Focke-Wulf Fw 187

Die Focke-Wulf Fw 187 Falke[A 1] ist ein zweimotoriges Jagdflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, das bei Focke-Wulf in Bremen entwickelt wurde.

Focke-Wulf Fw 187
Typ:Jagdflugzeug
Entwurfsland:

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller: Focke-Wulf
Erstflug: 10. April 1937
Indienststellung: Januar 1941
Produktionszeit:

1937–1940

Stückzahl: 9

Entwicklung

Sie wurde Anfang 1936 von Kurt Tank als einsitziges Jagdflugzeug für Geschwindigkeiten über 500 km/h projektiert.[1] Der Erstflug des Prototyps Fw 187 V1 (Kennzeichen D–AXAK) fand am 10. April 1937 statt, wobei trotz der leistungsschwächeren Triebwerke vom Typ Junkers Jumo 210 D (vorgesehen waren Motoren von Daimler-Benz) eine Höchstgeschwindigkeit von 520 km/h erreicht wurde. Obwohl die Fw 187 damit 60 km/h schneller als die Bf 109 B-2 war, konnte sie sich beim Reichsluftfahrtministerium (RLM) nicht durchsetzen, da man dort zwei Motoren für einen einsitzigen Jäger als Verschwendung ansah.

Das Technische Amt des RLM schrieb etwas später einen schweren Jäger mit drei Mann Besatzung und zwei Motoren in der neugeschaffenen Gattung des „Zerstörers“ aus, der mit Maschinengewehren und Bomben ausgerüstet werden sollte.

Der dritte Prototyp wurde daraufhin angepasst – jedoch nicht exakt nach den RLM-Spezifikationen, was die Mitbewerber Bayerische Flugzeugwerke (ab 1938 Messerschmitt AG) und die Henschel Flugzeug-Werke ebenfalls nicht taten. Der letzte Prototyp Fw 187 V6 erhielt die nun lieferbaren DB-600A-Triebwerke mit je 772 kW (1.050 PS) und erreichte damit während der Erprobung im Frühjahr 1939 eine Höchstgeschwindigkeit von 635 km/h in Bodennähe.

Trotz dieser Leistung und einer überdurchschnittlichen Manövrierfähigkeit wurde vom RLM nur ein Auftrag über drei Vorserienmaschinen Fw 187 A-0 erteilt, da man sich schon für das Konkurrenzmuster Messerschmitt Bf 110 entschieden hatte. 1940 fertiggestellt, flogen die Maschinen mit Testpiloten bemannt bei der Bremer Industrie-Schutzstaffel als eine Art „private Luftverteidigung“ für das Focke-Wulf-Werk und erzielten mehrere Abschüsse.

Im Winter 1940/41 wurden sie inoffiziell der Luftwaffe übergeben und in Norwegen stationiert, wo sie bald der Bf 110 vorgezogen wurden. Als Göring davon Kenntnis erhielt, mussten die Maschinen an das Werk zurückgegeben werden.

Die aus diesem Typ gewonnenen Erfahrungen wurden bei der Entwicklung der Focke-Wulf Ta 154 genutzt.

Das Flugzeug war in Ganzmetallbauweise ausgeführt, sämtliche Flächen waren freitragend. Das luftgefederte Hauptfahrwerk war komplett, das Spornrad zu zwei Dritteln einziehbar. Im eingezogenen Zustand diente es so als Notsporn.

Technische Daten

Modell einer Fw 187
KenngrößeDaten (Fw 187 A-0)
Besatzung3
Länge11,10 m
Spannweite15,30 m
Höhe3,85 m
Flügelfläche30,6 m²
Flügelstreckung7,7
Leermasse3700 kg
Startmasse4989 kg
Höchstgeschwindigkeit525 km/h in 4200 m Höhe
Steiggeschwindigkeit17,5 m/s
Gipfelhöhepraktisch 10.000 m
Triebwerkezwei 12-Zylinder V-Motoren Junkers Jumo 210 G mit je maximal 537 kW (730 PS)
Bewaffnungvier 7,92-mm-MG-17-
zwei 20-mm-Maschinenkanonen MG FF

Siehe auch

Literatur

  • Reinhold Thiel: Focke-Wulf Flugzeugbau. Hauschild, Bremen 2011, ISBN 978-3-89757-489-2, S. 104–108.
  • Dietmar Hermann, Peter Petrick: Focke-Wulf Fw 187: Der vergessene Hochleistungsjäger. 1. Auflage. Aviatic Verlag GmbH, Oberhaching 2001, ISBN 3-925505-66-0 (159 S.).
Commons: Focke-Wulf Fw 187 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Nach damaliger Firmentradition trugen alle Focke-Wulf-Flugzeuge intern Vogelnamen.
  1. Focke-Wulf Fw 187 Falke. Abgerufen am 30. Januar 2022.
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