Gähnen
Das Gähnen (lat. oscitatio) ist ein bei Tieren und Menschen auftretendes reflexartiges Verhalten. Es steht häufig im Zusammenhang mit Müdigkeit und Langeweile. Der Vorgang beginnt mit einem tiefen Atemzug, in dessen Verlauf der Mund weit geöffnet wird,[1] und endet mit Schließen des Mundes bei gleichzeitiger Ausatmung. Die dabei mögliche Lautgebung kann unterdrückt werden.
Da Gähnen in der westlichen Kultur als Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile gilt, werden von der gähnenden Person kaschierende Gesten erwartet. So ist es üblich, sich beim Gähnen abzuwenden oder eine Hand vor den Mund zu halten. Teilweise wird sogar die Empfehlung gegeben, es ganz zu unterdrücken.
Ursache und Zweck des Gähnens sind nicht eindeutig geklärt. Bei Fischen, die oft Gähnen zeigen, könnte es dazu dienen, neues Wasser in den (paarigen) Nasenraum zu ziehen, also die Umgebung auf Geruchsstoffe zu prüfen. Die Wissenschaft des Gähnens heißt Chasmologie.
Wortgeschichte, Ethnologisches
Gähnen leitet sich vom Mittelhochdeutschen genen oder ginen ab, dieses geht auf das althochdeutsche ginēn („den Mund aufsperren, gähnen“) zurück: Am Anfang von allem waren Feuer und Wasser. Licht und Nebel bildeten das Chaos Ginungagap.[2] In der ältesten überlieferten deutschen Sprache ist Ginungagap das „klaffend Schlingende“ (gin: „Rachen“), noch heute erkennbar in Wörtern wie „gähnen“ und „beginnen“. Alle der germanischen Wortgruppe angehörenden Wörter kommen aus der indogermanischen Wurzel ĝhē- („gähnen“, „klaffen“), die ursprünglich den Gähnlaut nachahmt. Verwandt sind auch das griechische cháskein, auch in Form des Suffix –chásma, („klaffende Öffnung“), cháos („leerer Raum, Luftraum, Kluft“). Auch im englischen „yawning“, das vom alt-englischen ganien oder ginian kommt, und im niederländischen „gapen“ ist diese Wurzel zu erkennen. Im Lateinischen bedeutet hiare (und Inchoativum hiscere) nur „klaffen“, auch „das Maul aufsperren, gaffen“; für „gähnen“ (aus Schläfrigkeit, Langeweile) steht oscitare.
In der griechischen Mythologie entsprang der gähnenden Nyx das Chaos, und man glaubte, die Seele wolle beim Gähnen aus dem Körper ausbrechen und zu den Göttern im Olymp aufsteigen. Ein ähnlicher Glaube wurde von den Maya geteilt. Laut einer keltischen Sage kann der Held Assipattle den Lindwurm besiegen, indem er sich von einer Wasserwoge durch das gähnende Maul in den finsteren Schlund des Scheusals hinunterspülen lässt.[3]
Auch im Mittelalter war mit dem Gähnen der Glaube an Dämonen und Teufel verbunden – man hatte Angst, diese könnten durch den geöffneten Mund in den Körper eindringen oder die Seele könne aus dem Körper entweichen. Aus dieser Zeit stammt die Gewohnheit, sich die Hand vor den Mund zu halten.
Andere Vermutungen zum Ursprung dieser Sitte sind profaner: Die Zähne waren in früheren Zeiten häufig in schlechtem Zustand und damit unschön anzusehen. Da Zähne putzen nicht üblich war, kam möglicherweise auch starker Mundgeruch häufiger vor.
Della Casa schrieb in der Mitte des 16. Jahrhunderts in seinem „Erziehungsbuch“ Galateo:
„Gelehrte hörte ich oft sagen, dass ‚Gähner‘ im Lateinischen soviel bedeutet wie ‚Faulenzer‘ oder ‚Nichtstuer‘. Vermeide also diese Unsitte, die das Ohr, die Augen und den guten Geschmack beleidigt; schließlich zeigt das Gähnen nicht nur, dass wir der anwesenden Gesellschaft wenig gewogen sind, sondern es wirft auch ein schlechtes Licht auf uns selber. Es sieht aus, als wären wir schläfrig und müden Geistes, was uns nicht eben liebenswürdig macht für diejenigen, mit denen wir umgehen.“
Auch in anderen Kulturen bestehen und bestanden zum Gähnen Verhaltensmaßregeln. So schrieb der Japaner Yamamoto Tsunetomo um 1715 in seinem Ehrenkodex für Samurai:
„In der Gegenwart von anderen zu gähnen ist ungebührlich. Bei einem unerwarteten Gähnen reibe deine Stirn mit der Hand von unten nach oben, was normalerweise genügt, um ein Gähnen zu unterdrücken. Wenn das nicht funktioniert, verbirg das Gähnen vor anderen, indem du die dichtgeschlossenen Lippen mit deiner Zungenspitze leckst, dein Gähnen hinter dem Ärmel oder deiner Hand verbirgst usw. Das Gleiche gilt fürs Niesen. Gähnen und Niesen lassen dich meist närrisch aussehen“[4]
Nach Auffassung der Yogaphilosophie bewirkt eines der fünf Nebenpranas, genannt Devadatta, das Gähnen.
1768 warnte Simon-Auguste Tissot in seinem Ratgeber Von der Gesundheit der Gelehrten für „Menschen, die viel sitzen und studieren“ vor der „Wirkung der Getränke auf den Gelehrtenkörper“, speziell vor einem zu hohen Konsum von Tee, da er „sehr starke und gesunde Männer gesehen habe, denen etliche Tassen Thee, nüchtern getrunken, Blödigkeiten, Gähnen, Übelfinden verursachten, […]“[5]
Schopenhauer äußerte sich zum Gähnen 1850:
„Das Gähnen gehört zu den Reflexbewegungen. Ich vermuthe, daß seine entferntere Ursache eine durch Langeweile, Geistesträgheit, oder Schläfrigkeit herbeigeführte momentane Depotenzierung des Gehirns ist, über welches jetzt das Rückenmark das Uebergewicht erhält und nun aus eigenen Mitteln jenen sonderbaren Krampf hervorruft. Hingegen kann das dem Gähnen oft gleichzeitige Recken der Glieder, da es, obwohl unvorsätzlich eintretend, doch der Willkür unterworfen bleibt, nicht mehr den Reflexbewegungen beigezählt werden. Ich glaube, daß, wie das Gähnen in letzter Instanz aus einem Deficit an Sensibilität entsteht, so das Recken aus einem angehäuften, momentanen Ueberschuß an Irritabilität, dessen man sich dadurch zu entledigen sucht. Demgemäß tritt es nur in Perioden der Stärke, nicht in denen der Schwäche ein.“[6]
In fast allen Kulturen bestanden oder bestehen Aberglauben in Verbindung mit dem Gähnen.
- „Das Gähnen während der Geburt ist tödlich, so wie das Niesen nach dem Beischlafe einen Abortus bewirkt.“ (Gaius Plinius Secundus)[7]
- „Gähnt man am Jahresende, ist dies nach weitverbreiteter Überzeugung unbedingt als gutes Vorzeichen für das kommende Jahr zu werten.“[8]
- „Beim Gähnen ist Gefahr im Kommen“ (England).
- „Bedeckt man beim Gähnen seinen Mund nicht, kann einem der Teufel die Seele rauben“ (Estland).
- In einigen lateinamerikanischen Ländern, Asien und Zentralafrika glaubt man, andere denken an einen, wenn man gähnen muss (vgl. Niesen!).
- „Wer gähnen muss, ist mit dem bösen Blick belegt“ (Griechenland).
1942 publizierte der Amerikaner Joseph Moore als erster über Experimente zum Thema Gähnen.[9] Er hatte mit seinen Versuchen nach visuellen und auditiven Stimuli gesucht, die Gähnen auslösen. Damals war es eine Revolution, unter kontrollierten Bedingungen Versuche durchzuführen. Trainierte Studenten gähnten „kontrolliert“ während der Vorlesungen, des Gottesdienstes und im Lesesaal einer Bibliothek. Am häufigsten wurde bei der Morgenandacht mitgegähnt. Außerdem ließ Moore Probanden Gähnen sehen oder hören. Methodisch wies seine Experimentenreihe viele Schwächen auf – so fehlte beispielsweise eine Kontrollgruppe. Ihre Stärke liegt hauptsächlich in der quantitativen Herangehensweise.
Neuere Arbeiten zur Bedeutung und Ursache des Gähnens stammen beispielsweise von Robert Provine, einem US-amerikanischen Neuropsychologen, der sich auch mit dem Lachen befasste.
