Espanyol Barcelona

Der Reial Club Deportiu Espanyol de Barcelona (RCDE), kurz RCD Espanyol und im deutschen Sprachraum allgemein bekannt als Espanyol Barcelona, ist ein Fußballverein aus Barcelona.

Espanyol Barcelona
Basisdaten
Name Reial Club Deportiu Espanyol de Barcelona
Sitz Barcelona, Spanien
Gründung 28. Oktober 1900
(als Sociedad Española de Football)
Farben blau-weiß
Präsident Chen Yansheng
Website rcdespanyol.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Vicente Moreno
Spielstätte RCDE Stadium
Plätze 40.500
Liga Primera División
2020/21   1. Platz (Segunda División)
Heim
Auswärts
Ausweich

Geschichte

Der Klub wurde am 28. Oktober 1900 unter dem Präsidenten Ángel Rodríguez Ruiz von Studenten der Universität Barcelona in deren Aula gegründet. Der Verein ist somit einer der ältesten Fußballclubs in ganz Spanien. Der Name „Espanyol“ (kat.: „spanisch“) sollte zeigen, dass der Verein spanischen Ursprungs ist.

Zum Gründungszeitpunkt firmierte er noch unter dem offiziellen Namen Sociedad Española de Fútbol. Der Name „spanische Fußballgemeinschaft“ wurde aufgrund der Tatsache auserwählt, dass alle Gründungsmitglieder aus Katalonien und Spanien stammten. Im Laufe der nächsten Jahre wurde der Verein allerdings zunehmend von Ausländern, insbesondere von Briten strukturiert.

Altes Wappen (1912–1931 und 1939–1998)

Espanyol, Gründungsmitglied der Primera División im Jahre 1929, ist einer der spanischen Vereine, die als Patron den spanischen König und den Titel Real („königlich“) im Namen und im Wappen tragen. Dieses Privileg geht auf den spanischen König Alfons XIII. von Spanien zurück, der dem Verein 1912 diese Ehre verlieh.

Seinen ersten großen Erfolg verbuchte der RCD Espanyol am 3. Februar 1929, als es der Mannschaft gelang, die Copa del Rey, den spanischen Königspokal, im Finale gegen Real Madrid zu gewinnen. 1933 wurde zu einem der erfolgreichsten Jahre des Vereins. In diesem Jahr gelang es ihm, die spanische Liga als Dritter zu beenden. Das war bis heute das beste Ergebnis des Clubs. Sieben Jahre später, 1940, triumphierte Espanyol mit 3:2 erneut über Real Madrid im Finale des Königspokals. Nach Jahren im Mittelmaß der Tabelle folgte in der Saison 1962/63 der erste große Rückschlag. Die Mannschaft stieg zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ab. Dennoch folgte recht bald der erneute Wiederaufstieg in die Primera División, die höchste Spielklasse Spaniens.

International sorgte der Verein zum ersten Mal 1988 für Aufruhr, als das Team vom damaligen Erfolgstrainer Javier Clemente überraschend das Finale des UEFA-Pokals erreichte. Das Finale gegen Bayer 04 Leverkusen, das damals noch in zwei Finalspielen ausgetragen wurde, stellt bis heute einen zugleich wichtigen und traurigen Aspekt in der Vereinsgeschichte dar. Nachdem man im heimischen Sarrià-Stadion Leverkusen bereits mit 3:0 geschlagen hatte, verlor das Team das Rückspiel in Leverkusen mit 0:3 und das anschließende Elfmeterschießen mit 2:3. Viele Vertraute im Umfeld von Espanyol meinen heute noch, dass sich der Verein nie von diesem Schock erholen konnte. Tatsächlich wurde man seinen Ansprüchen in den nächsten Jahren nicht mehr gerecht und der Verein geriet in eine finanzielle Krise, bei der unter anderem das Stadiongelände verkauft werden musste.

Im Jahr 1995 wurde der offizielle Vereinsname von Real Club Deportivo Español in Reial Club Sportiu Espanyol de Barcelona geändert.[1]

In der jüngeren Vergangenheit stabilisierte sich der Club weitestgehend – sowohl finanziell als auch sportlich. So gewann er in den Jahren 2000 und 2006 noch zwei weitere Male den Copa del Rey und erreichte im Mai 2007 erneut ein UEFA-Pokal-Endspiel, das ebenfalls im Elfmeterschießen gegen den FC Sevilla verloren wurde.

Nach der Saison 2019/2020 musste der Abstieg in die zweite Division hingenommen werden. Nach der Saison 2020/21 stieg Espanyol als Erster der zweiten Division wieder in die erste auf.

Stadion

Espanyol trägt seine Heimspiele im RCDE Stadium (vorher: Estadi Cornellà-El Prat) aus. Im Zuge der wirtschaftlichen Stabilisierung des Vereins war im Herbst 2004 das Bauprojekt für ein neues Stadion im Vorort Cornellà begonnen worden. Es wurde nach den modernsten Standards der UEFA gebaut und soll nach zwei Ausbaustufen die Anforderungen des Verbands an ein sogenanntes „4-Sterne Stadion“ erfüllen – heute schon sind sämtliche Plätze überdacht. Zu Beginn der Saison 2009/10 wurde das Estadi Cornellà-El Prat eingeweiht. Mit dem Bau des eigenen Stadions wollte sich der Verein insbesondere unabhängig machen von der Stadt Barcelona, der das Olympiastadion gehört und die es für die Heimspiele an Espanyol vermietete. Es hat direkten Autobahnanschluss und liegt geographisch im Dreieck der Städte Cornellà de Llobregat, L’Hospitalet de Llobregat und Sant Boi de Llobregat. In diesen Nachbarstädten Barcelonas wohnt traditionell ein großer Teil der Fanbasis von Espanyol. Das Trainingsgelände findet sich indes genau auf der anderen Seite des Ballungsraumes Barcelona, in San Adrián de Besos. Sowohl hier als auch in den angrenzenden Badalona und Santa Coloma de Gramanet findet man ebenfalls ein hohes Fanpotential.

Anfangs trug Espanyol Barcelona seine Spiele an einer breiten Promenade nahe der Sagrada Família aus. Im Jahre 1923 zog der Verein dann in das neueröffnete Estadi Sarrià im vornehmen Stadtteil Sarrià um. Dieses war bei der WM 1982 ein Austragungsort. Bis zur Saison 1996/97 blieb der Verein dieser Spielstätte treu, bis er das Gelände aus finanziellen Gründen veräußern musste. Daraufhin erfolgte ein Umzug auf den Montjuïc, ins Olympiastadion von 1992, das Estadi Olímpic Lluís Companys (55.000 Plätze).

Trikot

Heutzutage sind die offiziellen Farben von Espanyol blau und weiß, doch zu seiner Gründungszeit liefen die Spieler mit gelben Trikots auf, aus dem einfachen Grund, dass einer der ersten Sponsoren des Teams diese zu Verfügung stellte. Erst in den nächsten Jahren entwickelten sich die heutigen Farben des Vereins.

1900
1901
1910
1915
1941
1966
2000
2001
2004
2010

Fans

Espanyol wird im Gegensatz zum katalanisch geprägten FC Barcelona von vielen Katalanen auch heute noch als Sinnbild für den spanischen Zentralstaat angesehen. Dennoch wandelte sich der Verein in den letzten Jahren und mittlerweile ist auch Espanyol ein katalanischer Verein. Die Fangruppen unterscheiden sich teils immer noch in spanisch und katalanisch.

Das Maskottchen des Vereins ist ein Wellensittich, der „Perico“ oder „Periquito“, in den Vereinsfarben blau-weiß. Dieser gibt auch der Anhängerschaft des Clubs ihren Namen.

Rivalität

Zwischen Espanyol und dem FC Barcelona besteht, bedingt durch die Lage, eine sportliche Rivalität, das sogenannte Derbi barceloni. Der FC Barcelona ist mit der deutlich höheren Anzahl an gewonnenen Titeln und Siegen im direkten Duell der klar dominantere Verein. In nur vier Spielzeiten gelang es Espanyol, sich in der Tabelle vor dem FC Barcelona zu platzieren, zuletzt 1941/42, allerdings kann Espanyol bis heute den höchsten Sieg zwischen beiden Teams verbuchen, ein 6:0 im Jahre 1951. Am Ende der Saison 2006/07 verspielte der FC Barcelona mit einem 2:2 bei Espanyol am vorletzten Spieltag die Meisterschaft im Fernduell mit Real Madrid.

