Ferrozin

Ferrozin i​st eine organische chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Arensulfonsäuresalze. Die wässrige Lösung d​ient als Reagens für d​ie photometrische Bestimmung v​on Eisen.

Strukturformel
Natriumsalz von Ferrozin
Allgemeines
Name Ferrozin
Andere Namen

Dinatrium-4-[3-pyridin-2-yl-6-(4-sulfonatophenyl)-1,2,4-triazin-5-yl]benzosulfonat (IUPAC)

Summenformel C20H12N4Na2O6S2 · x H2O
Kurzbeschreibung

gelbes, geruchloses Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 28048-33-1
EG-Nummer 248-797-6
ECHA-InfoCard 100.044.346
PubChem 34127
Wikidata Q1408061
Eigenschaften
Molare Masse 492,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Schmelzpunkt

> 300 °C[3]

Löslichkeit

löslich i​n Wasser[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten

> 316 mg·kg−1 (LD50, Wachtel, oral)[5][6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Anwendung in der Serum-Eisen-Bestimmung

Das im Blut enthaltene Eisen ist nicht frei, in Form von Ionen, sondern an Proteinen wie z. B. Hämoglobin oder dem Transferrin gebunden. Wenn Blut ohne gerinnungshemmende Mittel gesammelt wird, verklumpt es. Dabei wird die übrigbleibende Flüssigkeit Serum genannt. Das Serum enthält normalerweise 1µg Fe je Milliliter, welches an Transferrin gebunden ist. Um die Serum-Eisen-Konzentration zu bestimmen, sind drei Arbeitsvorgänge notwendig für welche Komplexierung durch Ferrozin essentiell ist.

Schritt 1: Fe3+ im Transferrin wird zu Fe2+ reduziert und dabei aus dem Protein entfernt. Meist verwendete Reduktionsmittel sind Hydroxylaminhydrochlorid, Ascorbinsäure oder wie im folgenden Beispiel Thioglycolsäure:

Schritt 2: Trichloressigsäure wird für die Fällung aller Proteine zugesetzt, wobei Fe2+ in Lösung verbleibt. Die Proteine werden anschließend durch Zentrifugieren entfernt. Wenn Proteine in der Lösung bleiben, würden sie teilweise in der Lösung bei der Spektralphotometrie ausgefällt werden. Lichtstreuungen an den Teilchen des Niederschlags könnten dann zu Fehlern bei der Extinktionsmessung führen.

allgemein:

Schritt 3: Ein definiertes Volumen der überstehenden Flüssigkeit aus Schritt 2 wird in ein frisches Gefäß überführt und mit einem Überschuss an Ferrozin versetzt, um den purpurfarbenen Komplex zu bilden, dessen Extinktion gemessen wird (zwischen 550 und 600 nm maximale Absorption). Zusätzlich wird die Lösung gepuffert, um den pH auf den Bereich der vollständigen Komplexbildung des Ferrozin-Eisen-Komplexes zu bringen.

In d​er eben beschriebenen Serum-Eisen-Bestimmung liegen d​ie ermittelten Werte e​twa 10 % z​u hoch, d​a auch d​as Kupfer a​ls Spurenelement i​m Serum m​it Ferrozin reagieren kann. Diese Interferenz lässt s​ich durch Zusatz v​on Neocuproin o​der Thioharnstoff eliminieren. Da d​iese Reagenzien s​ehr starke Komplexe m​it Kupfer bilden können, erfolgt e​ine Maskierung.

Literatur

  • Daniel C. Harris: Lehrbuch der Quantitativen Analyse, 1995.

Einzelnachweise

  1. Erbslöh Greisenheim: Datenblatt Ferrozin (Memento des Originals vom 18. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erbsloeh.com.
  2. Datenblatt Ferrozin bei Acros, abgerufen am 26. Februar 2010.
  3. Datenblatt Ferrospectral® (PDF) bei Merck, abgerufen am 1. April 2011.
  4. Eintrag zu Ferrozine in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
  5. Ecotoxicology and Environmental Safety. Vol. 6, S. 149, 1982.
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