Junkers Ju 88 des Kampfgeschwaders 26 von Trondheim aus erfolglos den Konvoi an. Dabei gingen sieben Flugzeuge verloren. Angriffe von U-Booten blieben ebenfalls wirkungslos. Ein erneuter Luftangriff des KG 26 mit 32 Torpedoflugzeugen wurde unter Verlust von fünf Flugzeugen abgeschlagen. Als am 13. Februar der Konvoi in die Kola-Bucht einlief, torpedierte U 992 die Korvette HMS Denbigh Castle (Lage), die zwar noch von dem sowjetischen Bergungsschiff Burewjestnik eingeschleppt werden konnte, am Ende aber auf Grund gesetzt kenterte und als Totalverlust abgeschrieben wurde.[1] Am 15. Februar erreichte der Geleitzug die Murmansk vorgelagerte Kola-Bucht.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Februar 1945. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, JW Convoy Series. Abgerufen am 18. Januar 2017 (englisch).
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