Trippel SG 6
Der Trippel SG 6 beziehungsweise Schwimmfähiger Geländewagen 6 war ein vor Beginn des Zweiten Weltkrieges für den zivilen Markt und die Wehrmacht entwickelter Schwimmwagen.
Trippel SG 6 | |
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Trippel SG 6/41 im Musée des Blindés in Saumur | |
Basisinformation | |
Hersteller | Trippel |
Modell | Schwimmwagen Trippel SG 6 |
Technische Daten | |
Eigengewicht | 1660 kg |
Bodenfreiheit | 26 cm |
Motor | 6-Zylinder-4-Takt-Benzinmotor |
Leistung | 55 PS |
Geschwindigkeit | 95 km/h (Land) 14,5 km/h (Wasser) |
Besonderheit | Heckpropeller |
Geschichte
Der Pionier im Schwimmwagenbau, Hans Trippel, begann 1935 mit dem Bau von geländegängigen Schwimmwagen-Prototypen. Unterstützt vom Heereswaffenamt baute Trippel 1936 in Homburg eine Fabrikhalle für die Serienfertigung eines allradgetriebenen geländegängigen Schwimmwagens.
Anstatt ein handelsübliches Fahrwerk mit einem schwimmfähigen Fahrzeugaufbau zu versehen, baute Trippel eine stromlinienförmige Schwimmwanne, in die die Fahrzeugtechnik eingepasst wurde. Der so entstandene Schwimmwagen SG 6 sollte zwar auch zivile Kunden finden, etwa für Expeditionen, aber von vornherein war klar, dass die Herstellung des Fahrzeugs nur wirtschaftlich sein konnte, wenn militärische Kunden den Schwimmwagen in größeren Stückzahlen bestellen würden. So ging auch die erste Bestellung (20 Fahrzeuge) von der Wehrmacht ein. Diese Version des SG 6 wurde von 1937 bis 1940 gefertigt.
Ende September 1938 ging Trippel mit einem SG 6 auf Werbefahrt von Homburg nach Neapel und überquerte dann die 28 Kilometer Wasserstrecke zur Insel Capri mit dem SG 6 schwimmend.
Auf Verlangen des Heereswaffenamtes wurde eine rein militärische Variante des SG 6 mit einem vergrößerten Innenraum für den Transport von bis zu 16 Soldaten gebaut. Von 1939 bis 1943 wurde diese militärische Variante des Schwimmwagens produziert.
Trippel hatte 1940 die zivile Variante des SG 6 für die Wasserfahrt strömungstechnisch überarbeitet und das Fahrzeug für den zivilen Markt optisch aufgewertet. Dieser Schwimmwagen bekam die Bezeichnung SG 6 Kolonialpionier, von dem wegen des Krieges nur wenige Exemplare hergestellt wurden.
Aus den Erfahrungen mit den Schwimmeigenschaften des Kolonialpioniers wurde die militärische Variante des Schwimmwagens überarbeitet. Unter anderem fehlten bei den dachlosen Fahrzeugen jetzt die beiden Türen, was die Lecksicherheit verbesserte, und der Bug wurde einem Schiff ähnlich gestaltet, um den Wasserwiderstand zu verringern. Dieses Fahrzeug lief ab 1941 unter dem bezeichnenden Kürzel SG 6/41 bei den Bugatti-Werken in Molsheim im Elsass vom Band. Mit Kriegsbeginn im September 1939 (Zweiter Weltkrieg) konnte Bugatti keine teuren Luxusfahrzeuge mehr absetzen und nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 (Westfeldzug) schloss Bugatti am 12. August 1940 einen Pachtvertrag mit den Trippel-Werken, die gleichzeitig ihren Firmensitz nach Molsheim verlegten.
Ab 1942 gab es auch eine Variante des SG 6 mit einem Faltschiebedach. Ab 1943 wurde die Produktion des SG 6 heruntergefahren und 1944 eingestellt, zu Gunsten des Schwimmwagens von Volkswagen, dem wesentlich leichteren und in der Herstellung billigeren Volkswagen Typ 166. Insgesamt wurden etwa 800 SG-6-Schwimmwagen hergestellt.
Technik Trippel SG 6/41
Allradgetriebenes schwimmfähiges Geländefahrzeug; Länge 4,77 m, Breite 1,80 m, Radstand 2,50 m, Spurweite 1,45 m, Bodenfreiheit 26 cm; Leergewicht 1660 Kilogramm, Zuladung 500 Kilogramm; 55 PS, 6-Zylinder-4-Takt-Benzinmotor, Höchstgeschwindigkeit an Land 95 km/h, Höchstgeschwindigkeit im Wasser 14,5 km/h, eine Schraube für die Fortbewegung im Wasser.
Literatur
- René Pohl, Rüdiger Haack: Mit dem Auto baden gehen. HEEL Verlag, Königswinter, ohne Jahresangabe, ISBN 3-89365-702-9, Seiten 26–31.