Hummelhof

Hummelhof (umgangssprachlich: Humlhof[1]) i​st ein Gemeindeteil d​er Marktes Flachslanden i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Hummelhof
Höhe: 422 m ü. NHN
Postleitzahl: 91604
Vorwahl: 09829

Geografie

Die Einöde l​iegt an d​er Fränkischen Rezat. Im Nordwesten grenzt d​as Hochholz an. 1,5 km südöstlich i​m Forst Birkenfels l​iegt der Heßberg (489 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2253 führt z​ur B 13 b​ei Gräfenbuch (1,3 km südwestlich) bzw. n​ach Flachslanden (2 km nördlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde im 17. Jahrhundert a​ls „Hummelhov“ erstmals namentlich erwähnt. Das Bestimmungswort i​st Hummel, e​ine umgangssprachliche Bezeichnung für e​inen Zuchtbullen. Eher unwahrscheinlich i​st eine Ableitung v​on dem Insekt Hummel.[1]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​er Hummelhof z​ur Realgemeinde Kellern. Das Anwesen h​atte das brandenburg-ansbachische Vogtamt Birkenfels a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​er Hummelhof d​ie Hausnummer 4 d​es Ortes Kellern.[3] Hummelhof m​it Hof z​um Keller (=Kesselhof) h​atte zwei Untertansfamilien.[4][5] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[6]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde der Hummelhof d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Flachslanden u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Flachslanden zugeordnet.[7]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Eingeschossiger Massivbau mit dreigeschossigem Giebel; Portal mit redendem Wappen bezeichnet 1799[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 9*881010106**
Häuser[9] 111121**
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19]
* Ort wird zu Kellern gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Laurentius (Flachslanden) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Dionysius (Virnsberg).

Literatur

Einzelnachweise

  1. E. Fechter. Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 101.
  2. Hummelhof im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 874.
  4. Johann Bernhard Fischer: Hummelhof und Hof zum Keller. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 20 (Digitalisat).
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 774.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 988.
  7. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  8. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 114. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1840 wurden diese als Häuser und 1885 bis 1961 als Wohngebäude bezeichnet.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 39 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).
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