Trainer

Nachdem Rubi zur Saison 2019/20 zu Betis Sevilla wechselte, übernahm David Gallego, der Trainer der B-Mannschaft des Clubs, im Juni 2019 das Amt und erhielt einen Vertrag über zwei Jahre bis 2021.[2]

Name Land von bis
Ted GarrySchottland19221924
Francisco BruSpanien 187519241926
Jack GreenwellEngland19271930
Patricio CaicedoSpanien Zweite Republik19301933
Ramón TrabalSpanien Zweite Republik19331935
Harry LoweEngland19351935
Patricio CaicedoSpanien Zweite Republik19351943
Pedro SoléSpanien 193819431943
Crisant BoschSpanien 193819431944
Baltasar AlbénizSpanien 193819441945
Crisant BoschSpanien 194519451946
Josep PlanasSpanien 194519461947
José EspadaSpanien 194519471949
Patricio CaicedoSpanien 194519491950
Juan José NoguésSpanien 194519501952
Alejandro ScopelliArgentinien Italien19521954
José EspadaSpanien 194519541955
Odilio BravoSpanien 194519551955
Ricardo ZamoraSpanien 194519551957
Elemér BerkessyUngarn 195719571958
Marcel DomingoFrankreich19581959
Antonio BarriosSpanien 194519591960
Ernesto PonsSpanien 194519601961
Alejandro ScopelliArgentinien Italien19611961
Ricardo ZamoraSpanien 194519611961
José Luis SasoSpanien 194519611961
Ricardo ZamoraSpanien 194519611961
Julián ArcasSpanien 194519611962
Heriberto HerreraParaguay 195419621963
Pedro AresoSpanien 194519631963
Pedro SoléSpanien 194519631964
László KubalaTschechoslowakei / Ungarn 1957 / Spanien 194519641965
Fernando ArgilaSpanien 194519651966
José EspadaSpanien 194519661966
Jenő KalmárUngarn 195719661968
Antonio ArgilésSpanien 194519681969
Fernando RieraChile19691970
Rafael IriondoSpanien 194519701970
Ferdinand DaučíkTschechoslowakei19701971
José SantamaríaUruguay / Spanien 194519711977
Heriberto HerreraParaguay 195419771978
José Antonio IruleguiSpanien 197719781979
Vicente MieraSpanien 197719791980
José María MagureguiSpanien 197719801983
Milorad PavićJugoslawien Sozialistische Föderative Republik19831983
Xabier AzkargortaSpanien19831986
Javier ClementeSpanien19861989
José MauriSpanien19891989
Raúl LonghiArgentinien19891989
José María García de AndoinSpanien19891989
Benito JoanetSpanien19891989
Juanjo DíazSpanien19891990
Luis AragonésSpanien19901991
Ljupko PetrovićJugoslawien Sozialistische Föderative Republik19911991
Jaume SabatéSpanien19911992
Javier ClementeSpanien19921992
José Manuel Díaz NovoaSpanien19921993
Juanjo DíazSpanien19931993
José Antonio CamachoSpanien19931996
Pepe CarcelénSpanien19961997
Vicente MieraSpanien19971997
Paco FloresSpanien19971997
José Antonio CamachoSpanien19971998
Marcelo BielsaArgentinien19981998
Miguel BrindisiArgentinien19982000
Paco FloresSpanien20002002
Juande RamosSpanien20022002
Ramón MoyaSpanien20022002
Javier ClementeSpanien20022003
Luis FernándezFrankreich20032004
Miguel Ángel LotinaSpanien20042006
Ernesto ValverdeSpanien20062008
Tintín MárquezSpanien20082008
ManéSpanien20082009
Mauricio PochettinoArgentinien20092012
Javier AguirreMexiko20122014
SergioSpanien20142015
Constantin GâlcăRumänien20152016
Quique Sánchez FloresSpanien20162018
David GallegoSpanien20182018
RubiSpanien20182019
David GallegoSpanien20192019
Pablo MachínSpanien20192019
Abelardo Fernández ArtuñaSpanien2019

Spieler

Im Laufe der Jahre verfügte Espanyol über eine Reihe bekannter Spieler in seinen Reihen. So unter anderem die Torwartlegende Ricardo Zamora, Alfredo Di Stéfano und Vereinsrekordtorschütze Raúl Tamudo.

Erfolge

Espanyol Barcelona Frauen

Commons: Espanyol Barcelona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Por qué el Espanyol se llamó Español. El País, 5. Februar 2018, abgerufen am 22. April 2020.
  2. Rubi von Espanyol zu Betis, Gallego neuer Coach in Barcelona. In: welt.de. SID, 6. Juni 2019, abgerufen am 7. Juni 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.