Dingsleben
Dingsleben ist eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen im fränkisch geprägten Süden des Freistaats Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Themar.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Hildburghausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Feldstein | |
Höhe: | 435 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,44 km2 | |
Einwohner: | 240 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98646 | |
Vorwahl: | 036873 | |
Kfz-Kennzeichen: | HBN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 69 008 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Mauerstr. 9 98660 Themar | |
Bürgermeister: | Steffi Hartleb | |
Lage der Gemeinde Dingsleben im Landkreis Hildburghausen | ||
Lage
Dingsleben liegt räumlich gesehen im Städtedreieck Hildburghausen, Römhild und Themar sowie am Fuß der Gleichberge in Südthüringen. Die Kreisstraße 510 erschließt den Raum und führt zu anderen Wegen durchs Grabfeld im Henneberger Land. Die Nachbarorte sind Sankt Bernhard und östlich Zeilfeld. Das Gelände ist stark kupiert, aber klimatisch aus dem Schweinfurter Becken günstig beeinflusst.
Geschichte
Dingsleben wurde erstmals urkundlich erwähnt, als die Äbtissin Emhild des Klosters Milz es am 3. Februar 799 samt Zugehörungen dem Stift Fulda übertrug.[2] Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Herrschaftsmäßig gehörte der Ort im Amt Themar zunächst zur Grafschaft Henneberg, nach 1583 zu verschiedenen sächsischen Herzogtümern und seit 1826 zu Sachsen-Meiningen.
Im Zuge der Wirren der Revolution von 1848 von Truppen des Königreichs Bayern, den „Strafbayern“ besetzt. Im Jahr 1895 wurde eine Brauerei gegründet, die heute noch als Privatbrauerei Metzler existiert. 1920 kam Dingsleben zum Land Thüringen. Am Morgen des 8. April 1945 beseitigten Einwohner zusammen mit Zwangsarbeitern aus Polen und Russland die von der Wehrmacht aufgerichtete Panzersperre, um den US-Truppen freien Durchzug zu ermöglichen.[3]
Kirche
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Nicolaus und St. Margarethe wurde in den 1740ern gebaut und befindet sich in der Ortsmitte.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus sechs Ratsmitgliedern:
Partei/Liste | Stimmenanteil | G/V | Sitze | G/V |
SV 1951 Dingsleben e.V. | 76,0 % | + 20,0 | 5 | + 1 |
Heimatverein Am Brunnenberg | 24,0 % | + 3,4 | 1 | 0 |
G/V: Gewinn oder Verlust im Vergleich zur Wahl 2009
Die Wahlbeteiligung lag bei 60,6 % (− 7,4)
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)
Wirtschaft
Außer der Privatbrauerei Metzler sind in Dingsleben viele kleinere Betriebe und vor allem Ein-Mann-Unternehmen ansässig.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Georg Michael Kemlein (1785–1852), Kantor, Komponist
- Alfred Kirchner (1887–unbekannt), Politiker (NSDAP)
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 55.
- Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser, Band 8 Thüringen. Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 123.