Frankenhardt
Frankenhardt ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 455 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,86 km2 | |
Einwohner: | 4903 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74586 | |
Vorwahlen: | 07959, 07967 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 103 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Crailsheimer Straße 3 74586 Frankenhardt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jörg Schmidt | |
Lage der Gemeinde Frankenhardt im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
Geographie
Geographische Lage
Frankenhardt liegt im Hohenloher Land im Nordosten Baden-Württembergs. Die Gemeinde hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Frankenhöhe und Hohenloher-Haller Ebene.[2] Durch das Gemeindegebiet fließt die Jagst.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Crailsheim, im Osten an Stimpfach, im Südosten an Jagstzell, im Süden an Rosenberg, beide im Ostalbkreis, im Südwesten an Bühlertann, im Westen an Obersontheim und die Stadt Vellberg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Frankenhardt setzt sich aus 39 Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern zusammen.[3]
Zur ehemaligen Gemeinde Honhardt gehören das Dorf Honhardt, die Weiler Altenfelden, Appensee, Bechhof, Eckarrot, Gauchshausen, Hirschhof, Ipshof, Mainkling, Neuhaus, Reifenhof, Reishof, Sandhof, Steinbach an der Jagst, Unterspeltach, Vorderuhlberg und Zum Wagner, das Gehöft Belzhof und die Wohnplätze Fleckenbacher Sägmühle, Grunbachsägmühle, Henkensägmühle und Tiefensägmühle. |
Des Weiteren liegen auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Honhardt zahlreiche abgegangene Ortschaften. Einige der folgenden abgegangenen Ortschaften dürften aufgrund von Gebietverkleinerungen des althällischen Amtes Honhardt und der daraus entstandenen Gemeinde heute in benachbarten Gemeinden liegen; Altach oder Altauwe, Betzenhof,[4] Birenbuch, Buchenhof, Der Völken, Fleckenbach, Im Trachenloch, Kaltenbrunnen, Kleinhochtänn,[5] Lysenmühle, Niederhofen,[6] Ronberg,[7] Ronenberg,[7] Nusatz, Schelmenbuck,[8] Sonnenberg, Steckach, Tupse, Waltzenhof,[9] Zum Bruckner, Zum Dreschel, Zum Folmar (auch Volmar), Zum Glaser, Zum Habsbecken, Zum Handroß, Zum Kleman, Zum Knur(re) (oder Knauer), Zum Ruher, Zum Schedler, Zum Schytrer, Zu dem Stege, Zu Suntheim, Zum Surenberg, Zum Völken und Zum Volpreht.
Zur ehemaligen Gemeinde Gründelhardt gehören das Dorf Gründelhardt, die Weiler Banzenweiler, Birkhof oder Birklein, Brunzenberg, Fichtenhaus oder Schmierhaus, Hellmannshofen, Hinteruhlberg, Markertshofen, Spaichbühl und Stetten (Burgstall Stetten) und das Gehöft Betzenmühle. Des Weiteren liegen auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gründelhardt die abgegangenen Ortschaften Burg Griffenberg[10] und Girsberg, Weiler und Zum Mörder, Vogelsberg[11] und Girsberg, Weiler und Zum Mörder.[12] Am Südufer des Hinteren Schenkensees liegt der Burghügel des Burgstalls bei den Schenkenseen.
Zur ehemaligen Gemeinde Oberspeltach gehören das Dorf Oberspeltach, die Weiler Bonolzhof, Steinehaig und Waldbuch und das Haus Neuberg (unbewohntes Forsthaus) sowie die abgegangenen Ortschaften Hofstatt, Reinhartsweiler,[13] Wolfsberg[14] und Burgberg.[15]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[16]
Geschichte
Die erste nachweisliche Erwähnung von Gründelhardt und Honhardt erfolgte 1285, die von Oberspeltach 1447.[17]
Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der heutigen Gemeinde Frankenhardt zum größten Teil entweder zur Markgrafschaft Ansbach oder zur Reichsstadt Schwäbisch Hall. Kleinere Gebietsanteile befanden sich bei den Limpurgern beziehungsweise bei der Reichsstadt Dinkelsbühl. Mit der Mediatisierung am Beginn des 19. Jahrhunderts kamen die Anteile der Reichsstadt Schwäbisch Hall 1802 an Württemberg. Die von Ansbach gekommenen Anteile hingegen fielen 1806 zunächst an das Königreich Bayern. Erst mit dem Grenzvertrag von 1810 konsolidierte sich die Ostgrenze des Königreichs Württemberg zu der Form, die dauerhaft erhalten blieb. Die Ortschaften der heutigen Gemeinde Frankenhardt wurden dem Oberamt Crailsheim unterstellt. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Gemeinden Gründelhardt, Honhardt und Oberspeltach 1938 zum neu umrissenen Landkreis Crailsheim. 1945 wurden die Gemeinden Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörten somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der die Vorgängergemeinden zum Landkreis Schwäbisch Hall kamen.
