Frankenblick
Frankenblick ist der Name einer Einheitsgemeinde im Landkreis Sonneberg im Freistaat Thüringen, die am 1. Januar 2012 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Effelder-Rauenstein und Mengersgereuth-Hämmern entstanden ist.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sonneberg | |
Höhe: | 395 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,65 km2 | |
Einwohner: | 5707 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96528 | |
Vorwahlen: | 03675, 036766 | |
Kfz-Kennzeichen: | SON, NH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 72 023 | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßgasse 20 96528 Frankenblick | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Ute Müller-Gothe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Frankenblick im Landkreis Sonneberg | ||
Geografie
Frankenblick liegt im südwestlichen Teil des fränkisch geprägten Landkreises Sonneberg. Das Gemeindegebiet grenzt im Osten an dem Frankenwald und im Norden an das Thüringer Schiefergebirge.[2] Der Hauptteil von Frankenblick liegt auf der Schalkauer Platte, auch Schalkauer Plateau genannt. Die Grenze des Gemeindegebiets im Süden ist zugleich Grenze des Landkreises Sonneberg und Thüringens zu Bayern. Im Westen grenzt die Stadt Schalkau an das Gemeindegebiet, im Norden die Stadt Neuhaus am Rennweg und die Stadt Steinach, im Osten die Kreisstadt Sonneberg sowie im Süden Rödental und Neustadt bei Coburg (beide Landkreis Coburg, Bayern).
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Frankenblick zählen folgende Ortsteile:
- Döhlau
- Effelder (mit Blatterndorf)
- Grümpen
- Meschenbach
- Rabenäußig (mit Fichtach, Hohetann und Melchersberg)
- Rauenstein
- Rückerswind
- Seltendorf (mit Welchendorf)
- Mengersgereuth-Hämmern (mit Schichtshöhn, Forschengereuth, Mengersgereuth und Hämmern)
Geschichte
Die Fusion der Gemeinden Effelder-Rauenstein und Mengersgereuth-Hämmern wurde vom Innenausschuss des Thüringer Landtages zunächst abgelehnt.[3] Nach Neuberatung stimmte der Thüringer Landtag am 16. Dezember 2011 der Bildung der Einheitsgemeinde zu.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist Effelder, eine Außenstelle gibt es in Mengersgereuth-Hämmern.
Politik
Gemeinderat
Bisherige Gemeinderatswahlen fanden am 22. April 2012 und am 25. Mai 2014 statt. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2019[4] | 2014[5] | 2012[6] | Wahlbeteiligung: 69,9 % (2014: 54,0 %)
% 30 20 10 0 24,9 % 22,6 % 13,9 % 13,6 % 13,3 % 8,8 % 3,0 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 -14 +2,4 %p
−13,4 %p +13,9 %p −2,8 %p −7,4 %p +8,8 %p −1,4 %p | |||||||||
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Stimmen | Prozent | Sitze | Stimmen | Prozent | Sitze | Stimmen | Prozent | Sitze | |||||
BfF | Bürger für Frankenblick | 2.561 | 24,9 | 5 | 1.891 | 22,5 | 5 | 2.391 | 21,9 | 4 | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 2.322 | 22,6 | 4 | 3.018 | 36,0 | 7 | 4.591 | 42,0 | 9 | |||
AfF | Allianz für Frankenblick | 1.435 | 13,9 | 3 | – | – | – | – | – | – | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 1.396 | 13,6 | 3 | 1.372 | 16,4 | 3 | 1.095 | 10,0 | 2 | |||
FWF | Freie Wähler Frankenblick | 707 | 6,5 | 1 | |||||||||
LINKE | Die Linke | 1.372 | 13,3 | 3 | 1.739 | 20,7 | 4 | 1.616 | 14,8 | 3 | |||
AfD | Alternative für Deutschland – Wählergemeinschaft Frankenblick |
902 | 8,8 | 2 | – | – | – | – | – | – | |||
FDP | Freie Demokratische Partei | 305 | 3,0 | 0 | 368 | 4,4 | 1 | 537 | 4,9 | 1 | |||
Gesamt | 10.293 | 100 | 20 | 8.388 | 100 | 20 | 10.937 | 100 | 20 | ||||
Wahlbeteiligung | 69,9 % | 54,0 % | 69,8 % |
Bürgermeister
Bei der Wahl des Bürgermeisters am 15. April 2018 wurde Jürgen Köpper (CDU) mit 66 % der Stimmen wiedergewählt (−0,4 % zu 2012). Seine stärkste Kontrahentin Elke Zinner (LINKE) erreichte 34 %. Die Wahlbeteiligung betrug 60,2 %.[7]
Nachdem Köpper Erster Beigeordneter von Landrat Hans-Peter Schmitz wurde, war eine Neuwahl nötig, welche bei den Kommunalwahlen am 26. Mai und 9. Juni 2019 durchgeführt und von Ute Müller-Gothe (CDU) in der Stichwahl, wieder gegen Elke Zinner, mit 61,4 % der Stimmen gewonnen wurde. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Stichwahl 54,5 %[8]
Partnergemeinde
Seit 1991 besteht eine Gemeindepartnerschaft zwischen Frankenblick und Waldstetten (Ostalbkreis) in Baden-Württemberg.
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Die Gemeinde Frankenblick ist Teil des Tourismusverbundes Schaumberger Land. Hierzu gehört im Landkreis Sonneberg auch die Stadt Schalkau. Mit dem Beitritt Rödentals erweitert sich das Einzugsgebiet des Tourismusverbundes länderübergreifend nach Oberfranken.[9]
Das älteste Rezept für die vielgepriesenen Thüringer Klöße stammt von Pfarrer Friedrich Timotheus Heim aus dem Ortsteil Effelder der Gemeinde Frankenblick in seiner handschriftlich überlieferten Topographie des Pfarrspiels Effelder (1808–1814).[10]
Verkehr
Frankenblick liegt an der Bahnstrecke Eisfeld–Sonneberg. Im Gemeindegebiet liegen die Haltepunkte in Rauenstein (Thür), Seltendorf, Effelder (Thür), Mengersgereuth-Hämmern und Mengersgereuth-Hämmern Ost. Es verkehren zweistündlich Züge der Süd-Thüringen-Bahn.
Dialekt
In der Gemeinde Frankenblick wird der Mainfränkische Dialekt Itzgründisch gesprochen, woran sich die ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit zur Region Franken erkennen lässt.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt oben links das Wappen der obersächsischen Markgrafen von Meißen. Das Gemeindegebiet gehörte von 1353 bis 1425 als Teil der Pflege Coburg zu deren Herrschaftsbereich, bis dieses dann bis 1918 an die obersächsischen Wettiner ging. Oben rechts befindet sich das Wappen des Heiligen St. Kilian, dem die evangelische Kirche in Effelder geweiht ist. Unten links findet sich das Wappen des fränkischen Adelsgeschlechts der Schaumberger und unten rechts wurde das Wappen der Herren von Sonneberg platziert. Beide Adelsgeschlechter beherrschten das Gebiet bis Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts. In dieser Zeit kam das Gemeindegebiet als Teil der Neuen Herrschaft der fränkischen Henneberger 1291 zur Mark Brandenburg.
Persönlichkeiten
- Arthur Ehrhardt (1896–1971), Offizier, Militärschriftsteller, Übersetzer und politischer Publizist
- Werner Jacob (1938–2006), Organist und Komponist
- Rolf Rosenbrock (* 1945), Gesundheitswissenschaftler
- Monika Debertshäuser (* 1952), Skilangläuferin
- Bernd Eckstein (* 1953), Skispringer
- Raimund Litschko (* 1967), Skispringer
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Heinz Späth: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 141 Coburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1987. → Online-Karte (PDF; 5 MB)
- Ad hoc News: Innenausschuss spricht sich gegen vier Gemeindefusionen aus. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 1. Juni 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Gemeinderatswahl Frankenblick 2019. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- Gemeinderatswahl Frankenblick 2014. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- Gemeinderatswahl Frankenblick 2012. (PDF) wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- Bürgermeisterwahl Frankenblick 2018. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- Bürgermeisterwahl Frankenblick 2019. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- Radio Eins (Coburg): News. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Mai 2012; abgerufen am 1. Juni 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Homepage von Michael Kirchschlager