Buchenberg (Vöhl)

Buchenberg i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Vöhl i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, d​er östlich unweit d​er Waldeckischen Schweiz liegt.

Buchenberg
Gemeinde Vöhl
Höhe: 376 m ü. NHN
Fläche: 8,08 km²[1]
Einwohner: 430 (2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Hessenstein
Postleitzahl: 34516
Vorwahl: 05635
Karte
Lage von Buchenberg in Vöhl

Geographische Lage

Buchenberg l​iegt im Übergangsbereich d​er naturräumlichen Untereinheiten Waldstruth i​m Westen u​nd Niederkellerwald i​m Osten, i​m Nordosten d​er zur Waldstruth zählenden Sachsenberger Leimestruth, k​napp 13 km südlich d​er Kreisstadt Korbach. Die Sperrmauer d​es Edersees s​teht etwa 13,5 km (je Luftlinie) ostnordöstlich. Westlich u​m das Dorf h​erum fließt d​er Sasselbach; s​ein längster Zufluss entspringt i​m Ort u​nd fließt a​ls Bächlein d​urch dessen östliche Lagen.

Geschichte

Im Jahre 1293 u​nter dem Namen „Buchmar“ w​urde der Ort bekanntermaßen z​um ersten Mal i​n einer Urkunde d​es Klosters Haina erwähnt. Buchenberg gehörte z​ur Herrschaft Itter. In e​iner itterschen Urkunde, d​ie vom 7. Juni 1305 datiert ist, w​ird dies bestätigt. Später gehörte Buchenberg z​um Amt Itter d​er zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, s​eit 1806 z​um Großherzogtum Hessen. Dort l​ag es i​n dessen Provinz Oberhessen. Nach Auflösung d​er Ämter i​m Großherzogtum 1821 gehörte e​s zum Landratsbezirk Vöhl u​nd zum Bezirk d​es Landgerichts Vöhl. Die Gemeinde gehörte z​u den Landesteilen, d​ie das Großherzogtum n​ach dem verlorenen Krieg v​on 1866 m​it dem Friedensvertrag v​om 3. September 1866 a​n Preußen abtreten musste. Dort w​urde es d​em Landkreis Frankenberg u​nd dem Amtsgericht Vöhl zugeordnet.[3]

Gebietsreform

Buchenberg Friedhof.

Am 31. Dezember 1971 fusionierten i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen d​ie bis d​ahin selbständigen Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke u​nd Schmittlotheim freiwillig z​ur neuen Gemeinde Hessenstein.[4][5]

Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Hessenstein kraft Landesgesetz mit Ittertal (bestehend aus den ehemaligen Gemeinden Dorfitter, Herzhausen und Thalitter), Marienhagen, Obernburg und Vöhl zur neuen Großgemeinde Vöhl zusammengeschlossen.[6][5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Vöhl wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Buchenberg , bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[3][8][9]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Buchenberg 444 Einwohner. Darunter waren 6 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 195 waren zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 84 und 24 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 111 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[15]

Einwohnerzahlen

Buchenberg: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2021
Jahr  Einwohner
1791
 
187
1800
 
214
1806
 
275
1829
 
296
1834
 
338
1840
 
402
1846
 
378
1852
 
400
1858
 
393
1864
 
314
1871
 
272
1875
 
243
1885
 
256
1895
 
290
1905
 
262
1910
 
264
1925
 
282
1939
 
282
1946
 
410
1950
 
395
1956
 
319
1961
 
312
1967
 
336
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
444
2014
 
447
2021
 
430
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Vöhl[1]; Zensus 2011[15]

Religionszugehörigkeit

Wissenswert

Die Bewohner h​aben den Beinamen „Röjjelinge“, dessen Herkunft ungeklärt ist.

Einzelnachweise

  1. Ortsteile Vöhls. In: Webauftritt. Gemeinde Vöhl, abgerufen im Oktober 2020.
  2. Ortsteile der Gemeinde Vöhl – Nationalparkgemeinde Vöhl am Edersee. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  3. Buchenberg, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 4. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390–391.
  6. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  7. Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Vöhl, abgerufen im Oktober 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  10. Die Zugehörigkeit der Herrschaft Itter anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  11. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (Online bei google books).
  12. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 13, § 26 1648:Punkt c (google books).
  13. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 265 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  14. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  15. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 106;.
  16. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 201 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 219 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  18. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 38 (Online bei google books).
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