Ethylvanillin
Ethylvanillin (3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, Bourbonal, FEMA 2464[1]) ist eine organische chemische Verbindung mit der Summenformel C9H10O3. Es ist ein Derivat des Benzaldehyds mit einer zusätzlichen Hydroxy- und einer Ethoxygruppe. Es unterscheidet sich vom Vanillin, indem man die Methylgruppe gegen eine Ethylgruppe austauscht. Es kommt nicht natürlich vor.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Ethylvanillin | ||||||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||||||
Summenformel | C9H10O3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Schuppen mit süß-cremigem, blumigem Geruch[3] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 166,18 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
kaum löslich in Wasser, löslich in Ethanol und Ether[3] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Darstellung
Eine gängige Möglichkeit ist die Substitutionsreaktion von o-Ethoxyphenol (1) mit Glyoxylsäure und anschließende Oxidation der gebildeten Säure (2) zu 4-Hydroxy-3-ethoxyphenylglyoxylsäure (3), die zu Ethylvanillin (4) decarboxyliert wird.
Eigenschaften
Ethylvanillin tritt in Form farbloser Schuppen mit süß-cremigem, blumigem Geruch auf und schmilzt bei 77–78 °C.[3] Es ist kaum löslich in Wasser, jedoch löslich in Ethanol und Ether.[3] Vanillin und Ethylvanillin besitzen zudem einen ähnlichen Geruch, das Ethylvanillin ist 2- bis 4-mal intensiver.[3][5] Vanillin und Ethylvanillin lassen sich mit Gemischen aus n-Hexan und Essigsäureethylester per Dünnschichtchromatographie gut trennen.[6] Mit konz. Schwefelsäure färbt es sich gelb, im Gegensatz zu Vanillin.[7]
Isomere und strukturelle Verwandte
Isoethylvanillin (3-Hydroxy-4-ethoxybenzaldehyd) ist ein Isomer und unterscheidet sich vom Ethylvanillin durch die Stellung der Ethoxygruppe. Anstatt an Position 3 ist diese hier an Position 4 vorzufinden. Hydroxy- und Ethoxygruppe tauschen im Vergleich zum Ethylvanillin die Plätze. Die Strukturanalogie entspricht der zwischen Vanillin und Isovanillin.
ortho-Ethylvanillin (Novovanillin, 2-Hydroxy-3-ethoxybenzaldehyd) ist gleichfalls ein Isomer und unterscheidet sich vom Ethylvanillin durch die Stellung der Hydroxygruppe. Die Vorsilbe ortho- kennzeichnet hier die Position der Hydroxygruppe in Bezug zur Aldehydgruppe; im Ethylvanillin befinden sich diese beiden Gruppen in para-Stellung. Die Strukturanalogie entspricht der zwischen Vanillin und ortho-Vanillin.
Isoethylvanillin | Ethylvanillin | ortho-Ethylvanillin (Novovanillin) |
Verwendung
Heute wird Ethylvanillin als künstlicher Aromastoff anstelle des Vanillins verwendet.[8] Als Aromazusatz ist es vor allem in Speiseeis, Brausen, Süß- und Backwaren verbreitet.[3] Laut Aromenverordnung darf es mit einer Höchstmenge von 250 mg/kg bestimmten Lebensmitteln zugesetzt werden.[9]
Zur Synthese von Isovanillin eignet sich u. a. Ethylvanillin (1), welches mit Dimethylsulfat zum 3-Ethoxy-4-methoxybenzaldehyd (2) methyliert wird. Anschließend wird mit Schwefelsäure selektiv der Ethylether gespalten.[10]
Literatur
- Beilstein E IV 8, 1765.
Weblinks
- Eintrag zu Ethylvanillin. In: P. J. Linstrom, W. G. Mallard (Hrsg.): NIST Chemistry WebBook, NIST Standard Reference Database Number 69. National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg MD, abgerufen am 14. Dezember 2012.
- chemgapedia (Duftstoffe: Vanillin/Ethylvanillin als Beispiel): Teil 1, Teil 2.
Einzelnachweise
- Eintrag zu FEMA 2464 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States.
- Eintrag zu ETHYL VANILLIN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 14. Juli 2020.
- Eintrag zu Ethylvanillin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. Juni 2014.
- Datenblatt Ethyl vanillin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 31. März 2011 (PDF).
- Toru Egawa, Akiyo Kameyama, Hiroshi Takeuchi: Structural determination of vanillin, isovanillin and ethylvanillin by means of gas electron diffraction and theoretical calculations. In: Journal of Molecular Structure. 2006, 794 (1–3), S. 92–102; doi:10.1016/j.molstruc.2006.01.042; PDF.
- A. V. Gerasimov, N. V. Gornova, N. V. Rudometova: Determination of Vanillin and Ethylvanillin in Vanilla Flavorings by Planar (Thin-Layer) Chromatography. In: Journal of Analytical Chemistry. 2003, 58 (7), S. 677–684; doi:10.1023/A:1024764205281.
- George A. Burdock: Fenaroli's Handbook of Flavor Ingredients. Sixth Edition, CRC Press, 2010, ISBN 978-1-4200-9077-2, S. 674.
- Karl-Georg Fahlbusch, Franz-Josef Hammerschmidt, Johannes Panten, Wilhelm Pickenhagen, Dietmar Schatkowski, Kurt Bauer, Dorothea Garbe, Horst Surburg: Flavors and Fragrances. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH, Weinheim 2002, ISBN 978-3-527-30385-4, (doi:10.1002/14356007.a11_141).
- AromV: Anlage 5 (zu § 3) Zusatzstoffe
- Patent DE69507676T2: Verfahren zur Herstellung von Isovanillin. Angemeldet am 20. Oktober 1995, veröffentlicht am 29. Juli 1999, Anmelder: Rhone Poulenc Chimie, Erfinder: Christian Maliverney.