Buseck
Die Gemeinde Buseck liegt im mittelhessischen Landkreis Gießen östlich der Universitätsstadt Gießen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Gießen | |
Höhe: | 202 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,61 km2 | |
Einwohner: | 12.973 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 336 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35418 | |
Vorwahl: | 06408 | |
Kfz-Kennzeichen: | GI | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 31 003 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ernst-Ludwig-Straße 15 35418 Buseck | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Michael Ranft (CDU) | |
Lage der Gemeinde Buseck im Landkreis Gießen | ||
Nachbargemeinden
Buseck grenzt im Norden an die Städte Staufenberg und Allendorf (Lumda), im Osten an die Gemeinden Rabenau (Hessen) und Reiskirchen, im Süden an die Gemeinde Fernwald und im Westen an die Stadt Gießen.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist das Busecker Schloss in Großen-Buseck. Die romantische Schlosskapelle wird gerne auch von Nicht-Buseckern als Ort zur Eheschließung genutzt.
Geschichte
Gemeindebildung
Die Gemeinde Buseck entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Januar 1977 kraft Gesetzes aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Alten-Buseck, Beuern und Großen-Buseck.[2] Bereits am 1. Oktober 1971 wurden die Gemeinden Trohe und Oppenrod auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Großen-Buseck eingegliedert[3]. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Buseck wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]
Die Busecker Ortsteile (mit Ausnahme von Trohe) gehörten zum Busecker Tal, einem in der Mitte des 14. Jh. auftauchenden Reichsunmittelbaren Gebiet, dessen Verwaltungssitz Großen-Buseck war. Verwaltet wurde es in Ganerbschaft von den Familien v. Buseck und v. Trohe. Das Schloss geht auf eine Gründung der Familie v. Trohe zurück. Erstmals wird das Schloss 1458 in einem Lehnsbrief erwähnt.[5]
Einwohnerzahlen
Zur Gemeinde Buseck gehören folgende Ortsteile (Einwohnerzahl mit Hauptwohnsitz per 31. Dezember 2021 laut Einwohnermeldeamt):
Großen-Buseck | 1.608 ha | 5.719 Einwohner |
Alten-Buseck | 970 ha | 3.897 Einwohner |
Beuern | 966 ha | 2.106 Einwohner |
Oppenrod | 320 ha | 1.028 Einwohner |
Trohe | 23 ha | 767 Einwohner |
Buseck: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 9.812 | |||
1975 | 10.232 | |||
1980 | 11.219 | |||
1985 | 11.260 | |||
1990 | 11.400 | |||
1995 | 12.806 | |||
2005 | 13.239 | |||
2010 | 12.877 | |||
2011 | 12.770 | |||
2015 | 12.903 | |||
2020 | 12.973 | |||
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[7] Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Buseck 12.770 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 2163 Einwohner unter 18 Jahren, 5235 zwischen 18 und 49, 2811 zwischen 50 und 64 und 2559 Einwohner waren älter.[8] Unter den Einwohnern waren 505 (3,9 %) Ausländer, von denen 183 aus dem EU-Ausland, 229 aus anderen Europäischen Ländern und 99 aus anderen Staaten kamen.[7] Von den deutschen Einwohnern hatten 14,9 % einen Migrationshintergrund.[9] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 7,9 %.[6] Die Einwohner lebten in 5613 Haushalten. Davon waren 1788 Singlehaushalte, 1608 Paare ohne Kinder und 1644 Paare mit Kindern, sowie 229 Alleinerziehende und 147 Wohngemeinschaften. In 1167 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 3843 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[8]
Religion
In Buseck leben zahlreiche evangelische und katholische Christen. In allen Ortsteilen gibt es evangelische Kirchengemeinden. Außer in Trohe verfügen diese über historische Kirchengebäude. In Großen-Buseck ist die Pfarrei St. Marien beheimatet, die allen Katholiken der Gemeinden Buseck, Reiskirchen, Fernwald und Allendorf (Lumda) als Gotteshaus zur Verfügung steht. In Oppenrod gibt es eine Neuapostolische Kirchengemeinde.
Statistik
• 1987: | 7704 evangelische (= 70,3 %), 2002 katholische (= 18,3 %), 1259 sonstige (= 11,4 %) Einwohner[10] |
• 2011: | 7540 evangelische (= 59,0 %), 2300 katholische (= 18,0 %), 2930 sonstige (= 23,0 %) Einwohner[10] |
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
FWG | Freie Wähler – FWG Buseck | 35,3 | 13 | 32,6 | 12 | 30,5 | 11 | 34,4 | 13 | 34,4 | 13 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,3 | 10 | 37,6 | 14 | 35,4 | 13 | 42,8 | 16 | 41,2 | 15 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 24,2 | 9 | 23,4 | 9 | 21,2 | 8 | 22,8 | 8 | 24,4 | 9 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 14,1 | 5 | 6,4 | 2 | 13,0 | 5 | — | — | — | — | |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Ungültige Stimmen in % | 2,5 | — | 4,4 | — | 3,1 | — | 3,1 | — | 2,7 | — | ||
Wahlbeteiligung in % | 56,8 | 53,5 | 51,7 | 49,7 | 57,8 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[15]
Bürgermeister der Gemeinde Buseck ist seit 1. Januar 2022 Michael Ranft (CDU), der sich in der Wahl am 26. September 2021 mit der absoluten Mehrheit von 59,2 % gegen seinen Amtsvorgänger Dirk Haas (SPD) durchsetzte.[16]
Wappen
Das Wappen wurde am 31. Januar 1978 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Blasonierung: „Schild oben von Gold und Schwarz gespalten, unten eine geschweifte schwarz-silberne Spitze, belegt mit einem Herzdreipass in verwechselter Tinktur, die Spitze bedeckt mit je einem Widderhorn in Schwarz bzw. Gold.“[17]
Die verschiedenen Linien der Familie von Buseck führten einen Widderkopf im Wappen, während das Kleeblatt für die Familien von Trohe und von Nordeck zur Rabenau steht.
Das Wappen wurde vom Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und wurde bereits seit dem 28. November 1966 vom jetzigen Ortsteil Großen-Buseck geführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Für die Kulturdenkmäler in Buseck siehe Liste der Kulturdenkmäler in Buseck.
Persönlichkeiten
- Jürgen Kraft (1951–2002), Radrennfahrer, geboren in Buseck
- Karl Seuling (1900–1984), Abgeordneter, geboren in Alten-Buseck
- Rüdiger Veit (1949–2020), Bundestagsabgeordneter (SPD) 1998–2017, lebte in Alten-Buseck
- Sven Simon (* 1978), Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU), lebt in Beuern
- Albrecht Beutelspacher (* 1950), deutscher Mathematiker, lebt in Großen-Buseck
- Kaweh Mansoori (* 1988), Bundestagsabgeordneter (SPD), lebte in Alten-Buseck
Verkehr
Der Bahnhof Großen Buseck liegt an der Vogelsbergbahn zwischen Gießen und Fulda.
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesautobahn 5 mit direktem Autobahnanschluss Reiskirchen (AS 9), ebenso die Bundesautobahn 485 mit direktem Autobahnanschluss Gießen-Wieseck (AS 2), und die Bundesstraßen 49.
Bildung
- IGS Busecker Tal
- Goethe-Schule, Großen-Buseck
- Grundschule Beuern
- Hofburgschule, Alten-Buseck
- Martin-Luther-Schule, Leppermühle
- Katholische Familienbildungsstätte
- Musikschule Busecker Tal
Literatur
- Literatur über Buseck nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Buseck
- Buseck, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Buseck. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
- Linkkatalog zum Thema Buseck bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Topothek Buseck historisches Bildmaterial, verortet, verschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 286
- Hauptsatzung. (PDF; 256 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Buseck, abgerufen im November 2021.
- Noppes, Reinholz-Hein u. a., Das Schloß in Großen-Buseck. Geschichte eines adligen Burgsitzes, Frankfurt am Main 1997 ISBN 3-930612-15-1
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Buseck. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im November 2021.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 4 und 44 .
- Migrationshintergrund: Buseck. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im November 2021.
- Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 9 .
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Buseck. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Votemamager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Buseck (26.09.2021). Abgerufen am 28. September 2021.
- Genehmigung eines Wappens Gemeinde Buseck, Lahn-Dill-Kreis vom 31. Januar 1978. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1978 Nr. 8, S. 372, Punkt 256 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,2 MB]).