Gähnen bei Tieren
Als wahrscheinlich gilt, dass die meisten Säugetiere, aber wahrscheinlich sogar alle Wirbeltiere gähnen.[10] Charles Darwin erwähnt in seinem Buch Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren,[11] dass Paviane gähnen, um ihren Feinden zu drohen. Ähnlich wird von Baenninger das Verhalten der männlichen Siamesischen Kampffische gedeutet, wenn sie einen Kontrahenten oder ihr Spiegelbild sehen. Andererseits muss großes Maulaufreißen (zum Drohen) wie beim Nilpferd mit Gähnen gar nichts zu tun haben.[12]
Konrad Lorenz behauptete noch 1963, dass Vögel und Reptilien nicht gähnen. Diese Meinung kann als widerlegt gelten, da schon ab 1967 südafrikanische Strauße beim Gähnen beobachtet wurden und seitdem noch des Öfteren auch andere Vögel wie beispielsweise die Adeliepinguine.[13] Bei ihnen ist Gähnen ein Teil ihrer Begrüßungszeremonie. Auch bei Schlangen ist ein gähnähnliches Verhalten zu beobachten. Nachdem die Beute vollständig verschlungen ist, „sortiert“ die Schlange ihre Kieferknochen durch mehrmaliges Gähnen. Bei Säugetieren gähnen Raubtiere mehr als Pflanzenfresser. Giraffen, Wale und Delfine wurden noch nicht beim Gähnen beobachtet, Affen dafür umso mehr. Bei Pavianen und Makaken unterscheidet man zwischen echtem Gähnen (mit geschlossenen Augen) und einem Gähnen aus Affekt oder emotionaler Spannung (mit offenen Augen). Letzteres kann drohend sein oder eine sexuelle Komponente beinhalten. Ältere Affen, vor allem dominante, gähnen mehr als jüngere.[14]
Bei Pferden wird zwischen Gähnen und Flehmen unterschieden. Ersteres geschieht mit geöffnetem Kiefer, während beim Flehmen nur die Oberlippe nach oben gestülpt wird.[15] Hunde gähnen ausgiebig und aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise um nach einer Ruheperiode „in Gang zu kommen“, in Verbindung mit Strecken und Recken. Gähnen kann bei Hunden zahlreiche unterschiedliche Verhaltensweisen ausdrücken von Müdigkeit über Unsicherheit bis hin zu beschwichtigendem Verhalten.[16] 1949 wurde von Julian Huxley sogar beschrieben, dass Ameisen nach dem Aufwachen erst ihren Kopf, danach ihre sechs Beine strecken und dann ihre Kiefer auf eine Art und Weise aufsperren, die an Gähnen erinnert. Viele Geschichten dieser Art leiden an ihrem eher beiläufigen Anekdotencharakter und sind nur unzureichend wissenschaftlich untermauert.
Gähnen beim Menschen
Beim Menschen ist Gähnen wie das Lachen ein universell vorkommendes Verhalten. Bis jetzt wurde keine Volksgruppe beschrieben, die nicht gähnen würde. Anders als bei Affen und vielen anderen Säugetieren kann beim Menschen kein geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Frequenz gefunden werden.[17]
Theorien
Beim Gähnen kann nicht im eigentlichen Sinne von einem Reflex gesprochen werden, da die Reflexen zugeschriebenen Eigenschaften fehlen. Gähnen ist keine schnelle und kurze Antwort auf einen einfachen Reiz.
Essentiell beim Gähnen sind das Öffnen des Unterkiefers, die Dehnungen einer Vielzahl von Gesichtsmuskeln und das Zusammenkneifen oder Schließen der Augen, manchmal von Tränenfluss begleitet. Ohne diese Rückkopplungen bleibt ein befriedigendes Gefühl aus (siehe auch Selbstversuche nach Provine).
Die Dauer eines durchschnittlichen Gähnvorgangs beträgt ungefähr sechs Sekunden, zeigt aber eine große Variation. So kann nur dreieinhalb Sekunden oder wesentlich länger als sechs Sekunden gegähnt werden. Meist wird mehrere Male hintereinander gegähnt, wobei die Intervalllänge bei etwa einer Minute liegt. Zwischen der Häufigkeit und der Dauer des Vorgangs gibt es keinen signifikanten Zusammenhang.[10]
Die Kontraktion der Gesichtsmuskeln und die Bewegung der Kiefergelenke ist für die befriedigende Ausführung des Gähnens anscheinend von Bedeutung. Außerdem steht Gähnen in enger Verwandtschaft zum Strecken. Ebenso wie das Strecken erhöht das Gähnen den Blutdruck und den Herzschlag. Ferner werden etliche Gelenke und Sehnen gedehnt.[10]
Studien von de Vries et al.[18] in den frühen 1980er-Jahren zeigen, dass Gähnen und Strecken schon beim Fötus gekoppelt sind. Von Wissenschaftlern konnte schon ab der 11. Woche der Schwangerschaft Gähnen beobachtet werden.[19] Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier nicht Langeweile die Ursache ist, sondern andere Gründe vorliegen müssen. Gemessen wurde, dass der Druck in der Lunge vermindert und Gewebefetzen und abgesondertes Sekret ausgeschieden werden. Damit wird einer Erweiterung der Atemwege und der Lunge entgegengewirkt. Somit dient das Gähnen vor der Geburt wahrscheinlich einer verbesserten Lungenfunktion nach der Geburt. Außerdem müssen Gelenke, sollen sie sich funktionstüchtig entwickeln, schon im Mutterleib bewegt werden. Das gilt natürlich auch für das Kiefergelenk. Vermutet wird, dass Gähnen und Strecken aus dem gleichen „Verhaltenspool“ gespeist werden. Sie treten aber nicht immer gemeinsam auf. So strecken sich Menschen in der Regel, wenn sie gähnen, gähnen aber nicht, weil sie sich strecken.[10]
Ein Effekt des Gähnens ist sicher der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Umgebung durch die Eustachi-Röhre. Diese ist nicht immer offen, sondern öffnet sich regelmäßig, um den Druckausgleich herzustellen. In der Regel geschieht dies unbewusst bei Kau- oder Schluckbewegungen. Ist man erkältet, sind die Schleimhäute also etwas geschwollen, oder finden Druckschwankungen sehr schnell statt, wie beispielsweise beim Fliegen oder Tauchen, kann es sein, dass der Druckausgleich bewusst ausgelöst werden muss.[20] Dies kann auch mittels Gähnen geschehen. Die gähnende Person hört einen „Plop“, wenn der Druckausgleich hergestellt wird. Es wird auch von Menschen berichtet, die bei Aufzug von Gewittern besonders ausgiebig gähnen müssen – Ursache könnte auch hier die Änderung des Luftdrucks sein.
