Fronreute
Fronreute ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Ravensburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Fronreute-Wolpertswende | |
Höhe: | 582 m ü. NHN | |
Fläche: | 46,09 km2 | |
Einwohner: | 4918 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88273 | |
Vorwahlen: | 07502, 07505 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV, SLG, ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 096 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schwommengasse 2 88273 Fronreute | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Oliver Spieß | |
Lage der Gemeinde Fronreute im Landkreis Ravensburg | ||
Fronreute liegt in Oberschwaben nahe der Kreisstadt Ravensburg und der Stadt Weingarten. Die Gemeinde besteht aus den drei Ortschaften Blitzenreute, Staig und Fronhofen mit insgesamt 25 Weilern auf einer Fläche von 4800 Hektar. Damit ist Fronreute eine der größten Flächengemeinden in Baden-Württemberg. Strukturell gesehen ist Fronreute eine Wohngemeinde mit Landwirtschaft und handwerklichen Betrieben. Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands Fronreute-Wolpertswende mit Sitz in Wolpertswende.
Geographie
Räumliche Ausdehnung
Mit rund 4608 ha Fläche verteilt auf insgesamt 41 Wohnplätze ist die Gemeinde Fronreute eine der größten Flächengemeinden Baden-Württembergs. Die Ortschaft Fronhofen hat eine Fläche von 2781 ha und die Ortschaft Blitzenreute 1827 ha.[2] Angrenzende Gemeinden sind von Norden im Uhrzeigersinn Altshausen, Wolpertswende, Baindt, Baienfurt, Berg, Horgenzell, Wilhelmsdorf, Fleischwangen und Ebenweiler (alle Landkreis Ravensburg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Fronreute hat insgesamt 4496 Einwohner, wobei 1814 Einwohner auf den Ortsteil Blitzenreute mit den Weilern Baienbach, Hasenried, Staudenhof, Buchsee, Häge, Ober- und Unterspringen entfallen. Die Ortschaft Staig mit den Weilern Eyb, Meßhausen, Preußenhäusle und Oberes Ried hat 1224 Einwohner. Der Ortsteil Fronhofen mit seinen Weilern Balmbühl, Bettenreute, Egg, Einöd, Ergetsweiler, Fronreutehof, Feldmoos, Furthaus, Geratsreute, Grünlingen, Gunatsreute, Hübschenberg, Korb, Malmishaus, Möllenbronn, Obelhofen, Oberaichen, Ried, Ruprechtsbruck, Schlupfen, Schreckensee, Steinishaus, Weiherhaus, Wengen, Wielatsried, Wiesenhofen und Wiesentann hat 1458 Einwohner.[3]
Demografie
Die Gemeinde Fronreute ist demografisch gesehen eine sehr junge Gemeinde. 23 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre. Weitere 63 % sind in der Altersgruppe 18 bis 65 Jahre. Nur 14 % der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Die Bürger der Gemeinde gehen größtenteils außerhalb der Gemeinde einer Erwerbstätigkeit nach. Nur etwa ein Viertel findet in Arbeitsstätten der Gemeinde Arbeit. Die Betriebe sind vorwiegend handwerklicher Art. Trotz des Strukturwandels ist die Gemeinde nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt.[4]
Schutzgebiete
Im Gemeindegebiet sind unter anderem die Naturschutzgebiete Bibersee, Blinder See, Dornacher Ried mit Häckler Ried, Häckler Weiher und Buchsee, Schenkenwald und Schreckensee ausgewiesen.
Geschichte
Übersicht
Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte schon im frühen 10. Jahrhundert zum Besitz der Welfen, die dort die späteren Reichsfreiherren von Königsegg – damals noch Herren von Fronhofen genannt – einsetzten. Später gehörte die Gegend zur Reichsabtei Weingarten. Mit der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel das Gebiet an das Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Ravensburg zugeordnet wurde. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Gemarkungen von Blitzenreute und Fronhofen 1938 zum Landkreis Ravensburg. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Gemeinde Fronreute
Die Gemeinde Fronreute in ihrer jetzigen Form wurde während der Zeit der Gebietsreform in Baden-Württemberg am 1. September 1972 durch den Zusammenschluss von Blitzenreute und Fronhofen geschaffen.[5]
Religionen
Fronreute ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Konrad in Fronhofen und der Pfarrei St. Laurentius in Blitzenreute, die beide zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben gehören. Die evangelisch-lutherischen Christen in Fronreute sind Gemeindeglieder der evangelischen Kirchengemeinde Mochenwangen, die das Gebiet der politischen Gemeinden Wolpertswende und Fronreute umfasst. Sie gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 613 Gemeindeglieder in Wolpertswende sowie 625 Gemeindeglieder in Fronreute (Stand: 2004).
