Fermat-Preis
Der Fermat-Preis der Universität Toulouse wird alle zwei Jahre für besondere mathematische Leistungen auf den Arbeitsgebieten von Pierre de Fermat vergeben: Aufstellen von Variationsprinzipien (Variationsrechnung), Zahlentheorie, Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und analytische Geometrie. Er ist mit 20.000 Euro dotiert.
Es gibt auch eine Pierre-Fermat-Medaille der Académie des sciences inscriptions et belles lettres de Toulouse, die zum Beispiel (als sechster überhaupt) Linus Pauling 1957 erhielt.[1]
Preisträger
    
| Jahr | Preisträger | Begründung | 
|---|---|---|
| 1989 | Abbas Bahri | für neue Methoden der Variationsrechnung | 
| Kenneth Alan Ribet | für Beiträge zur Zahlentheorie und dem Fermattheorem | |
| 1991 | Jean-Louis Colliot-Thélène | für Zahlentheorie und speziell rationale Varietäten und Arbeiten mit J.-J. Sansuc. | 
| 1993 | Jean-Michel Coron | für Arbeiten zu Variationsproblemen und Kontrolltheorie. | 
| 1995 | Andrew Wiles | für seine Beiträge zur Taniyama-Shimura-Vermutung, die zum Beweis des Fermattheorems führten. | 
| 1997 | Michel Talagrand | für fundamentale Beiträge zur Wahrscheinlichkeitstheorie. | 
| 1999 | Fabrice Béthuel | für wichtige Beiträge zur Variationsrechnung mit Anwendungen auf Physik und Geometrie. | 
| Frédéric Hélein | ||
| 2001 | Richard Taylor | für den Beweis des Modularitätssatzes mit Wiles und anderen über die Beziehung von Galoisdarstellungen zu automorphen Formen. | 
| Wendelin Werner | für seine Arbeiten zur Perkolationstheorie und der Theorie der Brownschen Bewegung (für die er auch die Fields-Medaille erhielt). | |
| 2003 | Luigi Ambrosio | für Beiträge zur Variationsrechnung und geometrischen Maßtheorie. | 
| 2005 | Pierre Colmez | für Arbeiten über L-Funktionen und p-adische Galoisdarstellungen. | 
| Jean-François Le Gall | für die Analyse der Feinstruktur der Brownschen Bewegung, die Entdeckung der „Brownschen Schlange“ und Anwendungen auf nichtlineare partielle Differentialgleichungen. | |
| 2007 | Chandrashekhar Khare | für die Lösung der Serre-Vermutung, der auch ein neuer Beweis der Fermatvermutung folgte. | 
| 2009 | Elon Lindenstrauss | für Arbeiten zur Ergodentheorie und ihrer Anwendung in der Zahlentheorie.[2] | 
| Cédric Villani | für Beiträge zur Theorie des optimalen Transports und nichtlinearen Evolutionsgleichungen. | |
| 2011 | Manjul Bhargava | für seine Arbeiten zu Verallgemeinerungen von Davenport-Heilbronn-Abschätzungen und für seine Ergebnisse zum durchschnittlichen Rang elliptischer Kurven.[3] | 
| Igor Rodnianski | für seine Beiträge zur Untersuchung von Gleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie und zur Ausbreitung von Licht entlang Kurven in der Raumzeit.[3] | |
| 2013 | Camillo De Lellis | für seine grundlegenden Beiträge (in Zusammenarbeit mit László Székelyhidi) zur Vermutung von Onsager über dissipative Lösungen der Eulergleichungen und seine Arbeiten zur Regularität von Minimalflächen | 
| Martin Hairer | für seine Beiträge zur Analyse stochastischer partieller Differentialgleichungen, insbesondere zur Wohlgestelltheit von Problemen, der Regularität der Lösungen und Konvergenz zum Gleichgewicht | |
| 2015 | Laure Saint-Raymond | für die Entwicklung der asymptotischen Theorie der partiellen Differentialgleichungen, einschließlich der Flüssigkeitsgrenzen verdünnter Strömungen, der Multiskalen-Analyse in den Plasmaphysik-Gleichungen und in der Ozeanmodellierung und der Ableitung der Boltzmann-Gleichung aus der Interaktion von Partikelsystemen.[4] | 
| Peter Scholze | für seine Erfindung der perfektoiden Räume und ihre Anwendung auf die grundlegenden Probleme in der algebraischen Geometrie und in der Theorie der automorphen Formen. | |
| 2017 | Simon Brendle | für seine zahlreichen und tiefgreifenden Ergebnisse in der geometrischen Analysis, die partielle Differentialgleichungen vom elliptischen, parabolischen und hyperbolischen Typ beinhalten.[5] | 
| Nader Masmoudi | für seine bemerkenswerte Arbeit, die Tiefe und die Kreativität in der Analyse von nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen und insbesondere für seine jüngsten Beiträge zur rigorosen und vollständigen Lösung von hydrodynamischen Stabilitätsproblemen. | |
| 2019 | Alexei Borodin | für die Erfindung der integrierbaren Wahrscheinlichkeitstheorie, ein neues Gebiet an der Schnittstelle von Darstellungstheorie, Kombinatorik und statistischer Physik.[6] | 
| Maryna Viazovska | für ihre ursprüngliche Lösung des berühmten Kugelpackungsproblems in den Dimensionen 8 und 24. | |
| 2021 | Fernando Codá Marques | für wichtige Fortschritte (mit André Neves) zu geometrischen Anwendungen bei der Berechnung von Variationen.[7] | 
| Vincent Pilloni | für bemerkenswerte Ergebnisse in der arithmetischen Geometrie in Bezug auf p-adische Modulformen, insbesondere durch die Einführung und Entwicklung der höheren Hida-Theorie. | 
Weblinks
    
    
Einzelnachweise
    
- Webseite zu Linus Pauling, Oregon State University
- Mitteilung in Princeton zum Erhalt des Preises
- Cérémonie de remise du Prix Fermat 2011 bei der Universität Toulouse (univ-toulouse.fr); abgerufen am 19. Oktober 2013.
- Prix Fermat 2015
- Prix Fermat 2017
- Prix Fermat 2019. Institut de Mathématiques de Toulouse, 27. November 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019 (französisch).
- Prix Fermat 2021. Institut de Mathématiques de Toulouse, 13. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021 (französisch).
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