Luis Aragonés
José Luis Aragonés Suárez Martínez (* 28. Juli 1938 in Madrid; † 1. Februar 2014 ebenda)[1] war ein spanischer Fußballspieler und -trainer. Von 2004 bis 2008 war er der Cheftrainer der spanischen Nationalmannschaft.
Luis Aragonés | ||
Luis Aragonés im November 2011 | ||
Personalia | ||
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Voller Name | José Luis Aragonés Suárez Martínez | |
Geburtstag | 28. Juli 1938 | |
Geburtsort | Madrid, Spanien | |
Sterbedatum | 1. Februar 2014 | |
Sterbeort | Madrid, Spanien | |
Größe | 180 cm | |
Position | Stürmer | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1957–1958 | FC Getafe | |
1958–1960 | Real Madrid | 0 | (0)
1958–1959 | → Recreativo Huelva (Leihe) | |
1959–1960 | → Hércules Alicante (Leihe) | 24 | (17)
1960 | AD Plus Ultra | |
1960–1961 | → Real Oviedo (Leihe) | 13 | (4)
1961–1964 | Betis Sevilla | 86 | (33)
1964–1974 | Atlético Madrid | 265 (123) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1965–1972 | Spanien | 11 | (3)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1974–1980 | Atlético Madrid | |
1981–1982 | Betis Sevilla | |
1982–1987 | Atlético Madrid | |
1987–1988 | FC Barcelona | |
1990–1991 | Espanyol Barcelona | |
1991–1993 | Atlético Madrid | |
1993–1995 | FC Sevilla | |
1995–1997 | FC Valencia | |
1997–1998 | Betis Sevilla | |
1999–2000 | Real Oviedo | |
2000–2001 | RCD Mallorca | |
2002–2003 | Atlético Madrid | |
2003–2004 | RCD Mallorca | |
2004–2008 | Spanien | |
2008–2009 | Fenerbahçe Istanbul | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
2008 führte er die Spanier als ältester Trainer des Turniers (69 Jahre) zum zweiten Europameistertitel.
Karriere
Aragonés verbrachte als Spieler die meiste Zeit seiner Karriere bei Atlético Madrid. Meist wird Aragonés nur Luis genannt. In den späten 1960ern und den frühen 1970ern war er ein bedeutender Spieler und danach Trainer der erfolgreichen Mannschaft Atlético Madrids. Das Team gewann viermal die Primera División und erreichte 1974 das Finale im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Bayern München, in dem Aragonés in der 114. Minute das 1:0 erzielte, das von Georg Schwarzenbeck in der 120. Minute ausgeglichen wurde. Das Wiederholungsspiel verlor Atlético mit 0:4. Außerdem gewann sie 1974 den Weltpokal, da Bayern München als Sieger des Europapokals auf die Teilnahme verzichtete. Bei diesen Spielen gegen Independiente Avellaneda war Aragonés aber schon als Trainer tätig. Zwischen 1964 und 1975 spielte Aragonés 265 Mal für Atlético in der spanischen Primera División und erzielte 123 Tore. Mit 172 Toren insgesamt ist er der Rekordtorschütze des Vereins, den er danach viermal trainierte.
Aragonés spielte jedoch auch bei anderen Klubs, wie z. B. bei Real Betis, außerdem spielte er elfmal für die spanische Nationalmannschaft und schoss drei Tore. Er coachte Teams in der Primera División wie den FC Barcelona, FC Sevilla, Valencia CF, Espanyol Barcelona, Real Betis, Real Oviedo und RCD Mallorca.
Als Aragonés 2004 bei einem Training für ein Fußball-WM-Qualifikationsspiel den Spieler Thierry Henry als „negro de mierda“ („beschissener Schwarzer“) bezeichnet hatte, wurde dies als Ausdruck von Rassismus interpretiert.[2] Aragonés hingegen gab an, er habe damit nur den Stürmer José Antonio Reyes motivieren wollen.[3] Der spanische Fußballverband RFEF verhängte im März 2005 eine Strafzahlung von 3000 Euro wegen Rassismus mit der Ankündigung, im Wiederholungsfall drastischere Maßnahmen zu ergreifen. Die von der spanischen Regierung eingesetzte Kommission gegen Gewalt hatte sich für eine härtere Bestrafung ausgesprochen. Die Strafe wurde jedoch nach einem Einspruch später aufgehoben.[4]
Aragonés’ Engagement bei der spanischen Nationalmannschaft endete nach der Euro 2008, bei der sein Team durch einen 1:0-Finalsieg gegen Deutschland den Titel gewann. Mit diesem Sieg, der Spanien seinen zweiten EM-Titel nach 1964 bescherte, wurde Luis Aragonés vier Wochen und einen Tag vor seinem 70. Geburtstag der älteste Sieger-Trainer der Europameisterschaftsgeschichte. Der bis dahin gültige Rekord war erst beim vorausgegangenen Turnier von Otto Rehhagel aufgestellt worden. Nachfolger von Luis Aragonés als spanischer Nationaltrainer wurde Vicente del Bosque, der mit dem Team zwei Jahre später auch ältester Sieger-Trainer der Weltmeisterschaftsgeschichte wurde.
Zuletzt war Aragonés in der Saison 2008/09 Trainer des türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul, wurde jedoch im Juni 2009 vorzeitig entlassen.
Erfolge
Als Spieler
Atlético Madrid
- Spanischer Meister: 3 (1966, 1970, 1973)
- Copa del Generalísimo: 2 (1965, 1972)
Als Trainer
Atlético Madrid
- Spanischer Meister: 1 (1977)
- Copa del Rey: 3 (1976, 1985, 1992)
- Weltpokal: 1 (1974)
- Supercopa de España: 1 (1985)
FC Barcelona
- Copa del Rey: 1 (1988)
Spanische Nationalmannschaft
- Fußball-Europameisterschaft: 1 (2008)
Zitate
Weblinks
Einzelnachweise
- Spanien: Spaniens Erfolgstrainer Aragones gestorben, abgerufen am 1. Februar 2014
- Cultural divide at heart of race row
- Spaniens Nationalcoach unter Beschuss
- RFEF spricht Aragones im „Fall Henry“ frei
- Raue Schale, weicher Kern? (Nicht mehr online verfügbar.) In: Rhein-Main.Net. 27. Juni 2008, ehemals im Original; abgerufen am 22. August 2008. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.