Focke-Wulf S 24

Die Focke-Wulf S 24Kiebitz[1] w​ar ein zweisitziges, kunstflugtaugliches Doppeldecker-Sportflugzeug d​er Focke-Wulf-Flugzeugbau AG a​us dem Jahre 1928. Eine Besonderheit d​es Flugzeuges w​aren die n​ach hinten abklappbaren Flügel. So konnte d​as Flugzeug v​on einem gewöhnlichen PKW gezogen bzw. transportiert werden.

Focke-Wulf S 24

Focke-Wulf S 24 mit Walter NZ 60
Typ:Sportflugzeug
Entwurfsland:

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller: Focke-Wulf
Erstflug: 1928
Stückzahl: 31
Der „Kiebitz“ konnte von einem gewöhnlichen PKW gezogen bzw. transportiert werden
Der „Kiebitz“ mit einem Walter NZ-60 Motor (Bild aus der Pestrý týden (dt. „Bunte Woche“, ISSN 1801-4429) vom 20. April 1929)

Geschichte

Die Focke-Wulf S 24 w​ar ein Feierabendprojekt d​er Konstrukteure Paul Klages u​nd Wohlberg, d​ie bei Focke-Wulf arbeiteten u​nd das Flugzeug für Gerd Achgelis entwarfen. Ende 1929 w​urde daraus e​in offizielles Muster v​on Focke-Wulf. Mit e​iner Ausführung m​it Zusatztanks stellten Edzard u​nd Max Middendorf a​m 20. August 1929 e​in Reichweitenweltrekord i​n ihrer Klasse v​on 1601 km auf. Gerd Achgelis gewann 1931 a​uf diesem Flugzeugtyp, e​iner S 24c, d​ie deutsche Meisterschaft i​m Kunstflug. Insgesamt 31 Maschinen dieses Typs wurden verkauft, darunter a​uch einige n​ach China u​nd eine a​ls Vorführungsmaschine n​ach Brasilien.[2]

Aufbau

  • Typ: einmotoriges Sportflugzeug in Leichtbauweise
  • Flügel: verspannter, einstieliger Doppeldecker mit geraden, ungestaffelten Flügeln. Ober- und Unterflügel in gleicher Größe und mit gleichem Grundriss. Im Gegensatz zu vielen anderen Doppeldeckern dieser Zeit war jede Oberflügelhälfte nicht durch einen N-Stiel über dem Rumpf befestigt, sondern durch zwei Stiele, angeordnet ähnlich einem umgekehrten V und einem weiteren einzelnen Stiel hinter dem vorderen Cockpit. Mit dem Unterflügel sind die Oberflügel durch einen N-Stiel verbunden. Die Flügel sind kreuzweise mit Doppeldrähten verspannt.
  • Rumpf: Rumpf als geschweißtes Stahlrohrgitter, mit Stoff bespannt, nur im Bereich des Motors mit Aluminium beplankt
  • Fahrwerk: starres Normalfahrgestell. Jedes Hauptrad an geteilter Achse, die in der Mitte hochgezogen und an einem dreibeinigen Bock unter dem Rumpf angelenkt ist. Starrer Schleifsporn.
  • Triebwerk: Ein luftgekühlter Fünfzylinder-Sternmotor Siemens & Halske Sh 13, von dem verschiedene Ausführungen von 68 PS (50 kW) bis 82 PS (60 kW) verwendet wurden, oder ein Walter NZ 60[3]. Angetrieben wurde eine starre Zweiblatt-Holzluftschraube.
  • Besatzung: 2 offene Sitze hintereinander mit Doppelsteuer.

Technische Daten

Zweiseitenansicht
Kenngröße Daten
Besatzung2
Länge6,25 m
Spannweite8,90 m
Flügelfläche19,5 m²
Höhe2,25 m
Leermasse365 kg
Startmasse (für Kunstflug)585 kg
Antriebluftgekühlter 5-Zylinder-Sternmotor Siemens & Halske Sh 13 mit 50 bis 60 kW (68 bis 82 PS)
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
Dienstgipfelhöhe3500 m

Literatur

  • Michael J. H. Taylor: Jane's Encyclopedia of Aviation. Studio Editions, London 1989, S. 395.
  • Focke-Wulf "Kiebitz". In: Flight. 18. April 1929, S. 320–21 (flightglobal.com [abgerufen am 23. März 2008]).
Commons: Focke-Wulf S 24 Kiebitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nach damaliger Firmentradition trugen alle Focke-Wulf-Flugzeuge intern Vogelnamen.
  2. Focke-Wulfs Vögel. FliegerRevue, Februar 2010, S. 56–58
  3. Bild eines „Kiebitz“ mit einem Walter NZ-60 Motor in der Pestrý týden (dt. „Bunte Woche“, ISSN 1801-4429) vom 20. April 1929
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