Politik
Das Rathaus der Gemeinde Fronreute befindet sich im Ortsteil Blitzenreute inmitten des Dorfes neben der Kirche.
Von den 14 Sitzen im Gemeinderat entfallen seit der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 vier auf die CDU und zehn auf Wählervereinigungen. Ebenso verhält es sich seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014.[6]
Bürgermeister Oliver Spieß wurde im Juni 2010 mit 95,1 % der Stimmen wiedergewählt.[7] Er wurde im Juli 2018 mit 92,7 % der Stimmen zum dritten Mal wiedergewählt.[8]
Wappen
Das Wappen ist geteilt, oben in Gold ein schreitender, hersehender blauer Löwe, unten rot-golden schräggerautet. Der untere Teil verweist auf die Familie von Königsegg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Turmruine in Fronhofen – Rest einer welfischen Turmburg, vermutlich um 1130 erbaut
- Pfarrkirche St. Konrad und Vinzenz, Fronhofen – 1292 begründet, Turm aus dem 13./14. Jahrhundert. Der heutige Kirchenbau ist das Ergebnis mehrerer Umbauten im 17./18. Jahrhundert sowie im Jahr 1910.
- Pfarrhaus, Fronhofen – Barockbau von 1792
- Pfarrkirche St. Laurentius und Jakobus, Blitzenreute – 1696 als Umbau einer Kapelle errichtet
- Wallfahrtskapelle, Staig – Chor von 1498, 1710 vergrößert, mit bedeutender Ausstattung
- Zehntstadel, Staig
- Schloss Bettenreute, Bettenreute (heute Außenstelle der JVA Ravensburg)
Wirtschaft und Infrastruktur
Landwirtschaft
Trotz des Strukturwandels ist die Gemeinde nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt und sie hat in der Gemeinde einen hohen Stellenwert. In Fronreute gibt es 55 landwirtschaftliche Haupt- und 38 Nebenerwerbsbetriebe. Sie bewirtschaften 3002 ha landwirtschaftliche Fläche.
Bildung
In Blitzenreute und Fronhofen gibt es jeweils eine reine Grundschule. Für die jüngsten Einwohner gibt es zudem zwei römisch-katholische und einen gemeindlichen Kindergarten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Richard Blankenhorn (1886–1968), württembergischer Pädagoge und Politiker
- Erwin Reisch (1924–2018), Agrarökonom
- Rudolf Köberle (* 1953), CDU-Politiker, MdL, ehemaliger Landwirtschaftsminister Baden-Württembergs sowie ehemaliger Minister und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund
Weitere mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Horst Kalbhenn (1929–2012), Maler und Bildhauer, lebte in Blitzenreute
- Gregor Hübner (* 1967), Komponist, Violinist und Pianist, wuchs in Fronreute auf
- Veit Hübner (* 1968), Kontrabassist, wuchs in Fronreute auf
- Susanne Fellner (* 1985), Eishockey-Nationalspielerin
- Thomas Böse-Bloching (* 1975), stellv. Bundesvorsitzender vom Bund der Deutschen Landjugend
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
- Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
- Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 531.
- Gemeinderatswahlen 2014 - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg. Abgerufen am 4. März 2019.
- https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/fronreute_artikel,-spiess-bleibt-weitere-acht-jahre-im-amt-_arid,4128016.html
- Oliver Spieß bleibt Fronreutes Bürgermeister. Abgerufen am 4. März 2019.
Literatur
- Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Blitzenreute und Gemeinde Fronhofen. In: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836 („Blitzenreute“, „Fronhofen“ als Volltext bei Wikisource)