Vellberg
Vellberg ist eine Stadt im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs und ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 375 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,89 km2 | |
Einwohner: | 4557 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 143 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74541 | |
Vorwahl: | 07907 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 089 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Im Städtle 28 74541 Vellberg | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Ute Zoll (parteilos[2]) | |
Lage der Stadt Vellberg im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
Geographie
Geographische Lage
Vellberg liegt in Luftlinie etwa elf Kilometer südsüdöstlich der Kreisstadt Schwäbisch Hall und etwa 15 Kilometer westsüdwestlich der Stadt Crailsheim an der Bühler. Naturräumlich gesehen hat die Stadt Anteil an der Hohenloher und Haller Ebene mit den Unterräumen Vellberger Bucht im Süden und Haller Ebene im Norden sowie an den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen mit den Unterräumen Burgberg-Vorhöhen und Speltachbucht im Osten und einem kleinen Zwickel der Limpurger Berge im Südwesten.[3]
Stadtgliederung
Zur Stadt Vellberg mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Großaltdorf gehören neben Vellberg zwölf weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Großaltdorf gehören das Dorf Großaltdorf und die Weiler Kleinaltdorf und Lorenzenzimmern sowie die abgegangenen Ortschaften Regenheresweiler und Steffensbach.
Zur Stadt Vellberg im Gebietsstand vom 31. Dezember 1971 gehören die Stadt Vellberg, die Weiler Eschenau, Merkelbach, Schneckenweiler und Stöckenburg (Kirche und drei Wohnhäuser), ebenso der Gemeindeteil Talheim, die Höfe Hilpert (mit drei Wohnhäusern) und Rappolden (seit 1970 unbewohnt, seit 1986/87 steht nur noch eine Scheune) und die Häuser Dürrsching (Wohngebiet) und Hörgershof sowie die abgegangenen Ortschaften Birnbach und Hockenberg.[4]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[5]
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Vellbergs sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Ilshofen, Crailsheim, Frankenhardt, Obersontheim und Schwäbisch Hall. Alle gehören zum Landkreis Schwäbisch Hall.
Geschichte
Die Familie von Vellberg wird in einer Urkunde vom 3. Mai 1102 mit Heinrich von Vellberg erstmals erwähnt. Im Jahre 1500 erteilte Kaiser Maximilian die Marktrechte für Vellberg und sechs Jahre später erhielt die Stadt das Stadtrecht zugesprochen.
1802 fiel Vellberg an Württemberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg wurde die Stadt dem Oberamt Hall zugeordnet.
Am 21. Oktober 1901 gab es einen Stadtbrand, schon am 26. September 1902 einen zweiten, beide vermutlich aufgrund Brandstiftung.[6]
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Vellberg 1938 zum Landkreis Schwäbisch Hall. 1945 geriet die Stadt in die amerikanische Besatzungszone und gehörte dann zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Am 1. Januar 1972 wurde Großaltdorf nach Vellberg eingemeindet.[7]
Politik
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder, davon sind fünf Frauen. Zusätzlich hat auch die Bürgermeisterin Sitz und Stimme in dem Gremium, dessen Vorsitzende sie ist.
Bürgermeister
Bürgermeisterin ist seit dem 18. April 2010 Ute Zoll, die sich bei der Bürgermeisterwahl am 31. Januar 2010 mit 65,79 % der Stimmen gegen ihre Mitbewerberin Brigitte Kieser (parteilos) durchsetzen konnte.[8] Sie löste den seit 1986 amtierenden Manfred Walter ab, der nicht wieder kandidierte.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau unter einem goldenen rechten Obereck ein silberner Adlerflügel.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Zu den historischen Bauwerken der Stadt zählen das Untere Schloss, der Kanzleiturm, der Museumsgasthof Ochsen, die ehemalige Zehntscheune, der Marktbrunnen, der Sixische Turm, das Natur- und Heimatmuseum, Hermann-Frank-Weg 1, das Fachwerkhaus Fiebich sowie der Torturm, Pulverturm und der Kraftturm, das Ganerbenhaus „Kammerer“, der ehemalige Geschützturm und Pömpelestor, das untere Zwingertor, der Kanonenturm, die Bastion, das alte Waschhaus, die alte Kaserne, das obere Schloss, das alte Amtshaus, die Stöckenburg mit St.-Martins-Kirche.[9] Andere Sakralbauten sind die nach dem Krieg wieder aufgebaute Bartholomäuskirche im Ortsteil Großaltdorf sowie die Laurentiuskirche im Ortsteil Lorenzenzimmern.