Bei Untersuchungen des Gähnens mit den neuen bildgebenden Verfahren wie dem Magnetresonanztomographen (MRT) konnte von Platek et al. gezeigt werden, dass während des Gähnens die gleichen Bereiche im Gehirn aktiv sind wie beispielsweise bei der Selbsteinschätzung oder dem autobiografischen Gedächtnis (Cortex cingularis posterior, Precuneus).[21] Diese Erkenntnis stützt die Theorie, die Ansteckung beim Gähnen stünde in Verbindung mit der Empathie.
Als gesichert gilt, dass beim Gähnen die gleichen Neurotransmitter beteiligt sind, die auch Emotionen, Stimmungen und den Appetit beeinflussen. Daher kann vermutet werden, dass die Ursache und Wirkung auch im selben Bereich zu suchen ist.
Serotonin-, Dopamin- oder Glutaminsäure-Erhöhung im Gehirn steigert die Gähnfrequenz. Dahingegen lässt beispielsweise eine Erhöhung der Endorphine die Gähnfrequenz sinken.
Einige Schulen der Psychotherapie vertreten die Auffassung, dass Gähnen, neben Lachen und Weinen, die Verarbeitung von schmerzlichen Emotionen begleitet und daher als Zeichen der Heilung zu werten ist. Ein weiterer interessanter Aspekt ist hierbei, dass bei Patienten mit Schizophrenie, also einer gestörten Selbstwahrnehmung, das Gähnen signifikant verringert ist.
Andrew und Gordon G. Gallup von der State University of New York at Albany vertreten die Auffassung, Gähnen könnte der Kühlung des Gehirns dienen. Da Säugetiergehirne am besten arbeiten, wenn sie kühl sind, schien es ihm plausibel, dass sich in ihrer Entwicklung Mechanismen zur Kühlung herausbildeten.
Bei seinen Versuchen zeigte er mehreren Gruppen Videos gähnender Menschen. Wenn die Versuchspersonen währenddessen Eisbeutel an die Stirn hielten oder durch die Nase atmeten (eine weitere Art das Gehirn zu kühlen), gähnten sie nicht mit.[22] Unter diesem Gesichtspunkt wäre das ansteckende Gähnen sinnvoll, da das gemeinsame Gähnen die Hirntätigkeit und damit die Aufmerksamkeit der Gruppe kurzfristig verbessert und sie dadurch erfolgreicher in Gefahrensituationen handeln kann. Dazu passen Überlegungen, dass Gähnen allgemein ein Mittel zur Thermoregulation des Körpers sein könnte.
All diese Effekte des Gähnens können als eine Art „synchronisierende Gruppen-Aktivität“ gesehen werden, vergleichbar mit dem Heulen der Wölfe, um sich beispielsweise auf eine Aktion vorzubereiten. Dafür sprechen Beobachtungen bei anderen Primaten, die beispielsweise ihren Schlaf-Wach-Rhythmus aufeinander abstimmen.[23][24]
Dass, wie Gallup annimmt, durch Gähnen eine Gehirnkühlung bewirkt wird, könnte demnach ein Überbleibsel aus unserer evolutionären Vergangenheit sein, wobei die ganze Gruppe beim gemeinsamen Gähnen in einen erhöhten Aufmerksamkeitsstatus kommt und damit besser in der Lage ist, Gefahren zu erkennen.[25] Auch die Theorie, dass Gähnen dabei hilft, die als Surfactant bezeichnete, das Lungengewebe „beschichtende“ und beim Sauerstoffaustausch helfende Substanz gleichmäßig zu verteilen, widerspricht dieser evolutionären Deutung nicht.
Drohgesten, wie das Zeigen der Zähne während des Gähnens, können als ein Instrument zur Aufrechterhaltung der Sozialstruktur von Primatengesellschaften dienen. Studien hierzu wurden bei Schimpansen[26] und Stummelschwanz-Makaken[27] durchgeführt.
Einer Literaturstudie von Wolter Seuntjens (Doktorarbeit, Vrije Universiteit Amsterdam) zufolge wird Gähnen auch von Androgenen und Oxytocin[28] ausgelöst. Daher liegt die Vermutung nahe, dass beim Gähnen auch eine sexuelle Komponente mitspielt. Bei den meisten Säugetieren gähnen die Männchen mehr, wohingegen beim Menschen beide Geschlechter gleich viel gähnen.[17] Bei Ratten verursachen die gleichen chemischen Substanzen, die Gähnen und Strecken hervorrufen, auch eine Erektion. Von einigen Antidepressiva wird als Nebenwirkung der Verlust der Libido angegeben (Clomipramin und Fluoxetin). Bei wenigen Patienten wird von einer genau gegensätzlichen Nebenwirkung berichtet, nämlich verstärktem Gähnen, das Orgasmen hervorruft.[10]
Möglicherweise beinhaltet das Gähnen Komponenten all dieser Verhaltensweisen und ist in seiner jetzigen Form ein zusammengesetztes neurologisches Programm aus unserem überlieferten Fundus. Bis jetzt konnte keine alleinige Ursache für das Gähnen gefunden werden. Auch der genaue neuronale Ablauf und alle beteiligten Neurotransmitter sind noch unbekannt.
Gähnen und Krankheiten
Aus einer Studie von 2007 geht hervor, dass autistische Kinder, anders als nicht autistische Kinder, beim Betrachten von Videos mit gähnenden Menschen nicht mitgähnen. Dies stützt die Theorie, die „ansteckende“ Eigenschaft des Gähnens hätte etwas mit Empathie zu tun.[29]
Eine besondere Demonstration für die Verbindung zwischen Gähnen und Strecken sind Beobachtungen bei Schlaganfallpatienten, die halbseitig gelähmt sind. Der englische Neurologe Walshe berichtete schon 1923 von halbseitig gelähmten Patienten, die ihre gelähmten Arme beim Gähnen automatisch mit streckten. Gähnen aktivierte anscheinend intakte, unbewusst kontrollierte Verbindungen zwischen Hirn und motorischem System.
Klinische Neurologen berichten noch von anderen Besonderheiten. So können einige Patienten mit dem sogenannten Locked-in-Syndrom, einer Form der Querschnittlähmung, normal gähnen. Dieses Verhalten muss von entwicklungsgeschichtlich alten Gehirnanteilen, wie beispielsweise den respiratorischen und vasomotorischen Zentren, gesteuert werden. Daher kann man davon ausgehen, dass beim ansteckenden Gähnen, das durch vielfältige Stimuli ausgelöst wird, zumindest noch eine zweite, übergeordnete Hirnregion beteiligt ist.
Häufiges Gähnen kann selten auch als Symptom anderer Erkrankungen auftreten.[30]
- Multiple Sklerose[31]
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
- Migräne (selten)
- SUNCT-Syndrom
- Strahlenkrankheit, inklusive Strahlentherapie
- Drogenentzug
Medikamente und verschiedene Substanzen können ebenfalls eine erhöhte Gähnfrequenz hervorrufen:[32]
- Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
- Levodopa
- Dopamin-Agonisten
- Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) (Antidepressiva)
- Ayahuasca
- Opioide, zum Beispiel Morphin oder Methadon
- Benzodiazepine (enthalten in Tranquilizern)
- Lidocain (Lokalanästhetikum)
- Flecainid (Antiarrhythmikum)
Gängige Behauptungen über das Gähnen
Gähnen verbessert die Sauerstoffsättigung des Blutes
Provine[10] konnte die Hypothese entkräften, dass Gähnen etwas mit einem erhöhten Kohlendioxid- bzw. verringerten Sauerstoffgehalt im Blut zu tun hat. Studenten, die reinen Sauerstoff oder Luft mit 3 bis 5 % erhöhtem Kohlendioxidgehalt zum Atmen erhielten, gähnten nicht signifikant öfter oder anders.
Gähnen ist ein Zeichen für Müdigkeit
Diese Behauptung stimmt teilweise. Menschen gähnen, wenn sie schläfrig sind, aber auch verstärkt nach dem Aufstehen. Bei Versuchen, bei denen die Probanden eine Woche ein „Gähntagebuch“ führten, gähnten die Probanden in der Stunde nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Zubettgehen signifikant häufiger. Überraschend war, dass am Morgen das Gähnen häufig von Strecken begleitet wurde, während es das am Abend kaum war.[10] Diese Beobachtung lässt sich ebenfalls bei Haustieren wie Hunden und Katzen machen. Bemerkenswert ist der erhöhte Tränenfluss im Verlauf des Gähnens,[33] der einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf der Augen im Wachzustand widerspiegelt. Das ist sowohl beim Wachbleiben als auch beim Wachwerden wichtig.
Gähnen ist ein Zeichen für Langeweile
Provine konnte die Behauptung bestätigen, dass gelangweilte Menschen signifikant häufiger gähnen. Gähnen kann außerdem eine starke Äußerung von Emotionen sein. Will jemand seine Langeweile anderen unmissverständlich deutlich machen, wird Gähnen auch dazu instrumentalisiert.
Gähnen ist ein Zeichen für Stress
Es gibt etliche anekdotische Geschichten von verstärktem Gähnen vor aufregenden Ereignissen. So wird von „Gähnanfällen“ vor dem ersten Fallschirmsprung, sportlichen Wettkämpfen oder öffentlichen Auftritten berichtet. Dies würde eventuell zu der Theorie passen, dass Gähnen das Verhalten und den physiologischen Zustand einer Gruppe synchronisieren kann.
Auch bei Hunden kann Gähnen ein Zeichen von Stress sein.[34]
Gähnen ist ansteckend
Gähnen wird häufig als ansteckend beschrieben. Gähnt eine Person, gähnen alle anderen mit.[10] Eine andere Person gähnen zu sehen, regt schon zum Mitgähnen an, besonders wenn die Augen der Person zu sehen sind. Dieser Mechanismus ist auch dann wirksam, wenn die Person nicht physisch anwesend und beispielsweise nur auf Video sichtbar ist. Bei ähnlichen Versuchen, bei denen Probanden zum Mitlächeln animiert werden sollten, war die Response bei weitem geringer. Sogar schon über das Gähnen zu lesen, kann zum Gähnen anregen. Versuche von Provine, eine ähnliche Resonanz auf schriftlich beschriebenen Schluckauf zu erhalten, misslangen.[35]
Ergebnisse der Forschung über Spiegelneuronen weisen darauf hin, dass sie an dem Prozess des Gähnens zumindest beteiligt sind.[36] Da Spiegelneuronen als treibende Kraft hinter der Nachahmung und damit als Grundlage menschlichen Lernens gesehen werden, liegt diese Vermutung nahe. Anderson & Meno fanden bei Experimenten allerdings kein angestecktes Gähnen bei Kindern bis zu einigen Jahren.[37] Daraus kann man schließen, dass der Ansteckung durch Gähnen zumindest noch eine andere Komponente zugrunde liegt und es relativ jungen evolutionären Ursprungs ist.
Eine weitere Vermutung zu den Ursachen der Ansteckung besteht in der Notwendigkeit einer in Gruppen lebenden Spezies, diese Gruppe zu synchronisieren. Bereits 1894 schrieb der Mülheimer Völkerkundler Karl von den Steinen (1855–1929), der als erster Europäer in Zentralaustralien den Kontakt mit den Bakiri aufnahm:
„Wurde es ihnen mit dem Geplauder zuviel, so gähnte alles aufrichtig und ohne die Hand vor den Mund zu halten. Dass der wohltuende Reflex auch hier ansteckte, ließ sich nicht verkennen. Dann stand einer nach dem anderen auf, und ich blieb allein mit meinem Dijour.
Die Ansteckung führt dazu, dass alle Personen etwa gleichzeitig müde werden und schlafen gehen. Eine solche Synchronisation des Alltags ist durchaus wichtig. Denn würden nur einzelne schläfrig, um schließlich vor Müdigkeit umzufallen, andere dagegen zum Beispiel weiterziehen, wäre der Zusammenhalt der Gruppe gefährdet.“
Platek konnte einen Zusammenhang zwischen Empathie und Nachahmungsverhalten herstellen. Personen, die sich nicht oder nur schwer vom Gähnen anderer anstecken lassen, haben danach eine geringere Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Diese These konnte von Iacaboni insofern bestätigt werden, als dass Beobachten und Nachahmen von Emotionen von anderen fast dieselben Erregungsmuster im Gehirn wachrufen.[38] Bei Schimpansen konnte beobachtet werden, dass sie sich ebenso vom Gähnen ihrer Artgenossen anstecken lassen. Britische und japanische Wissenschaftler sehen darin einen Beleg, dass Schimpansen ebenfalls über Einfühlungsvermögen verfügen.
In einem Versuch von Mascheroni, Senju und Shepherd, bei dem Menschen vor Hunden gähnten, ließen sich 72 % der Hunde ebenfalls zum Gähnen anstecken.[39] Ein weiterer Versuch ergab, dass sich die Hunde auch von Gähngeräuschen anstecken ließen und dabei stärker auf die Stimme ihrer Besitzer reagierten.[40][41]
Die genauen neuronalen Abläufe bei der Ansteckung des Gähnens sind noch unklar.[21]
Selbstversuche nach Provine
In einer Veröffentlichung von Provine und Roberts werden dem Leser drei kleine Selbstversuche angeboten, die es ermöglichen, einen Einblick in die Natur des Gähnens zu nehmen.[10]
- Der Geschlossene-Nase-Gähner: Bemerkt man eine aufkommende Gähnneigung, soll man die Nase zukneifen. Die meisten Probanden können trotzdem den Gähnvorgang problemlos ausführen. Das heißt, meist ist für das Ein- und Ausatmen während des Gähnens keine Nasenatmung nötig.
