Einheitsdiesel
Der Einheitsdiesel oder leichte geländegängige Einheits-Lkw 2,5t ist ein für die Wehrmacht vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelter, standardisierter Gelände-Lastkraftwagen, der bis 1940 gebaut wurde und während des gesamten Krieges eingesetzt wurde.
Einheitsdiesel | |
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Einheitsdiesel 1941 in Jugoslawien | |
Basisinformation | |
Hersteller | Herstellergruppe, siehe Abschnitt Produktion |
Modell | leichter geländegängiger Lastkraftwagen |
Produktionszeit | 1937–1940 |
Technische Daten | |
Eigengewicht | 4,925 t |
Nutzlast | 2,375 t |
Radstand | 3100 mm, 1100 mm |
Spurweite | 1720 mm |
Steigfähigkeit | 55–60 % (1. Gang) |
Watfähigkeit | ca. 800 mm |
Motor | Sechszylinder-Dieselmotor HWA 526 D |
Leistung | 80 PS (59 kW) bei 2400/min |
Geschwindigkeit | 70 km/h |
Kraftstoffvorrat | 135 l |
Getriebe | 5-Gang |
Antriebsformel | 6x6 |
Bereifung | 210-18 |
Entwicklung
Nachdem die Wehrmacht von der Reichswehr einen bunt gemischten Fahrzeugpark übernommen hatte, der überwiegend aus den Umbauten ziviler Entwicklungen bestand, gab es ein Interesse des Heereswaffenamtes (HWa) an einem leistungsfähigen und besonders geländegängigen, standardisierten Lastkraftwagen.[1] Die Rüstungsplanung war 1936 so weit fortgeschritten, dass ein Einheitsprojekt für standardisierte Lkws möglich wurde. Angestrebt wurde je ein Einheitsfahrzeug mit 2, 3 und 4 Achsen. Letztlich wurde nur der Lkw der 2½-Tonnen-Klasse verwirklicht.
Der Motor vom Typ HWa 526 D (80 PS) war im Wesentlichen eine Auftragsentwicklung von MAN, in Zusammenarbeit mit Henschel und Humboldt-Deutz, während die Fahrwerkskonstruktion hauptsächlich von Henschel kam. Anders als beim Projekt des „mittleren geländegängigen Lastkraftwagens (o)“ wurde eine Einzelbereifung bei den 3 Achsen vorgesehen. Durch den Allradantrieb galt der Einheitsdiesel als beliebtes und außerordentlich geländegängiges Fahrzeug, gleichzeitig war die komplexe Technik und die geringe Nutzlast ein Nachteil.[2]
Wichtig war für das Heeres-Waffenamt, dass bei allen Fahrzeugen, unabhängig vom Hersteller, alle Bauteile gleich und austauschbar sein sollten. Das wurde mit dem Typ HWA 526 D umgesetzt.
Produktion
An der Produktion beteiligten sich große Hersteller:
- Büssing-NAG (3500 Stück)
- Daimler-Benz (550 Stück)
- FAUN (700 Stück)
- Henschel (1500 Stück)
- Magirus (2500 Stück)
- MAN (1795 Stück)
Doch auch andere Firmen, wie Borgward, Krupp und Vomag unterstützten die Produktion. Die Produktion lief über einen Zeitraum von 4 Jahren von 1937 bis 1940 und es wurden insgesamt ca. 12.300 Fahrzeuge produziert. Letztlich standen um 1940 neuere leistungsfähige Zweiachser in der gleichen Nutzlastklasse zur Verfügung, sodass die Fertigung zugunsten dieser Modelle eingestellt wurde.
Ausführungen
Der Einheitsdiesel wurde mit verschiedenen Aufbauten versehen. Bei den meisten Fahrzeugen war der hintere Aufbau eine Stahlblech-Pritsche. Manche Fahrzeuge wurden mit einer Feldküche bestückt, ein Sonderaufbau war der "Meßstellen- und Gerätekraftwagen (Kfz. 63) mit seitlichem Zugang zur Ladefläche. Insbesondere die Kommunikationsfahrzeuge waren in größerem Umfang vorhanden: Funkwagen, Funkmastwagen, Fernsprechwagen, Schallauswertewagen, Werkstattwagen und weitere.
Literatur
- Reinhard Frank: Lastkraftwagen der Wehrmacht. 1. Auflage. Karl Müller Verlag, Erlangen 1992, ISBN 3-86070-859-7, S. 207.
- G. N. Georgano: World War Two Military Vehicles Transport & Halftracks. Reprint Auflage. Osprey, London 1995, ISBN 1-85532-406-7, S. 208.
Weblinks
- Einheitsdiesel auf Fahrzeuge der Wehrmacht
Einzelnachweise
- Frank Lastkraftwagen der WH S. 63
- Frank Lastkraftwagen der WH S. 63