Die heutige Gemeinde Frankenhardt ist im Zuge der Verwaltungsreform am 1. Januar 1974 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Gründelhardt und Honhardt entstanden. Ein Jahr später, am 1. Januar 1975, wurde noch die zuvor selbstständige Gemeinde Oberspeltach eingemeindet.[18]
Politik
Die Gemeinde gehört zur Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Crailsheim. Im April 2013 wurde der Diplom-Verwaltungswirt Jörg Schmidt mit 62,8 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er ist damit Nachfolger von Willi Karle, der nach 39 Jahren in den Ruhestand ging.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burgbergturm, ein Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins auf dem Burgberg nördlich von Oberspeltach.
- Wasserschloss Honhardt
- St.-Lukas-Kapelle in Hellmannshofen
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Den Brandschutz und die allgemeine Hilfe gewährleistet die Freiwillige Feuerwehr Frankenhardt und die Stützpunktfeuerwehr Crailsheim. In der Gemeinde sind insgesamt fünf Einsatzfahrzeuge stationiert, zwei Fahrzeuge in Gründelhardt, zwei in Honhardt und eines in Oberspeltach. Die Freiwilligen Feuerwehr Frankenhardt kann maximal etwa 100 Einsatzkräfte mobilisieren.[19]
Bildung
Es gibt eine Grundschule in Frankenhardt-Gründelhardt und die Wilhelm-Sandberger-Schule in Frankenhardt-Honhardt, die seit dem Schuljahr 2014/2015 eine Gemeinschaftsschule ist (zuvor Hauptschule mit Werkrealschule).[20]
Söhne und Töchter der Gemeinde
d. h. Personen, die hier geboren sind
- Johann Peter von Ludewig (ursprünglicher Nach- und Geburtsname Ludwig, * 5. August 1668 im Schloss Honhardt; † 7. September 1743 in Halle an der Saale) war ein deutscher Jurist und Historiker.
- Johann Friedrich Ludwig (* 19. März 1673 im Schloss Honhardt; † 18. Januar 1752 in Lissabon) war ein deutscher Goldschmied und Baumeister; zuletzt Hauptarchitekt am portugiesischen Hof und Erbauer des Nationalpalasts von Mafra.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gründelhard. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 418 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Gründelhard. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 414–415 (Digitalisat).
- „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6825 Ilshofen, Nr. 6826 Crailsheim, Nr. 6925 Obersontheim und Nr. 6926 Stimpfach.
- Gründelhardt. In: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. 1884
- Honhardt. In: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. 1884
- Ober-Speltach. In: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. 1884
Weblinks
- Karte der Gemeinde Frankenhardt auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte der Gemeinde Frankenhardt auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 442–447
- 'Der Weiler mit einem Sägmühlteich an der oberen Blinden Rot liegt heute wenig südlich der Gemeindegrenze auf Rosenberger Gemeindegebiet.
- Gerade eben jenseits auf Rosenberger Gemeindegebiet liegt der Weiler Hochtänn über dem Eisenbach bei Willa.
- Auf der TK25 Gemarkungsname etwa einen Kilometer ostnordöstlich von Unterspeltach am linken Ufer der Speltach.
- Ein Feldgewann Rohnbühl liegt nach der TK25 ca. 1,8 km östlich der Honhardter Dorfmitte rechts des Klingenbachs vor dem Geländeabfall zum Jagsttal bei Appensee.
- Auf der TK25 ein Hügel unmittelbar westsüdwestlich von Unterspeltach im Dreieck der Straße K 2641 von Unterspeltach nach Stetten, der Speltach im Norden und des in diese mündenden Stettbachs im Westen.
- Ein Waldgewann Walz liegt auf heute Rosenberger Gemeindegebiet beidseits der K 3323 zwischen dem Herlingsweiher im Süden und der Spitzensägmühle im Norden.
- Der flache linke Talsporn des Betzenbachtals etwa einen halben Kilometer östlich des Gehöftes Betzenmühle trägt den Namen Griffenberg, das dortige Gewann den Namen Schloßbuck, ein angrenzendes in der Bachaue heißt Burgstadel.
- Die TK25 weist ein Waldgebiet Vogelsberg am Westabfall der Ellwanger Berge zwischen Hinteruhlberg und Bühlertann-Himmelreich.
- Ein Waldgewann Mörder, auch Mörter geschrieben, liegt auf bis zu 515,3 m ü. NN zwischen der L 1066 im Norden und dem Schenkenbach mit den Schenkenseen und der Mörder-/Mörterklinge im Süden.
- Zwischen dem nördlichen Lanzenbach-Zulauf Muckenbach im Westen und dem Burgberg mit dem Burgbergturm im Osten weist die TK25 ein Waldgewann Reinsweiler aus.
- Auf der TK25 der Name eines kleinen Bergsporns zum Lanzenbach am Nordrand von Oberspeltach.
- Dieses Hochplateau auf 534,1 m ü. NN liegt, von vorgeschichtlichen Wällen umgeben, im nördlichsten Gemeindegebiet etwa 2 km nordnordwestlich von Oberspeltach. Auch im Mittelalter laut dortiger Informationstafel teilweise besiedelt.
- Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Frankenhardt. Statistisches Landesamt
- Ortsgeschichte der Altgemeinden Frankenhardts bei Leo BW
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 467 f.
- Informationen über die Freiwillige Feuerwehr Frankenhardt (abgerufen am 23. Dezember 2014)
- Wilhelm-Sandberger-Schule Frankenhardt (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive)