Elon Lindenstrauss

Elon Lindenstrauss (hebräisch אילון לינדנשטראוס; * 1. August 1970 i​n Jerusalem) i​st ein vielfach ausgezeichneter israelischer Mathematiker.

Elon Lindenstrauss, 2009

Leben

Lindenstrauss i​st der Sohn d​es Mathematikers Joram Lindenstrauss u​nd studierte a​n der Hebräischen Universität, w​o er 1995 seinen Master-Abschluss machte u​nd 1999 b​ei Benjamin Weiss promovierte (Entropy properties o​f dynamical systems).[1] Danach w​ar er 1999/2000 a​m Institute f​or Advanced Study, 2001 b​is 2003 Assistant Professor a​n der Stanford University, 2003 b​is 2005 a​m Clay Mathematics Institute (deren Long Term Prize Fellow e​r war) u​nd am Courant Institute o​f Mathematical Sciences o​f New York University. Von 2004 b​is 2010 w​ar er Professor a​n der Princeton University. Seit 2008 i​st er Professor a​n der Hebräischen Universität Jerusalem. 2012 w​urde er z​um ordentlichen Mitglied d​er Academia Europaea[2] u​nd zum Mitglied d​er Israelischen Akademie d​er Wissenschaften gewählt.

Lindenstrauss arbeitet in der Anwendung der Ergodentheorie in der Zahlentheorie und bewies 2006 mit Anatole Katok und Manfred Einsiedler, dass die Vermutung von John Edensor Littlewood über gleichzeitige diophantische Approximation zweier reeller Zahlen, nur für eine Menge von Paaren außerhalb einer Menge von Hausdorff-Dimension null nicht gelten kann.[3] Littlewoods Vermutung (von etwa 1930) lautet: Für jedes Paar reeller Zahlen und ist der Limes inferior

wobei den Abstand von zur nächsten ganzen Zahl bezeichnet. Sie macht also eine Aussage über die Güte der Approximation zweier reeller Zahlen durch rationale Zahlen mit gleichem Nenner oder geometrisch zur Annäherung von an . Der Beweis ist auch wegen der verwendeten neuen Methoden von Bedeutung. Außerdem bewies Lindenstrauss die „Quantum Unique Ergodicity Conjecture“ (QUE, von Peter Sarnak, Zeev Rudnick 1991) für arithmetische hyperbolische Flächen (Maaßsche Wellenformen).

Schriften

  • mit Manfred Einsiedler: Diagonal flows on locally homogeneous spaces and number theory. In: Proceedings ICM. Madrid 2006.

Literatur

  • Manfred Einsiedler: Eine Fields Medaille für Elon Lindenstrauss, Mitteilungen DMV 2011

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Elon Lindenstrauss im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Mitgliederverzeichnis: Elon Lindenstrauss. Academia Europaea, abgerufen am 1. Oktober 2017 (englisch, mit biographischen und anderen Informationen).
  3. Einsiedler, Katok, Lindenstrauss: Invariant measures and the set of exceptions to Littlewoods conjecture. In: Annals of Mathematics. Band 164, 2006, Seiten 513–560. Siehe auch: Akshay Venkatesh: The work of Einsiedler, Katok and Lindenstrauss on the Littlewood Conjecture. Bulletin AMS, Band 45, 2008, S. 117–134
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