- Der Zusammengebissene-Zähne-Gähner: Wenn man ein beginnendes Gähnen verspürt, soll man die Zähne zusammenbeißen, aber weiter durch die geöffneten Lippen atmen. Diese Variante gibt den meisten Versuchspersonen das Gefühl, mitten im Gähnen „hängen“ zu bleiben. Damit zeigt sich, dass das Öffnen des Kiefers eine essentielle Komponente eines komplexen motorischen Programms ist. Wird dem „entgegengearbeitet“, bleibt das befriedigende Gefühl aus und das Programm kann nicht vollendet werden. Es ist ebenfalls zu erkennen, dass das Gähnen mehr als nur ein tiefer Atemzug ist.
- Der Nasen-Gähner: Gähnen durch die Nase mit geschlossenem Kiefer ist unmöglich. Ebenso wie beim Zusammengebissene-Zähne-Gähner entsteht das Gefühl, „stecken“ zu bleiben, und der Proband wird nicht vermeiden können, seinen Kiefer anzuspannen. Einatmen durch den Mund und Öffnen des Kiefers ist für das befriedigende Gähnen essentiell. Die Ausatmung kann durch Nase oder Mund erfolgen.
Literatur
- Lehmann: YAWNING A homeostatic reflex and its psychological significance. 1979.
- Baenninger: Some comparative aspects of yawning in Betta splendens, Homo sapiens, Panthera leo and Papio sphinx. 1987.
- Smith: Yawning: an evolutionary perspective. 1999.
- Anderson, Meno: Psychological influences on yawning in children. 2004.
- Platek et al.: Contagious yawning: the role of self-awareness and mental state attribution. 2003.
- Seuntjens: On Yawning or The Hidden Sexuality of the Human Yawn. 2004.
- Monika Spang, Sonja Bougaeva: Das große Gähnen. Eine Zoo- und Gutenacht-Geschichte. Atlantis, Orell Füssli, ISBN 3-7152-0530-X.
- Klaus Schmeh: Warum Gähnen ansteckend ist. Alltagsrätseln auf der Spur. Gondrom, Bindlach 2008, ISBN 978-3-8112-3026-2.
Weblinks
- Le bâillement (Das Gähnen) Website des französischen Mediziners Olivier Walusinski, Organisator der First International Conference on Yawning. Paris 2010 (englisch/französisch)
- Gähnen kühlt das Gehirn. Spiegel Online, Wissenschaft, 2007. Andrew und Gordon Gallup, State University of New York / Albany im Fachmagazin Evolutionary Psychology (Bd. 5, S. 92)
- Gähnender Fötus
- Artikel auf Scholarpedia
- Warum wir gähnen – Neues von der Chasmologie. Sendung SWR2 Wissen vom 8. Dezember 2010, abgerufen am 2. Dezember 2011; Audio (MP3; 39,6 MB) Manuskript (PDF; 190 kB)
- Warum gähnen wir eigentlich? Sendung BR-alpha vom 29. März 2012 mit Olivier Walusinski
Einzelnachweise
- A. Price Heusner: Yawning and Associated Phenomena. In: Physiological Reviews. Band 25, 1946, S. 156–168 (baillement.com).
- J. Lodemann: Siegfried und Krimhild. Die Nibelungen. Dtv, 2005, ISBN 3-423-13359-7.
- Hannah Aitken, Ruth Michaelis-Jena (Hrsg.): Schottische Volksmärchen. Diederichs, 1965.
- Tsunetomo Yamamoto: Hagakure. Der Weg des Samurai. Piper, München 2000, ISBN 978-3-8225-0644-8, S. 333 (1710–1716).
- S. A. D. Tissot: Von der Gesundheit der Gelehrten. Artemis & Winkler Verlag, 1982, ISBN 3-7608-0373-3, S. 264.
- Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. In: Zürcher Ausgabe. Diogenes, 1977, ISBN 3-257-20380-2.
- Gaius Plinius Secundus: Historia Naturalis. Greno 10/20, Nr. 17. Nördlingen 1987.
- Ditte und Giovanni Bandini: Kleines Lexikon des Aberglaubens. dtv, München 1998.
- Joseph E. Moore: Some psychological aspects of yawning. In: The Journal of General Psychology. Band 27, 1942, S. 289–294 (baillement.com).
- Richard Provine: Yawning: the yawn is primal, unstoppable and contagious, revealing the evolutionary and neural basis of empathy and unconscious behavior. In: American Scientist. Band 93, Nr. 6 (November–Dezember), 2005, S. 532(8).
- Charles Darwin: Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren. Eichborn, Frankfurt 2000, ISBN 3-8218-4188-5 (englisch: The expression of the emotions in man and animals. 1872.).
- R. Baenninger: Some comparative aspects of yawning in Betta sleepnes, Homo sapiens, Pantera leo and Papio sphinx. In: Journal of Comparative Psychology. Band 101, Nr. 4, 1987, S. 349–354.
- K. Immelmann (Hrsg.): Wörterbuch der Verhaltensforschung. Paul Parey Verlag, Berlin / Hamburg 1982, S. 136–137.
- F.C. Graves, K, Wallen: Androgen-induced yawning in rhesus monkey females is reversed with a nonsteroidal anti-androgen. In: Hormones and Behavior. Band 49, Nr. 2, Februar 2006, S. 233–236.
