Satteldorf
Satteldorf ist eine Gemeinde und ein Ort im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Die Gesamtgemeinde entstand am 1. Januar 1974 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Ellrichshausen, Satteldorf und Gröningen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 421 m ü. NHN | |
Fläche: | 46,21 km2 | |
Einwohner: | 5627 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 122 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 74589, 74564 | |
Vorwahl: | 07951 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 073 | |
Gemeindegliederung: | 25 Ortsteile 74589 Satteldorf | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Satteldorfer Hauptstraße 50 74589 Satteldorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Kurt Wackler | |
Lage der Gemeinde Satteldorf im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
Die Gemeinde Satteldorf ist mit der Stadt Crailsheim und den Gemeinden Frankenhardt und Stimpfach eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Geographie
Geographische Lage
Satteldorf liegt auf der Hohenloher Ebene an der Jagst, einem rechten Nebenfluss des Neckars, etwa 4 km nördlich von Crailsheim. Die östlichen Ortsteile befinden sich direkt am Trauf der Frankenhöhe.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Wallhausen, im Osten an die bayerische Gemeinde Schnelldorf (Landkreis Ansbach), im Südosten an Kreßberg, im Süden an die Stadt Crailsheim und im Westen an die Stadt Kirchberg an der Jagst.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Satteldorf mit den bis zur Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg selbstständigen Gemeinden Ellrichshausen (31. Dezember 2014 – 1003 Einwohner) und Gröningen (31. Dezember 2014 – 1339 Einwohner) gehören 31 Dörfer, Weiler, Höfe und (Einzel-)Häuser.
Auf Satteldorfer Gemeindegrund liegen einige abgegangene Ortschaften.
- Im Gebiet der früheren Gemeinde Ellrichshausen: Asbach und Sandhof
- Im Gebiet der früheren Gemeinde Gröningen: Anhausen, Gronach, Hambach ⊙[3] und Wolfartsweiler sowie
- Im Gebiet der Gemeinde Satteldorf vor der Gemeindegebietsreform: Bingarten, Birkach, Häuslensberg, Hermannsberg, Reinbottenhausen ⊙ , Sattelberg und Stengelhof.[4]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[5]
Geschichte
Die frühe Geschichte Satteldorfs war geprägt von der Grundherrschaft und niederen Gerichtsbarkeit verschiedener Adelsfamilien. Die Frage nach der Zuständigkeit der hohen Gerichtsbarkeit war bis um das Jahr 1700 mehrfach strittig, jedoch konnten sich hier letztlich die Markgrafen von Ansbach durchsetzen, die auch die Landesherrschaft ausübten. 1806 fiel Satteldorf für vier Jahre an das Königreich Bayern. Auf Grund des Grenzvertrags von 1810 kam die Gemeinde 1810 an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Crailsheim unterstellt. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Satteldorf 1938 zum neu eingerichteten Landkreis Crailsheim. 1945 bis 1952 gehörte Satteldorf zum Land Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Satteldorf zum Landkreis Schwäbisch Hall kam. Am 1. Januar 1974 schloss sich Satteldorf im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg mit den bis dahin selbstständigen Nachbargemeinden Ellrichshausen und Gröningen zu heutigen Gemeinde zusammen.
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat von Satteldorf gibt es zwei Listen:
- Allgemeine Wählervereinigung (AWV)
- Freie Wählergemeinschaft (FWG)
Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014[6] lag die Wahlbeteiligung bei 46,6 % (2009: 50,2 %). Das Gremium hat seit der Wahl 2014 18 Mitglieder.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 1998 Kurt Wackler. Er wurde 2006 und 2014 wiedergewählt. Bei der Bürgermeisterwahl am 30. Januar 2022 trat er nicht mehr an. Thomas Haas wurde im ersten Wahlgang mit 56,5 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er tritt sein Amt am 1. April 2022 an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen u. a.:
- Nikolauskirche, im Hauptort Satteldorf. Erste urkundliche Erwähnung eines Pfarrer dort 1285. Sehr wahrscheinlich bestand an der Stelle der heutigen Kirche schon lange vorher eine Kirche oder Kapelle.
- Anhäuser Mauer, nordwestlich von Gröningen. Überrest des Klosters Anhausen aus dem Jahre 1403.
- Schloss Burleswagen, nordwestlich von Satteldorf auf dem linken Mündungssporn des Entenbachs.
- Mühlenmuseum in der Hammerschmiede im unteren Gronachtal. Bau aus dem Jahre 1804.
- Wüstung Heinzenmühle, südöstlich von Bölgental an der Jagst.
- Schloss Gröningen im Dorf Gröningen.
- Heinzenmühlensteg. Der im Jahre 1998 errichtete überdachte Holzsteg führt wenige Schritte neben den Grundmauern der ehemaligen Heinzenmühle über die Jagst.
Freizeit
- Freibad Satteldorf: großes Familien-Freibad, wurde im Jahr 2006 komplett modernisiert und umgebaut
- Badesee Gröningen: kleiner Badesee
Wirtschaft und Infrastruktur
In Satteldorf besteht ein großes Industriegebiet mit direktem Anschluss an die Autobahn A6 und die Bundesstraße B290. Eines der wichtigsten Unternehmen in Satteldorf ist das Bauunternehmen Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, das dort (sowie in Göppingen) seinen Hauptsitz hat.
Verkehr
Satteldorf liegt direkt an der B 290 und der A 6. Satteldorf hat eine eigene Autobahnanschlussstelle. Im nahe gelegenen Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim kreuzen sich die A 6 und die A 7.
Die Gemeinde ist mit den Buslinien 52, 55, 55B, 65 mit Crailsheim verbunden und gehört dem Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall an. Außerdem liegt der Ort direkt an der Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen. Der Bahnhof Satteldorf wird seit September 2007 wieder vom Personenverkehr der Westfrankenbahn bedient, nachdem dort 22 Jahre lang keine Reisezüge mehr hielten.
Bildung
In Satteldorf gibt es eine Grund- und Hauptschule mit einer Außenstelle in Gröningen. Derzeit werden dort 335 Schüler (Schuljahr 2007/08) unterrichtet. Außerdem gibt es in der Gemeinde im Ortsteil Ellrichshausen eine Förderschule für behinderte Kinder.
Sportvereine
In der Gemeinde Satteldorf existieren mehrere Sportvereine:
- Die SpVgg Gröningen-Satteldorf 1946 e. V. ist der mitgliederstärkste Verein der Gemeinde. Mit ca. 1.600 Mitgliedern zählt dieser ebenfalls zu den größten Vereinen im Landkreis Schwäbisch Hall. Das Angebot besteht aus Fußball, Leichtathletik, Turnen, Tennis, Volleyball, Tischtennis, Badminton.
- In Gröningen ist der Liederkranz-Sportfreunde (kurz LSF) Gröningen anzutreffen. Das Angebot des Vereins richtet sich in erster Linie auf den Turnbereich, sowie Badminton.
- Die KSG Ellrichshausen ist der zweitgrößte Sportverein in der Gemeinde und bietet verschiedene Sportangebote an.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Carl August von Seckendorf (1774–1828), Verwaltungsjurist und Oberkonsistorialpräsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Literatur
- Satteldorf. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Crailsheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 63). W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, S. 423–439 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Karte der Gemeinde Satteldorf auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte des Dorfes Satteldorf auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 467.
- Hier gibt es am Grenzgewässer Hambach zu Gemeinde Wallhausen nördlich von Gröningen ein Gewann Hambachfeld.
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 447–453 sowie Nachträge und Berichtigungen in Bd. VIII, Stuttgart 1983, ISBN 3-17-008113-6, S. 664
- Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Satteldorf.
- Kommunalwahldaten 2014 des Statistischen Landesamtes (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.