- Torturm
- St.-Martins-Kirche (Stöckenburg)
- Amtshaus
- Marktbrunnen
- Bartholomäuskirche im Ortsteil Großaltdorf
- Laurentiuskirche im Ortsteil Lorenzenzimmern
Museen
Im Stadtgraben befindet sich das Heimatmuseum (im Winter geschlossen).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährlich am ersten Juliwochenende wird das Weinbrunnenfest gefeiert.
- Am zweiten Dezemberwochenende wird der Christkindlesmarkt abgehalten.
Vereine
In Vellberg gibt es ein reges Vereinsleben. Neben dem Altenpflegeverein Vellberg gibt es den Andechser Kultur- und Sportclub Vellberg, Fanfarenzug Vellberg, den Fischereiverein Vellberg, die Freiwillige Feuerwehr Vellberg (mit Jugendfeuerwehr), die Gesangvereine Vellberg und Talheim, die Hohenloher Hundefreunde Vellberg, den Kulturkreis Vellberg, den Landfrauenverein Vellberg, den Posaunenchor Stöckenburg, den Posaunenchor Vellberg, die Stadtkapelle Vellberg, den Turn- und Sportverein Vellberg und den Vellberger Tennisclub.
Bildung
Die Grundschule Vellberg unterrichtet ihre Schüler im Schuljahr 2019/2020 durch alle 4 Grundschuljahrgänge zweizügig. Es wird sowohl Mittagessen gegen Bezahlung als auch Ganztagesbetreuung angeboten. Ein Freundeskreis unterstützt die Schule ideell und finanziell bei ihrer pädagogischen Arbeit.[10]
Im Rahmen des Nachbarschaftsschulverbandes (NSV) Ilshofener Ebene ist die Stadt Vellberg seit 1998 an der Realschule und der Maria-Montessori-Schule in Ilshofen beteiligt.[11]
Ritter zum krummen Balken
Dieser Orden wurde vom Kulturkreis Vellberg e. V. unter dem Leitspruch „Die Geschichte der Lüge ist so alt wie die Geschichte der Wahrheit, denn ohne Lüge gibt es keine Wahrheit“ u. a. an Gerhard Raff, Manfred Rommel, Reinhold Würth und Hellmuth Karasek verliehen.[12]
Söhne und Töchter der Stadt
- August Halm (1869–1929), Komponist und Musikpädagoge, geboren im Teilort Großaltdorf
Literatur
- Hansmartin Decker-Hauff (Hrsg.): Vellberg, in Geschichte und Gegenwart. Band I. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1984, ISBN 3-7995-7625-8 (Thorbecke), ISBN 3-921429-26-9 (Histor. Verein für Württemberg, Franken)
- 900 Jahre Vellberg 1102–2002. Festbuch und Dokumentation. Stadt Vellberg, Vellberg 2002
- Vellberg nebst Stöckenburg. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S. 298–307 (Volltext [Wikisource]).
- Thalheim. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S. 264–265 (Volltext [Wikisource]).
- Groß-Altdorf. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S. 213–218 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Offizielle Website
- Karte des Vellberger Stadtgebietes auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte des Vellberger Stadtgebietes auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Meßtischblätter in der Deutschen Fotothek:
- 6825 Ilshofen von 1937
- 6925 Obersontheim von 1936
- Private Webseite zu Vellberg mit Bildern
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Jochen Korte: Vellberger haben Qual der Wahl. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. swp.de, 19. Januar 2010; abgerufen am 15. April 2010
- Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 497–500
- Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Vellberg.
- Roland Bauer: Impressionen aus Hohenlohe: Ansichten aus Schwäbisch Hall und seiner Umgebung von Johann Friedrich Reik (1836–1904). Umschau/Braus, 1999, S. 180f.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 456.
- staatsanzeiger.de
- vellberg.de
- Website der Grundschule Vellberg, abgerufen am 12. Februar 2020.
- Schulverband: Martin Blessing neuer Chef. In: Südwest Presse Online. 10. April 2018, abgerufen am 12. Februar 2020.
- Ritter zum krummen Balken (Memento des Originals vom 13. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kulturkreis Vellberg e. V.