- Pferdewissen. (Memento vom 8. August 2008 im Internet Archive)
- Günther Bloch: Wöfisch für Hundehalter. Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12264-8, S. 155.
- G. Schino, F. Aureli: Do men yawn more than women? In: Ethol. sociobiol. Band 10, 30. Juni 1989, S. 375–378.
- J. I. De Vries, G. H. A. Visser, H. F. R. Prechtl: The emergence of fetal behavior: I. Qualitative aspects. In: Early Hum. Dev. Band 7, 1982, S. 301–322.
- R. R. Provine: Behavior of the fetus. In: W. P. Smotherman, S. R. Robinson (Hrsg.): Ethol. sociobiol. Band 10. Telford Press, Caldwell NJ 1988, S. 35–46.
- Thomas de Padova: Warum entsteht beim Fliegen Druck aufs Ohr? In: Der Tagesspiegel. 25. Mai 2005 (tagesspiegel.de).
- S. M. Platek, F. B. Mohamed, G. G. Gallup jr.: Contagious yawning and the brain. In: Brain Res Cogn Brain Res. Band 2–3, 26. Januar 2005, S. 448–452.
- A. C. Gallup, G. G. Gallup Jr: Yawning as a brain cooling mechanism: Nasal breathing and forehead cooling diminish the incidence of contagious yawning. In: Evolutionary Psychology. Band 5, Nr. 1, 2007.
- Schürmann et al.: Yearning to yawn: The neural basis of contagious yawning. In: NeuroImage. Band 24, Nr. 4, 2005, S. 1260–1264.
- Platek et al.: Contagious Yawning and The Brain. In: Cognitive Brain Research. Band 23, Nr. 2–3, 2005, S. 448–452.
- Gordon G. Gallup: The Science of Yawning. In: Good Morning America. Band 5, Nr. 1, 30. Juli 2007 (abcnews.go.com).
- J. R. Anderson, M. Myowa-Yamakoshi, T. Matsuzawa: Contagious yawning in chimpanzees. In: Proceedings of the Royal Society of London B: Biological Sciences. Band 271, 2004, S. 468–470.
- A. Paukner, J. R. Anderson: Video-induced yawning in stumptail macaques (Macaca arctoides). In: Biology Letters. Band 2, Nr. 1, 2006, S. 36–38.
- W. Seunrjens: On yawning or the hidden sexuality of the human yawn. In: Vrije Universiteit Amsterdam (Hrsg.): Dissertation. 2004.
- A. Senju, M. Maeda, Y. Kikuchi, T. Hasegawa, Y. Tojo, H. Osanai: Absence of contagious yawning in children with autism spectrum disorder. In: Biol Lett. 2007.
- R. H. Shmerling: Medical Myths: What Are You Yawning About? Aetna InteliHealth, 9. Januar 2006 (intelihealth.com [abgerufen am 29. August 2007]). Medical Myths: What Are You Yawning About? (Memento des Originals vom 10. Januar 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Postert et al.: Pathological yawning as a symptom of multiple sclerosis. In: J Neurol., 1996, 243(3), S. 300–301. PMID 8936365
- A. Sommet, M. Desplas, M. Lapeyre-Mestre, J. L. Montastruc: Drug-induced yawning: a review of the French pharmacovigilance database; Drug Safety. Band 30, Nr. 4, 2007, S. 327–331.
- Friedrich Paulsen in: Wissenschaft im Dialog (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Sean J. O’Hara, Amy V. Reeve: A test of the yawning contagion and emotional connectedness hypothesis in dogs, Canis familiaris. In: Animal Behaviour. 81, Nr. 1, 2011, S. 335–340, doi:10.1016/j.anbehav.2010.11.005
- Richard Provine: Yawning as a stereotyped action pattern and releasing stimulus. In: Ethology. Band 72, 1986, S. 109–122.
- V.S. Ramachandran: Mirror Neurons and imitation learning as the driving force behind „the great leap forward“ in human evolution. Edge Foundation, 2006, S. 11–16 (edge.org).
- J. R. Anderson, P. Meno: Psychological influences on yawning in children. In: Current Psychology Letters. Band 11, 2003 (revues.org).
- M. Iacoboni, R.P. Woods, Brass, M., H. Bekkering, J.C. Mazziotta, G. Rizzolatti: Cortical mechanisms of human imitation. In: Science. Band 286, 1999, S. 2526–2528.
- Ramiro M. Joly-Mascheroni, Atsushi Senju, Alex J. Shepherd: Dogs catch human yawns. In: Biology Letters, 23. Oktober 2008, S. 446–448.
- Karine Silva, Joana Bessa, Liliana de Sousa: Auditory contagious yawning in domestic dogs (Canis familiaris): first evidence for social modulation. In: Animal Cognition. 23. April 2012, doi:10.1007/s10071-012-0473-2.
- Empathische Tiere: Hunde lassen sich von Gähn-Geräuschen anstecken. Spiegel Online, 8. Mai 2012.