Callicarpa
Callicarpa ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Von den etwa 165 Arten kommen die meisten im tropischen bis subtropischen Asien vor.
Callicarpa | ||||||||||||
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Chinesische Schönfrucht (Callicarpa giraldii var. giraldii ‘Profusion’) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Callicarpa | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Callicarpa-Arten sind verholzende Pflanzen, die meist als kleine Bäume und Sträucher,[1] selbständig aufrecht oder nur selten kletternd wachsen.[2] Oberirdische Pflanzenteile sind oft behaart,[1] wobei die Trichome ganz unterschiedlich aufgebaut sein können.[2] Die Zweige sind stielrund oder vierkantig.[2]
Die gegenständig oder zu dritt in Quirlen an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind einfach.[2] Die Blattränder sind meist gezähnt, selten glatt.[1]
Generative Merkmale
Die seitenständigen, zymösen Blütenstände können über einem Blütenstandsschaft stehen, sind kürzer als die Laubblätter und enthalten meist viele Blüten.[1] Die Tragblätter sind linealisch.[2]
Die meist relativ kleinen,[1] zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist vier-, selten fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die meist vier Kelchblätter sind kurz röhrig oder glockenförmig verwachsen. Die meist vier Kelchzähne sind winzig.[1][2] Der Kelch bleibt an der Frucht erhalten, aber vergrößert sich nicht. Die weißen, blauen, violetten, mauve- oder purpurfarbenen Kronblätter sind zu einer radiärsymmetrischen, relativ kurzen,[1] röhren- bis trichter- oder tellerförmigen Krone verwachsen, die in meist vier,[2] nur selten fünf Kronlappen endet. Es sind nur vier (selten fünf bis sieben) Staubblätter vorhanden, die epipetal angeordnet sind und meist etwas über die Krone hinausragen. Die dünnen Staubfäden sind in der Kronröhre inseriert.[1][2] Ihre Staubbeutel sind langgestreckt oder elliptisch, rückseitig fixiert und bestehen aus zwei parallel stehenden Theken, die sich über Längsschlitze oder Poren an den Spitzen öffnen. Vier oder selten fünf Fruchtblätter sind unvollständige zu einem zweikammerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält zwei Samenanlagen.[1][2] Der Griffel ist meist länger als die Staubblätter.[2] Die Narbe ist schild- oder köpfchenförmig und manchmal gelappt.
Die relativ kleine, mehr oder weniger kugelförmige, mehrsamige Steinfrucht[1] besitzt 4–5 Samen. Jeder Samen ist von einem steinharten Endokarp (Pyrene) umgeben. Diese voneinander getrennten Pyrenen sind in das fleischige Mesokarp eingebettet. Den Abschluss bildet das dünne, häutige Exocarp.[2] Der relativ kleine, längliche Samen enthält kein Endosperm und besitzt eine häutige Samenschale.[2] Die Keimblätter (Kotyledonen) sind fleischig.[2]
Systematik und Verbreitung
Die Auflistung der Gattung in der 1753 veröffentlichten ersten Auflage des Werkes Species Plantarum von Carl von Linné auf Seite 111 gilt als Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Callicarpa.[3][4] Typusart ist Callicarpa americana L.[3] Synonyme für Callicarpa L. sind: Aganon Raf., Amictonis Raf., Burchardia Duhamel, Geunsia Blume, Illa Adans., Johnsonia Mill. nom. rej., Porphyra Lour., Sphondylococcum Schauer, Spondylococcos Mitch., Tomex L.[4]
Die Stellung der Gattung Callicarpa wurde oft diskutiert. So wurde sie beispielsweise zu den Verbenaceae gestellt und wird in die Lamiaceae eingeordnet, mit noch unklarer Position innerhalb der großen Familie.
Eine 1951 vorgeschlagene Aufteilung der Gattung teilt diese anhand von Merkmalen der Staubblätter in zwei Sektionen: Sektion Callicarpa mit eiförmigen Staubbeuteln, die sich über Längsschlitze öffnen und Sektion Verticirima mit langgestreckten Staubbeuteln, die sich über Poren an den Spitzen öffnen.
Die Callicarpa-Arten sind in gemäßigten, subtropischen und tropischen Gebieten hauptsächlich Asiens und seltener der Neuen Welt, in tropischen Gebieten Australiens sowie auf einigen Inseln im Pazifik verbreitet. In China kommen etwa 48 Arten vor.[2] In Kuba kommen etwa 23 Arten vor, 22 davon nur dort und die meisten davon sind Endemiten des östlichen Kubas.[4]
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Literatur
- R. M. Harley, S. Atkins, A. L. Budantsev, P. D. Cantino, B. J. Conn, R. Grayer, M. M. Harley, R. de Kok, T. Krestovskaja, R. Morales, A. J. Paton, O. Ryding, T. Upson: Labiatae. ab S. 167-275. In: Joachim W. Kadereit: Dicotyledons, Lamiales (except Acanthaceae, including Avicenniaceae). In: Klaus Kubitzki et al. (Hrsg.): The families and genera of vascular plants. Band VII: Flowering Plants - Springer Verlag, 2004, ISBN 978-3-540-40593-1.
- Shou-liang Chen, Michael G. Gilbert: Verbenaceae.: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X. Callicarpa, S. 4 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- C. Leeratiwong, P. Chantaranothai, A. J. Paton: A synopsis of the genus Callicarpa L. (Lamiaceae) in Thailand. In: Thai Forest Bulletin (Botany), Volume 37, 2009, S. 36–58.
- G. L. Bramley: The genus Callicarpa (Lamiaceae) on Borneo. In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 159, 2009, S. 416–455.
- G. L. C. Bramley: The genus Callicarpa (Lamiaceae) in the Philippines. In: Kew Bulletin, Volume 68, 2013, S. 369–418.
Einzelnachweise
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Shou-liang Chen, Michael G. Gilbert: Verbenaceae.: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X. Callicarpa, S. 4 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Callicarpa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 8. Januar 2018
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Callicarpa. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 13. Dezember 2019.
Weblinks
- Callicarpa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Januar 2018.
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Flora of Missouri. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Flora of Panama (WFO). Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Callicarpa bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis.