Brendan McGeever

Brendan McGeever (* 1983) i​st ein britischer Soziologe u​nd Hochschullehrer.[1][2]

Leben

McGeever wuchs in Portobello, Schottland auf. Er studierte an der University of Glasgow Soziologie und Politikwissenschaft. Schon während seines Studiums spezialisierte er sich auf die Themengebiete Rassismus und Ethnizität.

Nach Beendigung des Studiums machte McGeever ein einjähriges Praktikum in Edinburgh auf dem Gebiet Antirassismus. Im Rahmen dieses Praktikums führte er Seminare an Schulen, Jugendclubs und in der Erwachsenenbildung durch.

Danach b​ekam McGeever e​in Stipendium u​nd konnte für e​in Masterstudium n​ach Glasgow a​n die Universität zurückkehren.

Nach Abschluss seines Masterstudiums ging McGeever für ein Jahr nach Moskau und danach noch einige Zeit nach Kiew und Schytomyr, Ukraine. Dort studierte er in den Archiven Materialien zum Antisemitismus während und nach der Oktoberrevolution. Er verknüpfte diese Forschungen mit Ansichten von Antonio Gramsci.[3]

2015 promovierte McGeever i​n Glasgow b​ei Terry Cox u​nd Satnam Virdee m​it einer Arbeit z​um Thema The Bolshevik confrontation w​ith antisemitism i​n the Russian Revolution, 1917–1919 (deutsch: Die bolschewistische Konfrontation m​it Antisemitismus i​n der russischen Revolution, 1917–1919).[4]

Seit 2015 arbeitet McGeever an der Birkbeck, University of London. Er ist dort Dozent für Sozialpsychologie und Psychodynamik.[1][5][6]

Forschungsinteressen und -projekte

McGeevers Forschungsinteressen liegen auf den Gebieten des Antisemitismus, Rassismus und Antirassismus, der russischen Revolution und des Bürgerkrieges, des Bolschewismus, des Marxismus[4], der Geschichte der Sowjetunion und des gegenwärtigen Russlands. Dabei ist er speziell interessiert an der Radikalisierung der Klassenpolitik der revolutionären Linken. Er arbeitet über Soziologie des Antisemitismus und anderer Rassismen und über Ethnizität und Klassen in der Brexit-Krise. Außerdem beschäftigt er sich mit der Bedeutung des Antisemitismus in der sozialistischen Bewegung des Fin de Siècle in Europa.[1]

Mitgliedschaften

McGeever i​st Mitglied

  • der British Sociological Association (BSA)
  • der BSA Race and Ethnicity Study Group
  • des Critical Theories of Antisemitism Network
  • Association for Slavic, East European, and Eurasian Studies
  • British Association for Jewish Studies[1]

Auszeichnungen

2019 wurde McGeever mit dem Ronald Tress Preis der Birkbeck, University of London ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde er von der BBC und dem Arts and Humanities Research Council als New Generation Thinker ausgewählt.[1][5]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Antisemitism and the Russian Revolution, Cambridge University Press, 2019, ISBN 978-1107195998
  • Red Antisemitism: Anti-Jewish Violence and Revolutionary Politics in Ukraine, 1919, Quest, in Contemporary Jewish History, Journal of Fondazione CDEC, 2019 online als PDF
  • The Bolsheviks and Antisemitism in Jacobin, 2017 online
    • deutsch: Die Bolschewiki und Antisemitismus online
  • Brendan McGeever, Soziologe, über Antisemitismus in der Roten Armee, »Judenfeindschaft gab es auch ohne Pogrome«, Interview von Olaf Kistenmacher online
  • Antisemitism and socialist strategy in Europe 1880–1917 zusammen mit Satnam Virdee, London, Routledge, Taylor and Francis Group, 2017, Serie: Patterns of prejudice, Band 51 teilweise online, download als PDF möglich
  • The Easter Rising and the Soviet Union: an untold chapter in Ireland’s great rebellion, opendemocracy, 2016 online

Einzelnachweise

  1. Dr Brendan McGeever bei bbk.ac.uk. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  2. McGeever, Brendan bei d-nb.info.de. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  3. BRENDAN MCGEEVER (UNIVERSITY OF GLASGOW) bei basees.org. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  4. The Bolshevik confrontation with antisemitism in the Russian Revolution, 1917-1919 bei theses.gla.ac.uk. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  5. Red Antisemitism: Anti-Jewish Violence and Revolutionary Politics in Ukraine, 1919 bei quest-cdecjournal.it. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  6. Brendan McGeever – profile bei criticaltheoriesofantisemitism.net. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.