Borsbach
Borsbach (umgangssprachlich: „Bōʳschba“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Flachslanden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Borsbach Markt Flachslanden | |
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Höhe: | 427 m ü. NHN |
Einwohner: | 81 (1. Jan. 2017)[1] |
Postleitzahl: | 91604 |
Vorwahl: | 09829 |
Geografie
Durch das Dorf fließt der Borsbach, ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat. Unmittelbar nördlich des Orts mündet der Weihergraben als rechter Zufluss in den Borsbach und im Ort mündet der Schafweihergraben als linker Zufluss in den Borsbach. Im Süden liegt der Forst Birkenfels, 0,5 km nordwestlich das Kellerholz.
Die Kreisstraße AN 21 führt nach Birkenfels (1,7 km südöstlich) bzw. nach Flachslanden zur Staatsstraße 2253 (1,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an der Rangenmühle vorbei nach Kellern ebenfalls zur Staatsstraße 2253 (1,5 km westlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Kettenhöfstetten zur AN 17 (1,5 km nordöstlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1342 erstmals als „Porspach“ namentlich erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar. E. Fechter fand in diesem das mittelhochdeutsche Wort bôr (Trotz, Empörung), das heißt, der Ortsname verweist auf ein Ereignis, das an dieser Stelle stattgefunden und Empörung hervorgerufen hatte. Ernst Förstemann geht von dem Personennamen Bôr aus, deshalb zum Bach des Bôr.[2]
Im Jahre 1470 erwarb das Kloster Heilsbronn einen Hof und die Langwiese von Kraft von Vestenberg zu Rosenberg durch Tausch. Schließlich wurden noch zwei weitere Höfe heilsbronnisch.[4] Im Dreißigjährigen Krieg wurde Borsbach zerstört und war für 20 Jahre völlig entvölkert.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Borsbach mit Rangenmühle eine Realgemeinde bestehend aus 22 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Birkenfels inne. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Vogtamt Birkenfels: 3 Halbhöfe, 2 Güter, 2 Gütlein, 3 Leerhäuser, Mühle; Vogtamt Flachslanden: 1 Hof, 3 Halbhöfe, 1 Gut, 2 Gütlein, 3 Leerhäuser, 1 Mühle). Neben diesen Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Borsbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Flachslanden und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Flachslanden zugeordnet.[7] Am 24. August 1830 wurde Borsbach in die neu gebildete Gemeinde Kettenhöfstetten umgemeindet.[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 wieder in den Markt Flachslanden eingegliedert.[6]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: ehemaliges markgräfliches Fischhaus, ein zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit profilierten Fensterrahmen, rustizierten Ecklisenen und Krüppelwalm
- ehemalige Mühle
- Scheune
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Flachslanden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Bohrsbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 427 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 51.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 84.
- Georg Paul Hönn: Bohrsbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 319 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 841.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, S. 10 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 325 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Borsbach auf der Website flachslanden.de
- Borsbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Borsbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Borsbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.flachslanden.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 51.
- Borsbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 325.
- So M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 841. Nach Johann Bernhard Fischer: Bohrspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 16 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 427) gab es 21 Untertansfamilien, von denen 1 fremdherrisch gewesen sein soll.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 998.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 11 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 42 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).